prosa mal prosa

5,00 Stern(e) 1 Stimme

Paul

Mitglied
prosa mal prosa

I
...
und ich lese die mayröcker, die mayröcker, die hab ich ja seinerzeit in wien, mit ej damals, den ich ja sehr verehr, achja, der tod, jetzt lese ich sie, wie sie ihm, posthum, in faszinierender sprachmacht, gar wunderbar (usw.) und meine gedanken gleiten, das schreiben, ja, das schreiben ist kein festhalten, kein umklammern, ein loslassen, viel meer, ein hinterlassen, wie fußabdrücke, oder stapfen, die je nach dem in welchem grund, aus welchem grunde die stapfen, ob sie im sand am strand und meer sie hinweg oder ob sie im teer und fest werden und bleiben und bleiben und bleiben wie eine rose –
hinterlassenschaften wie markierungen, am wege des dichters, meilensteine, der ist schon weiter, längst schon weit, der muss ja, kann nicht anders, weiter gehen, weiter fliegen, in dem fall bliebe duft zurück und wessen sinne offen ahnung und ich lese die mayröcker, die mayröcker zieht mich in ihren bann, mit ihrem stil der wild und verworren scheint und doch akribisch, so dass man das surren in den nervenbahnen hört, in ihrem kopf unter dem schwarzen, tiefschwarzen rabenhaar, ich hoffe nur sie ist wohlauf, was bei ihr ja so oder so nur relativ, macheiner wär längst schon entrückt, aber sie hält sich wacker auf erden mit flügeln und schüttelt ihren liebling aus sphärenwolken empor – ganz groß!


II
...
und ich lese die mayröcker, immer noch die mayröcker, wie sie schildert, bebildert, am stück, in einem zug, überall fetzen und zettelchen und splitter, die sie verbindet, fügt, die fuge, fugere=fliehen, eins jagt das andere und sie immer hinterher und auf der hut, die mayröcker, mit ihren nerven, immer die nerven, was ist das bloß, rilke und nietzsche und ach, ein einziges vibrieren, ein saitenspektakel, immer bis zum anschlag, gespannt, gesehnt usw, ja usw, das schreibt sie immer, usw, damit das weiter klingt, was sie anschlägt, scheint alles musik, klang, ja alles ist klang, urklang und mancheiner zerspringt, das ist es, weil die tiefen, mein kind, die tiefen und die höhen, da wird die luft knapp, da bräuchte man ausrüstung, rüstzeug und zuletzt einen seelenklempner oder wie man freund sagt, dachdecker, haha, dachdecker ist gut, sofern man sich überhaupt aus den kellern erst rauswagt, aus dem moder vergangener tage, wie man sagt, da unten zwischen ratten, leserattten und spinnweben ist manchmal gut sein, man ist so erdnah, irden, magnetisch verbunden und fern der unzähligen himmel, deren licht so blendet, als wenn man nicht wüsste, dass angst und vertrauen wie liebe und tod einhergehen, wenn es um hingabe geht, um hingabe und leidenschaft, immer hand in hand, wie dereinst die mayröcker und ej!


III
...
und ich lese die mayröcker, immer wieder die mayröcker, sie scheint der sprache geradezu verfallen, oder eher befallen, überfallen von einem rudel wörter, von ganzen horden, und ich bin sicher, sie ist schon verwundet, oh ja, und sie müsste eigentlich zum gegenangriff übergehen, müsste selbst bewunden und über-wunden, doch sie ist gezeichnet schon, geweiht, sie windet sich , wendet sich, wehrt sich mit allem was sie noch hat, sprache nämlich, ist sprache auch sp-RACHE?, oder eher spr-ACH-e?, ein seufzen vielleicht?, kein klagen, o nein, die meyröcker klagt nicht, wen auch, wem, außer ihren vier wänden und dem papier ist nicht mehr viel, achja, die welt, die welt, aber was bedeutet ihr die welt, sie hat ihre eigene geschaffen, ein eigenes universum, da hineinzugelangen ist nicht ganz leicht, man muss kämpfen und winden, ganze horden von wörtern und überwörtern lauern da, lungern und manche kommen wie pfeile aus der luft geschossen, da muss man auf der hut sein, und offen, auf, aufmerksam und 8!


IV
...
und ich lese die mayröcker, wort für wort sauge ich sie, höre sie, sehe, rieche sie, in wien, ja in wien weint sie und auf meinem tisch stehen weiße rosen, 11 weiße rosen leuchten durch diese nacht im oktober, die immer stiller wird und ruhiger und mich einlullt wie die mayröcker und zuweilen schweife ich ab, ab und an und rum und sehe mich auf einem hügel sitzen, auf einem hügel in der mongolischen steppe, immer die steppe und der steppenwind in meinem haar, ich sitze und lausche dem wind und ringsumher steppe und über mir die unzähligen himmel aus deren einem ich gefallen, vor endloser zeit oder jetzt in diesem augenblick, wie der augenblick dieses plastikraben auf meinem tisch, ja hier auf meinem tisch steht immer ein plastikrabe, wie, sie haben keinen plastikraben auf ihrem tisch?, ich versteh die leute nicht, nicht immer, sie murmeln so, wie ein bach, plätschern so vor sich hin, wie diese nacht, die mich mäntelt, obhütet und durch die ritzen singt leise der wind, flüstert mir ins ohr all die worte, die ich lese, von der mayröcker, über ihre nächte und tage mit sich und ej!


