nachhaltlos

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revilo

Mitglied
Da ist eine Frau, die eine Trennung vornimmt. Von sich selbst? Von anderen Personen/ Ereignissen/ Gefühlen?
Bereut sie es? Schämt sie sich dafür? Ist sie wirklich so ahnungslos? Oder einfach nur naiv? Fügt sie die Bilder wieder zusammen? Kommen sie in den Papierkorb? Kann man Fruchtbarkeit preisgeben? Folgt dann der Ausbruch? Oder soll sie es besser sein lassen und völlig neu anfangen?
LG revilo
 

MarenS

Mitglied
Sie trennt nicht, sie zerschneidet. Ja, ich denke sie bereut. So klingt es für mich durch.

Danke fürs Lesen und Verstehen wollen, Oli.

Liebe Grüße von der Maren
 

Perry

Mitglied
Hallo Maren,

es heißt ja, einen Schnitt zu machen, wenn man neu anfangen will. Dass man diesen Schritt manchmal bereut ist vorstellbar, aber
"fruchtbarkeit / der eruption / preiszugeben"
klingt etwas bemüht.
Wie wärs mit
fruchtbares / im keim / zu ersticken.
LG
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Lieber perry, hab Dank fürs Lesen und Mitdenken und auch für deinen Kommentar. Der Unterschied zwischen meiner und deiner Wortwahl liegt darin, dass LyrIch in meiner Version preisgibt, also etwas riskiert, was zwar wahrscheinlich aber nicht sicher passiert und zwar über Zeit [In einem Computerspiel würde man das Schaden auf Zeit nennen ;-)]und ohne sich dessen in dieser Tragweite bewusst zu sein.
In deiner Version legt LyrIch selbst Hand an und erstickt die Fruchtbarkeit.
Dieser Unterschied ist für mich gravierend, deshalb möchte ich deinen Vorschlag nicht übernehmen.

Dir liebe Grüße von der Maren
 
Liebe Maren,
eigentlich liebe ich kurze knappe aussagestarke Gedichte.
Deines ist mir ein wenig zu knapp...
Ich würde gern noch mehr über das Lyr-Ich erfahren...
Herzliche Grüße
Karl
 

MarenS

Mitglied
Lieber Karl,

ich fürchte, alles was man sonst noch sagen könnte muss man sich bei diesem Gedicht selber denken, es war einfach genug gesagt. In der Deutung gibt es sicher einige Varianten aber das finde ich nicht schlimm.

Es grüßt dich lieb die Maren
 

MarenS

Mitglied
Lieber Karl,

ich würde mich darüber freuen, wenn du deine Gedanken dazu mitteilen würdest. Ich hoffe ich war in meiner Antwort nicht zu spröde, manchmal neige ich dazu.

Liebe Grüße von Maren
 

atoun

Mitglied
Hallo MarenS,

ich habe jetzt einmal die Kommentare hier nicht gelesen, kann also meinen Eindruck ganz unvoreingenommen schildern.

nachhaltlos

sie zerschnitt
ihre bilder
nichtahnend
fruchtbarkeit
der eruption
preiszugeben


Diese kurzen Zeilen haben es in sich. Schon die Überschrift:
Nach-halt-los
führt drei Bedeutungen mit sich. Die Neugierde steigt.
Dann führt sich der Leser das Gedicht zu Gemüte:
Volltreffer.

Sie zerschnitt ihre Bilder
nichtahnend
Fruchtbarkeit der Eruption
preiszugeben.


Wow.
Sie wollte einen Schlussstrich ziehen, aber sie hat es NICHT vermocht.
Ohne Nachhalt und Haltlos - wollte sie ihn LOSwerden, aber die Erinnerung beim Zerschneiden der Bilder hat alles wieder hochgeholt und Emotionen kochten über.

Fraglich ist ein wenig, wer nun bei wem wieder zuerst an der Haustür geklingelt hat, damit es zum begehrenden Beischlaf kam, der eine evtl. Schwangerschaft nach sich zog.
Aber ich erahne IHRE Tränen während dieses Schnitt's, der sie zu einer anderen Einkehr bewogen hat.

"Schatz, weißt du, eigentlich liebe ich Dich. Lass es uns doch noch einmal versuchen. Ich habe versucht, dich zu vergessen - bei all dem, was geschehen ist. Es klappt nicht, denn meine Gefühle für dich überwiegen alles und können jederzeit verzeihen. Komm zurück, ich bin jetzt für dich bereit!"

Ja, so ist das manchmal.

Grüße
atoun
 
Liebe Gisa,
nein, du warst nicht zu schroff.
Mir wäre halt ein bisschen mehr "story" lieber gerwesen. Meine Gedanken ähneln sehr dem, was atoun dir schrieb.
Darüber hinaus habe ich mich dem Wort "eruption" mein Problem. Ein "eruptives Bild" (es muss natürlich nicht gleich wieder der Vulkan sein) hätte mir besser gefallen.
Liebe Grüße
Karl
 

MarenS

Mitglied
Liebe atoun, lieber Karl,

erst einmal dir atoun lieben Dank für soviel Auseinandersetzen mit meinen Zeilen. Die Überschrift hat Gewicht, ja, das passt zu dem was ich aussagen wollte.
Inhaltlich habt ihr beide wohl etwas anders interpretiert als meine Gedanken waren und doch kann ich auch eure Gedanken nachvolllziehen.

Sie (LyrIch) zerschnitt ihre Bilder. Das ist wörtlich gedacht. Es waren Bilder von ihrer Person.
Nein! Das Wort Erosion hätte dort stehen sollen! Wo hatte ich nur mein Hirn?
Die Handlung des Bilderzerschneidens hängt unzertrennlich mit der Konsequenz zusammen, das etwas verletzt, bloßgestellt wird. Etwas wird durch die Unbillen des Lebens abgetragen, zerstört.
Das scheint mir so wie bei gutem Erdboden zu sein. Wird die Oberfläche den Naturgewalten preisgegeben, wird er abgetragen. Zurück bleibt Zerstörung.

Euch beiden liebe Grüße von der Maren
 



 
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