nächtens

4,00 Stern(e) 5 Bewertungen

Walther

Mitglied
schön,

lb Perry,

wie du die reime verborgen hast - wie so manch anderes, das verborgen ist, gerade weil man es sieht.

lieber gruß W.
 

Perry

Mitglied
Hallo Walther,

ja manchmal schmuggeln sich selbst bei einem freien Schreiberling wie mir ein paar Reime ein. :)
Freut mich, dass Du auch Hintergründiges entdecken konntest.
LG
Manfred
 

nisavi

Mitglied
hallo perry,

mich irritieren die zeilenumbrüche.

in strophe zwei verstehe ich nicht, wieso sich der tag einerseits als schlange um hals und hände (des lyrICH) windet und andererseits gefesselt auf eine endlose reise geht. fesselt er, der tag, oder wird er geknebelt?

und schließlich: "rosenfingrig" finde ich problematisch, sowohl von der metapher als auch von der aussprache her.

a.
 

Perry

Mitglied
Hallo nisavi,

danke für dein Interesse.
Zeilenumbrüche sind ein wichtiges Stilmittel der freien Lyrik, sie können z. B. zur Betonung des nachfolgenden Bildes beitragen oder für mehrdeutiges Lesen genutzt werden.
In der zweiten Strophe geht es um Träume, in denen u. a. Tageserlebnisse aufgearbeitet werden. Die Schlange ist ja ein sehr vieldeutiges Traumsymbol.
Das "rosenfingrig" steht für die Verbalisierung der Morgenröte, wobei für mich hier die Sprachbesonderheit wichtiger war als der poetische Klang.
LG
Manfred
 

nisavi

Mitglied
hallo perry,

die theoretische funktion von zeilenumbrüchen ist mir klar. konkret auf deinen text bezogen: in der ersten strophe erzeugst du mit den umbrüchen mehrdeutigkeit. "lärmender" zum beispiel kann ich sowohl auf den "tag" beziehen als auch auf den "arbeiter".
in strophe zwei und drei scheinen mir die umbrüche hingegen recht willkürlich gesetzt und sie erzeugen auch keine mehrdeutigkeit (mehr).

warum nicht:

schlingst dich windend als schlange
um hals und hände
gehst gefesselt
auf die reise ohne ende

wachst du wieder auf
im gleißenden morgenlicht
ist es eos
die rosenfingrig schweigen bricht ???

dass die schlange ein mehrdeutiges traumbild ist, weiß ich ebenfalls. meine frage galt den bezügen. stimmen die in strophe zwei? wer fesselt wen und wer ist der geknebelte?

dass "rosenfingrig" für die morgenröte steht - ok, das leuchtet mir im zusammenhang mit homer und eos ein. ich möchts nicht vortragen müssen bei einer lesung. :)

lg
 

Perry

Mitglied
Hallo nisavi,

ich denke, Du bist zu sehr der Reimsprache verhaftet um dich in freie Lyrik hineinfühlen zu können. :)
Spaß beiseite, jeder Lyriker hat seine eigene Handschrift, weshalb Fragen nach dem wieso und nicht anders schwierig zu beantworten sind. Letztlich zählt nur, was der Leser empfindet.
Konkret zur 2. und 3. Strophe, da sind die Zeilenumbrüche so gesetzt, dass jeweils die Begriffe "Schlange" bzw. "gleißenden" weiter ausgeführt werden.
LG
Manfred
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Perry,

ich kann es flüssig lesen und könnte es auch vortragen, denke ich, so dass es sich trotz oder wegen der Zeilenumbrüche ins Gehirn schmiegt - mit Aha-Erlebnissen wegen der Bezüge.

Liebe Grüße

Herbert

PS: Wir sollten mehr wagen, auch die vorgelesenen Gedichte einzustellen, als MP3. Leider weiss ich nicht, wie das hier in der LL als Kommentar machbar wäre. Bei eigenen Gedichten geht es, und ich nutze das ab und an.
 

Perry

Mitglied
Hallo Herbert,

ich denke auch, dass sich der Text mit bewusst gesetzt Pausen gut vortragen lässt. :)
Texte anderer Autoren zu sprechen geht vermutlich wegen des Copyrights nicht.
Mal sehen, vielleicht stelle ich den Text gesprochen ein.
Danke für dein Interesse und die Anregung.
LG
Manfred
 



 
Oben Unten