neidvoll

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A

AchterZwerg

Gast
Hallo Eberhard,
du neigst sprachlich ein wenig zum Überschwang :D;), was ich einerseits verstehen kann, andererseits in kurzen Texten nicht so gut finde. Ich spiele hier auf die vielen Adjektive an.
Welche benötigst du wirklich?
Es geht dir offenbar um Wehmut, bezogen auf eine verlorene oder nie erlebte Geborgenheit, die du schon im Titel zum Ausdruck bringst, also nicht nochmal als "glücklich" kennzeichnen musst. Sehr schön: "dorres", muss also bleiben.
Leicht "bereinigt" könnte ich mir das Gedicht so vorstellen:
neidvoll

tack!

fällt eine
kastanie auf
dorres gras
verborgen in
ihrer ....Schale die (hier wäre ein schönes zusammengesetztes Substantiv toll)
leibesfrucht
eines mächtigen baumes

uterus
mit stacheln
Was meinste?
Deine Stärke ist die Fantasie, deshalb werden dir bestimmt noch oft so schöne Worte wie "dorr" einfallen. Zu viele Adjektive sind aber von Übel; in der Lyrik sollen ja die Begriffe aus sich selber sprechen. Deshalb auch möglichst die Füllwörter vermeiden. - In der Musik ist es ja nicht anders. Zu viele Verzierungen schaden einem Stück eher. Denk mal an Blues! ;)
Herzliche Grüße
der 8.
 

laudabilis

Mitglied
liebe(r) 8.,

hui, jetzt hast du es mir aber richtig schwer gemacht. einfach deshalb, weil dieses gedicht nicht neu, sondern "aus dem bestand" ist und schon dreimal in printform publiziert worden ist. in der jetzigen form ist bzw. war dieses gedicht bereits in zwei antologien und einer literaturzeitschrift (dulzinea; sehr empfehlenswert) vertreten.

deshalb tue ich mich momentan schwer mit dem gedanken, da noch einmal hand anzulegen.

aber ich werde darüber nachdenken. die kommenden zwei, drei tage habe ich viel mit behörden und mit brotarbeiten (sprich: zeitungsartikeln) zu tun. aber ich schätze deine einschätzungen und anregungen. schau doch einfach in drei bis vier tagen noch einmal auf diesen titel.

lieber gruß
eberhard
 
A

AchterZwerg

Gast
Liebwerter Eberhard,
das Gedicht ist ja auch gut!
Ich kommentiere grundsätzlich nur Texte, die mich auf irgendeine Weise näher interessieren. Entweder weil ich sie makellos bzw. gut finde, aber noch Optimierungsmöglichkeiten sehe (wie hier) oder weil ich bei einem Lyrikneuling viel Potential entdecke oder, wenn ich etwas empörend grauenvoll finde *ähem. :cool:D.
Ist es denn nicht besser, später eine 9, als früher eine 8 einzuheimsen? Ich meine, wenn man sich überhaupt auf das lupinische Zahlensystem einlassen will ...
Wenn ich meine eigenen Texte nach einem Jahr wieder lese, fallen mir zu 90 % noch Verbesserungsmöglichkeiten auf, auch wenn sie zuvor hoch dekoriert worden sind.
Nur net verbiestern ;)
Heidrun
 

laudabilis

Mitglied
hallo 8.,

ich habe sogar urlaub von diesem forum genommen (von meinem computer auch), bin zu meinem sohn gefahren, um in ruhe nachdenken zu können. und bin zum schluss gekommen, dieses gedicht so zu lassen, wie es ist. gerade das "glückliche" muss ich drinlassen, weil es für mich das entscheidende schlüsselwort ist, das den titel und die letzten beiden zeilen erst verbindet.

ist vielleicht mein ganz persönlicher ödipus-komplex ;)

liebe grüße,
laudabilis
 
A

AchterZwerg

Gast
Das machst du ganz richtig!
Manchmal muss man sein Gedicht auch verteidigen.
Lächelnde Grüße, Heidrun
 



 
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