nur gekuschelt ...

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Miro

Mitglied
nur gekuschelt …

gar kein richtiger sex,
oder was wäre das gewesen?
ich war einfach nicht gut d'rauf,
und wollte gar nicht ficken.
dachte aber doch immer,
genau das dir schuldig zu sein,
dich niemals enttäuschen zu dürfen.
habe gestern abend
aber dann die nummer
nicht durchgezogen,
nur deine augen geküsst,
dich gestreichelt, hier und da und
du hast gelächelt und
du hast mich gestreichelt
und geküsst
und die kerze ausgeblasen
und beim einschlafen
mich gedrückt.
obwohl es längst dunkel war,
habe ich gespürt:
wie du gelächelt hast
immer noch, oder
wie noch nie jemals,
aber dabei
haben wir doch

nur gekuschelt ...
 
U

USch

Gast
Hallo Miro,
du wirst ja immer lyrischer. Glückwunsch.
LG USch
 

gareth

Mitglied
Lieber Miro,

es tut mir leid, aber ich empfehle Dir dringend, die positiven Kommentare von wirena, Usch und Walther nicht zu wichtig zu nehmen und ernsthaft an Deinen Texten zu arbeiten.

Jeder von ihnen wird gute Gründe haben für sein Urteil. Immerhin hast Du hier ja ein weit verbreitetes Missverständnis zwischen Mann und Frau, einen daraus sich ergebenden inneren Konflikt und eine (für die Frau) positive Lösung geschildert. So gibt es durchaus Identifikationsmöglichkeiten für uns Leser.

Aber, lieber Miro, das hier:

ich war einfach nicht gut d'rauf,
und wollte gar nicht ficken.


habe gestern abend
aber dann die nummer
nicht durchgezogen,


ist keine Lyrik.

Ich stelle mir vor, wie die Frau am nächsten Morgen beim gemeinsamen Frühstück den Protagonisten sanft auf die Wange küsst und lächeln sagt:

"Danke, Liebster, dass Du diese Nummer gestern Abend nicht durchgezogen hast".

Fällt Dir was auf?

Da hilft dann auch das Augenküssen, das Streicheln, die ausgeblasene Kerze und das erahnte Lächeln in der Dunkelheit nicht mehr.


Das ist jedenfalls meine Meinung.
Grüße
gareth
 
Ich schließe mich dem Kommentar von gareth aus tiefstem Herzen an.

Dieses Gedicht würde ich weder autorisiert, noch unautorisiert verwenden.
-siehe Biographie von Miro -

Gruß
Marie-Luise
 
U

USch

Gast
Hallo Gareth,
mein Kommentar ist noch aus der Zeit, wo der Text auf <Erotisches> gepostet war. Da war es ein Wandel in dem wie Miro schrieb. Als Gedicht finde ich es auch nicht so besonders und kann dir zustimmen.
LG USch
 

gareth

Mitglied
Soweit waren wir schon, revilo.
Um was es hier aber geht, ist nicht die Heldentat selbst, sondern die Frage, wie wir sie beschreiben wollen.
 

revilo

Mitglied
Hallo gareth,

ich nehme mir schlicht und ergreifend die Freiheit, diesen Text amüsant zu finden......man kann sicherlich trefflich darüber streiten, ob dies Lyrik ist oder nicht...aber die Einordnung eines Textes interessiert mich wenig, wenn er mir gefällt..........

LG revilo
 
M

mirami

Gast
hallo miro,

nein, die wortwahl stört mich nicht. ich erinnere mich an einen ehemaligen autor in diesem forum, dessen lyrisches leib- und magengericht, dein angesprochenes thema war. im gegensatz zu seinen gedichten fehlt mir bei deinem hier der drive. es fehlt was... eine poente, ein schlagender satz, der einen sprachlos innehalten lässt. du bleibst hier ein wenig banal. wenn man sich solcher wortwahl bedient verblasst man zwangsläufig schnell im angesicht eines in aller konsequenz schamlosen und konsequenten bukowskis oder eines authentischen kristallklaren brechts. mir erzählst du hier zu viel und anderseits zu wenig.

lg mirami
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Moin Míro,

es gibt viele Möglichkeiten, aus Prosa Lyrik zu machen. Etwa die Verdichtung:

nur gekuschelt …

kein sex,
wäre das gewesen?
ficken.
dachte,
genau das dir schuldig zu sein,
niemals enttäuschen.
habe gestern abend
augen geküsst,
dich gestreichelt, hier und da und
du hast die kerze ausgeblasen

und gelächelt
immer noch, oder
wie noch nie jemals
Das ist vielleicht nicht ganz das, was Du sagen willst, bleibt aber in etwa in der Stimmung ist lyrischer. Es gibt noch genügend dünne Stellen, an denen man anbauen, feilen oder drehen kann.

Probiers mal!

cu
lap
 



 
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