produkt der nacht

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Woschanova

Mitglied
deinen körper besah ich,
so ganz ohne kleidung,
gierige augen saugten auf,
tastende finger wollten nicht glauben,
weiche sanfte schönheit,
ein saugender mund liebkost.
wahnsinn, unglaublicher
warmer feuchter, rosaroter irrsinn,
den verstand nieder ringt,
pulsende natur,
seid tausenden jahren.


die töne treibst du aus mir raus,
die worte ohne hin,
der blütenstaub der liebe
gedeihen lässt,
was schöner nicht sein kann.


glieder, strecken sich sehnsüchtig,
nehmen jede berührung genussvoll wahr.
bettelnde poren hemmungslos lechzen,
bring mich um - für den augenblick,
blutdurchflutete lippen gebären enthemmt,
in aller wildheit zitternd, eine ungeheure lust
der erotik, die nie enden will.
millionen kleiner tode sterben wollen
damit die auferstehung zur entzückung gerät.


hungern nach dir,
jedes gramm von dir,
ein wohlgeschmack.


mit deinen augen fing es,
fackeln der lust sprühten feuer,
setzten in brand.
glühende haut weitete sich reichlich
in der hoffnung mehr zu erhalten.
eine oberfläche der lust bebte unerlässlich,
feucht und nass werdend,
einerseits zur kühlung,
anderseits reibungsverluste erhöhend,
so sehr zur aufnahme bereit,
das mir gewaltig
hören und sehen verging.



neben mir,
hinter mir,
unter mir,
über mir,
in dir,
will ich mich
wieder finden.


weich, mit zartem pflaum,
einem pfirsich gleich,
im inneren wohltuend
saftigfeucht,
so erlebte ich dich,
gierig den kern saugend.



die spannweite der flügel
von beeindruckender eleganz
in der atmosphäre der zuneigung schwingen.
lange schwanzfedern stabilisieren,
schwebend, gleiten im aufwind der liebe
höher und höher steigend, der welt entrückt.
 

La Noche

Mitglied
Hallo,
Das ist Begierde ... seufz ...
Die Umsetzung ist schon ganz gut, ein bisschen Feinschliff fehlt vielleicht noch. Z.B. wechselst du öfters zwischen Präsens und Präteritum, aber die Handlung verläuft linear, also solltest du dich für eine Zeitform entscheiden und diese dann konsequent durchziehen.
Die Lust der Erotik finde ich als Formulierung nicht so gut, vielleicht findest du da noch eine Alternative. Aber ansonsten hat mir dein Gedicht sehr gefallen, besonders die erste Strophe ist Wahnsinn.

LG,
La Noche
 
V

vivien

Gast
Ja Woschanova,

die erste Strophe ist super,
würde schon reichen,
da für mich alles
in ihr anklingt.

vlg viv.
 

Woschanova

Mitglied
Danke

allen Kritikern einen herzlichen Dank *s*
hier nun die erste Neufassung.
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deinen körper besah ich
so ganz ohne kleidung
gierige augen saugten auf
tastende finger wollten nicht glauben
weiche sanfte schönheit
ein saugender mund liebkost
wahnsinn unglaublicher
warmer feuchter rosaroter irrsinn
den verstand niederringt
pulsierende natur
seid tausenden jahren


die töne treibst du aus mir raus
die worte ohnehin
der blütenstaub der liebe
gedeihen lässt
was schöner nicht sein kann


glieder strecken sich sehnsüchtig
nehmen jede berührung genussvoll wahr
bettelnde poren hemmungslos lechzen
bring mich um - für den augenblick
blutdurchflutete lippen gebären enthemmt
in aller wildheit zitternd eine ungeheure lust
die nie enden will.
millionen kleiner tode sterben wollen
damit die auferstehung zur entzückung gerät


hungern nach dir
jedes gramm von dir
ein wohlgeschmack


mit deinen augen fing es an
fackeln der lust sprühten feuer
setzten in brand
glühende haut weitete sich reichlich
in der hoffnung mehr zu erhalten
eine oberfläche der lust bebte unerlässlich
feucht und nass werdend
einerseits zur kühlung
anderseits reibungsverluste erhöhend
so sehr zur aufnahme bereit
dass mir gewaltig
hören und sehen verging



neben mir
hinter mir
unter mir
über mir
in dir
will ich mich
wieder finden


weich mit zartem pflaum
einem pfirsich gleich
im inneren wohltuend
saftigfeucht
so erlebte ich dich
gierig den kern saugend



die spannweite der flügel
von beeindruckender eleganz
in der atmosphäre der zuneigung schwingend
lange schwanzfedern stabilisieren
schwebend gleiten im aufwind der liebe
höher und höher steigend
der welt entrückt.
 
V

vetiver

Gast
lieber woschanova,

puh, um ehrlich zu sein, ganz schön schwülstig empfinde ich deinen text. da wimmelt es nur so vor lust und gier, vor feuchtigkeit und wärme, es wird auch viel gesaugt, und wir empfinden wahnsinn, irrsinn, ungeheure lust, entzückung, und es wird unerlässlich gebebt und in aller wildheit gezittert. man vergisst ganz, dass es ums vögeln geht.

dann bringst du auch ein paar brüche im sprachstil, die nicht gerade beabsichtigt erscheinen: anderseits reibungsverluste erhöhend und lange schwanzfedern stabilisieren. und verflixt lang ist das gedicht geworden, und so quillt die ganze wabernde masse irgendwie aus dem mußtopf heraus. man hat fast gefühl du hast dich (entschuldige bitte, aber das bild drängt sich mir auf) zum orgasmus schreiben wollen. um es kurz zu machen: too much!

ein beispiel, wie du kürzen könntest:
mit deinen augen fing es an
fackeln der lust sprühten feuer
setzten in brand
glühende haut weitete sich reichlich

wie wäre es stattdessen so:
deine augen sprühten feuer
setzten meine haut in brand

auch so wird deutlich, dass es mit den augen anfing, du sparst einmal lust, und das holperige weitete sich reichlich entfällt.

andererseits sind da ein paar sehr schöne bilder und formulierungen, die in dieser masse einfach untergehen. es ist so, als hättest du perlen in eine betonplatte eingearbeitet. gefallen hat mir zum beispiel:
pulsierende natur seid tausenden jahren (aber bitte seit mit t)
bettelnde poren (das hemmungslose lechzen danach klingt allerdings misslungen)
bring mich um - für den augenblick (obwohl das auch ein bissel zwiespältige gefühle auslöst)

ich hoffe, du kannst was anfangen mit meiner kritik

vetiver
 



 
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