hallo archi,
mag sein, dass manche duden-redakteure heute "mahr" für die richtige schreibweise halten. die letzte wäre ja nicht die erste rechtschreibreform, die die deutsche schriftsprache gründlich verhunzt hat. (vgl. "behende", dass auf neudeutsch jetzt "behände" geschrieben wird, aber überhaupt nichts mit der hand zu tun hat, sondern sich aus dem germanischen "hen" für "schnell" herleitet). in diesem sinne begreife ich "mar", und zwar ohne "h" ebenfalls aus dem germanischen hergeleitet. oder würdest du die verniedlichung dieses wortes, nämlich "märchen" ebenfalls mit "h" schreiben?
nun zu deiner kritik an den zeilenumbrüchen:
der ganze text ist eine aneinanderreihung von traumsequenzen. jeder mensch, na ja, fast jeder, träumt albe ebenso wie erotische phantasien. genau diese mischung war es, die früher an verglimmenden herdfeuern erzählt wurde. damals, als es noch keine computer, kein tv, keine zeitungen, keine horror- und sexfilme gab und zumindest im ländlichen raum auch bücher nicht allzu verbreitet waren. und zu einer zeit, als es auch die gebrüder grimm noch nicht gab, die später das, was sie in diesem ländlichen raum mühsam recherchiert hatten, entschreckt und vor allem entsexualisiert und, bevor sie es niederschrieben, alles auch noch in einer gehörigen portion moralin ersäuft haben.
diese mündlich überlieferten geschichten am herdfeuer strotzten vor schrecken und sexualität, und sie strotzen vor inneren brüchen auf dem weg vom einen zur anderen und wieder zurück. diese brüche will ich darstellen.
ergo: danke für deine mühe und dein hilfsangebot. aber in diesem fall bleibe ich bei meiner version.
liebe grüße
laudabilis