müdes lesen

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immer
und immer wieder gelesen;
danach bleiben nur wage erinnerungen
an wörter, die nicht austauschbar,
und anscheinend wichtig sind.
ich bin taub für ihren sinn,
jetzt,
nur jetzt.

nur die gedanken,
meine gedanken in meinem kopf,
sind andern orts zu hause;
jetzt.
andere wörter,
meine wörter, sind mir wichtig,
jetzt, in gedanken.

sätze auf papier sind auf einmal
kirchenkuppeln ohne glauben,
austauschbar und sinnentleert.
ein augenblick sanfter müdigkeit
geleitet mich in träumerisches probieren
- improvisieren.

unwissend sind meine augen
von wort zu wort gesprungen.
taub war ich: gedankenverloren;
und stumm das papier: mit den buchstaben vergilbt.

hoffnung auf verständnis in den zeilen,
jetzt
nochmals von vorn gelesen.
 



 
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