namika

[ 4]namika


sie schrieb mit henna ihren namen auf den arm
von rechts nach links unlesbar auf die rückenseite
so daß im bad vorm spiegel er die hand noch warm
[ 4]von ihrem mund zu schmecken sich nicht scheute
[ 4][ 4]nie bereute

er je daß ers gelernt zu lesen ihre zeichen
indem er die berührung ins gedächtnis schrieb
von ihrem finger der mit kühlem strich die gleichen
[ 4]figuren in die weich massierten häute trieb
[ 4][ 4]so lieb

war ihm zu merken suchen finden und zu staunen
was er sich merkte suchte wiederfand erkannte
und schmeckte hörte spürte wie der sirupbraune
[ 4]gesang-sog ihres namens ihn durchrann
[ 4][ 4]und brannte

Auf den ersten Blick etwas sperrig aber die leichte Mühe des Lesens und Verstehens unbedingt wert. Überdies exzellent konstruiert!

Gruss

Jürgen

Herzlichen Dank, Jürgen!

Hallo mondnein
ich schliesse mich meinem vorredner an!

Wirklich gekonnt 'gemacht'

Inhalt - wortwahl und klang unterstützen sich.
Lg
Ralf

Danke, Ralf!

Gut qualifizierte Leser seid Ihr beiden (JoteS und Du), also habt Ihr sowohl die Wiederholungsparallelen gesehen (die sonst ja durchaus Anlaß zu Kritik geben können) als auch die mehrdimensionalen Synästhesien, die gerade durch diese Parallelen geführt werden.

O welch wunderbarer Sprachrhythmus hier des Ohrenschützers Ohr beschmeichelt!
Dazu noch ein großartiges Reimkonstrukt, feine Poesie. Hier lässt es sich eintauchen und jedem Wort genussvoll nachschmecken. Chapeau!

dankeschön, Ohrenschützer!