nach dem Aufstehen

Panther

Mitglied
So wie immer. Der Gang durch den Flur zum Klo.
Den Arsch abwischen mit der FAZ. Toilettenpapier kostet Geld. Das Abo ist erstmal umsonst. Ja und dann der Weg zurück durch den Flur in die Küche diesmal.
Wo der Filter für den Kaffee ist hab ich wieder vergessen. Ich finde ihn im Waschbecken; verschimmelt . Egal. Mülleimer, Kaffeemaschine. Gut. Wo ist der Tabak? Ach ja. Nun erstmal zehn Schritte zum Kiosk. Ungewaschen, das stört hier niemand. Die Leute sind froh, dass ich nicht nach Alkohol rieche oder um zwölf Uhr schon meinen ersten Schuss gesetzt habe.
Gut Tabak und Kaffee und natürlich das Kästchen, das eine Freundin mir schenkte. So verlier´ich wenigstens das Gras nicht immer sofort. Also:
Zuerst entnehme ich dem OCB Päckchen ein Blättchen.
Ich lege es mit der Klebefläche nach unten auf den ein Buch, das ich auf den Küchentisch lege. Ich will damit verhindern, dass es auf dem schmutzigen Küchentisch anpappt.
Ich suche irgendwoher eine Stückchen Pappe, das ich zu einem Filter zusammenrolle. Danach forme ich eine kleine Wurst aus dem eben erworbenen Tabak und lege es auf das Blättchen. Nun zum schönsten Teil. Das öffnen des Grastütchens. Ein wohliger Geruch erfüllt die Küche. Etwa ein drittel Gramm brösele ich auf die Tabakwurst. Nun hebe ich langsam das Gebilde hoch und drehe es in das Blättchen.
Durch das Blättchen hindurch lecke ich nun die Klebebfläche an und brenne das restliche Papier ab.
Feuer. Der erste Zug. Der Nebel verdichtet sich.
Irgendwoher kommt eine Erinnerung an einen Tag als mein Vater mit mir ins Kino ging und mir Popcorn schenkte. Welcher Film war es? Ja, die unendliche Geschichte.
Ich drücke den Joint aus. Tod. Wieder durch den Flur ins Bad. Ein Blick in den Spiegel. Die Augen rot und die Mimik wächsern. Ich gehe wieder ins Bett und schließe die Augen.
 

Criss Jordan

Mitglied
Oh Mann

klingt das aber down, ich hoffe für dich, du schreibst nicht aus Erfahrung. Was wird aus so einem Tag, der SO anfängt? Wahrscheinlich nichts, nicht wahr? Sollte ich jemals in die Verlegenheit kommen jemandem erklären zu müssen, was ich unter einen Looser verstehe, werde ich diesem Jemand deinen Text zeigen.

Criss
 

autechre

Mitglied
roll another one

na ja mit anleitung fürs beneluxkiffen... also klingt recht real um mit begriffen aus der -mittlerweile- popwelt zu arbeiten, du genießt vielleicht den abfuck... bist aber deswegen nicht direkt DER loser... mir gefällt das nicht-auflösen des endes letztlich ja inhaltlich irgendwie zirkelschlüssig... trotzdem sackgassenspazierengehen ist wohl hoffentlich nicht deine einzige freizeitbeschäftigung, oder...woher kommst du berlin kreuzberg, hamburg hafenstraße oder köln kalk??? ich finde das ende am stärksten, feuer... dann das kindheitsbild da machts angst, michael ende du hast mein leben zerstört

liebe grüße du alter hippie(du fandest big lebowski bestimmt superwitzig, dude)
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
he,

das ist der hammer. da fällt man ja von einer ohnmacht in die andere. erst ist dem protagonisten das klopapier zu teuer, dann ruiniert er ein buch und zum schluß ist er mit der unendlichen geschichte überfordert - himmel, was n spatzenhirn! haste gut geschrieben. ein richtiges paradebeispiel unserer wegwerf-gesellschaft. ganz lieb grüßt
 



 
Oben Unten