mondlichttränen

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Joh

Mitglied
Hallo Milko,

warum experimentell, ich finde es ist eine Miniatur für Ungereimtes. Schön, wie du den Gedanken wie Ebbe und Flut hinaus und wieder an den Strand getragen hast. Einzig das "verführerisch" kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Habe ichsehr gern gelesen.

ein Morgengruß, Johanna
 

ENachtigall

Mitglied
Lieber Milko,

beim zweiten Mal schon las ich das Gedicht mit den Augen des Mondes und seit dem immer wieder; auch wenn ich mich am Ende etwas verliere zwischen den Mitleidtränen. Ein wenig verschwimmt da das sonst so stimmige Gespinst.

Grüße von Elke
 
H

Heidrun D.

Gast
Mir geht es ähnlich wie Elke. Ich möchte folgendenVorschlag machen:

Mitternacht

es ist ein weiter wehmütiger Blick
der die geschliffenen Körner des Strandes
so verführerisch zart streift
dass er den Sand erkennt
welcher das Meer formt
und die Weite des Ozeans
[strike]wann und wo immer verdrängt[/strike]

so als hätte jemand [red]Mitleid[/red] mit dem Sandkorn gehabt
im Mondscheinlicht


[red]Tränen[/red]

Und dann für [red]Mitleid[/red] und [red]Tränen[/red] zwei andere Begriffe finden, in Richtung [blue]genauer Sichtweise [/blue](Mikrokosmos, Mikroskop); hoffentlich verstehst du, was ich meine.

Den ersten Teil deines Gedichts finde ich bezaubernd.

Liebe Grüße
Heidrun
 
P

penelope

Gast
lieber milko,

ja... bin wieder da (ohne da zu sein, eigentlich, aber auch egal)... dein text berührt: warum?
weil man sich in dieser mitternacht der dichtung schon verlieren kann, oder erfühlen, was nicht vorher versammelt worden ist, geerntet, aufgetürmt, geschichtet... es ist ein weiter wehmütiger Blick, der von dir geschichtet wird, in trächtigem rot, dem goldblau kobaltener geschirre oder serviceplanem grau? (ich weiß es nich so genau!)... dennoch organsystemfarben, welcher das Meer formt, bleibe ich darin stecken, im gewirr/gewusel deiner feinen und genialen tüncherei, die von außen anrollt. über mich kommt mit grellem gellen, gelle?, das nicht vor noch zurück unter sich lässt. ein über-gestreifter mann-tel, voluminös, in dem ich mich und meine arme/n ge-beine gut unterkriege: das sollte einem echten lyrischem sprechen nicht fremder sein als der tod. auch das ist in deinem gedicht, oder etwas anderes, pelziges und ohrenblättrig, wann und wo immer verdrängt, dieses etwas, was wir ahnen, aber nicht einfach so erfahren, akzeptieren wollen. wörter, die uneinnehmbar über uns thronen: drohnen: dropse. ich übertreib, doch bleib ich hoffentlich bei deiner sprache!
ist eigentlich überhaupt hier jemand, der vermeint, das gehöre hierher nicht? wohin sonst? was denn damit anfangen, wenn die große gabel schon drinsteckt? mit der dieser eigenartige schreiberling durch dick und dünn geht, und dickes und dünnes mitgehen lassen will. tötet, leben lässt, indem er es konserviert in text und takt, mit taktgefühl und texteinsatz... einfach dicht. dichter. ein echtes gedicht, aus dem es sprinkelt über uns, über unsere schlaflaboroffenen augen, mit denen wir einnehmen, was auszunehmen war: milkos wörter, milkos mitternacht...

bis dann

lg penelope


p.s.
die zeile,

so verführerisch zart streift

die geht für mich nicht auf, da zu nah an banaler literatur, wie wir sie tausendfach lesen können (weiß nicht warum diese abneigung, doch sie ist da, bei mir, und sie ist dennoch deine entscheidung: von mir nur mein gefühl dazu)...
 

Milko

Mitglied
hallo

danke für eure Kommentare :
aus Zeitmangel :

Ersatz für Mitleid und Tränen :

quote:

so als hätte jemand Sand gehabt
und Wasser das Korn
im Mondscheinlicht

zu verführerisch zart streift :

quote:
mit Blicken die haften


sonst halleluja oder bis in Bälde
meldet milko
 



 
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