V
...
und ich lese die mayröcker, an einem oktobernachmittag auf einem spielplatz, hab die mayröcker mitgenommen und sitze auf einer bank auf dem spielplatz mit ihr, die oktoberherbstsonne glitzert auf uns herab, es gibt keine kinder hier auf dem spielplatz, vielmehr sitzen zwei obdachlose verteilt auf zwei anderen bänken und lassen sich von der oktoberherbstsonne beglitzern, der eine mit dem dostojewskibart trinkt bier, der andere isst etwas aus seiner plastiktüte, ja, essen muss man zuweilen, insgesamt ein nett anmutendes trio wir hier auf dem spielplatz, sehr friedlich, und ich habe ein thermoskanne tee dabei, ja trinken muss man auch, zuweilen, was warmes, das dampft in der oktoberherbstglitzersonne, es fehlt uns an nichts, für den augenblick, mitten im augenblick, derweil es draußen herum brummt und summt, das leben, sie wissen schon, es saust und braust von hier nach dort und darin sind wir uns alle schweigend einig hier drin: soll es, jedem das seine, jaja, ui, da, eine amsel, wir sind verzaubert, hier drin, das schreibt auch die mayröcker, verzaubert und entzückt schreibt sie, und wie es scheint geschieht alles immer parallel, parallelwellen, die sich fortsetzen, wort für wort...


VI
...
und ich lese die mayröcker, im café heute, die mayröcker, zu hause, oh schreck, sind nämlich die handwerker zu gange, ein klopfen und hämmern und sägen und trampeln, da bin ich ins café (geflüchtet), fliehender flaneur, die fuge (s.o.) in person, sitze also in einem caféhaus und das kommt der mayöcker schon nahe, nur dass es hier keinen braunen und ich nicht der gnäherr (gibt und bin), aber sonst alles da, die mayröcker, mein notizheft, tabak und allgemeines gesummse um mich herum, ein ständig auf-und abschwillendes (ja, abschwillend!) gemurrrrmel, es ist um die mittagszeit, da murrrmeln die damen und herren geschäftsleute was das zeug hält, murrrmeln über die neuesten schlagzeilen oder murrrmeln um ein laptop herum, ganz wichtig, versteht sich (was heißt eigentlich laptop?...), nun denn, ich lese die mayröcker, sie schreibt von bunuel und basho, die mayröcker, das passt, finde ich, wenn man denn den roten faden (hält), wie ariadne zu sagen pflegte, das absurde, sie wissen schon, und sie war auch zu den weißen nächten in st.petersburg, jaja, da müssen wir alle hin, da kann man sich nicht dagegen wehren, das ist dieser magnetismus, fragen sie rilke, das scheint mir wahrlich eine parallelwelt, die zu erforschen ein fest und ein wagnis (ist/bedeutet), der wahn sitzt in allen ecken, aber was soll’s, für mich ist`s zeit diesen murrrmelraum zu verlassen, hinaus, hinaus in die virbrierende herbstluft, und ich frage mich im hinausgehen, wie mein verhältnis zu den verben ist, ja, die verben, die ich so gerne weglasse, wobei ich sie gar nicht weglasse, ich schreibe sie nur nicht hin, lasse sie in der luft schweben, die verben, scheint ein gestörtes verhältnis (zu sein...), achja, die luft, die blätter, der herbst und das murrrmelcafé...
 
H

Haki

Gast
bin tief beeindruckt wie die Worte hier scheinbar aus den windungen deines gehirns fließen, wahrhaft fließen, wie ein dahinplätchernder bach, ja ein bach und rings um ihn herum überall bäume, sie spiegeln, sie spiegeln sich wunderlich an der wasseroberfläche, die du dereinst mit diesen worten verließest, ja du hast sie verlassen, mich verlassen, mit dem versprechen sechs mal wiederzukehren, doch du kamst nicht und so sprang ich wagemutig, voller mut und mit ein wenig wagnis in den Bach, tauchte ein in das wasser, luft war knapp dort, konnte nicht lange bleiben und so musste ich sechs mal, ja man glaubt es kaum, ich musste sechs mal abtauchen, also fünf mal auftauchen, um nach luft zu schnappen, sie in meine lungen zu stoßen, ich musste also fünf mal auftauchen, an die wasseroberfläche, wobei sich stets ringe um mich bildeten und sich genüsslich vergrößerten, an der wasseroberfläche, sie wissen schon, dort, wo sich die bäume spiegeln, die bäume, die spiegeln, ihr geäst wogt im wind, in dem ich deine worte hörte, leise, kaum vernehmbar, aber ich glaubte dich zu hören und so lauschte ich ganz konzentriert, es drang in mein ohr und von dort in mein gehirn, in die windungen meines gehirns, deines gehirns, für einen kleinen moment waren sie verflochetn...

HERRLICHTER EINTRAG!

Danke, dass ich dies lesen durfte, wieso weiß ich nicht, aber es war schön und inspirierend wie du siehst und das geschieht nicht oft. wirklich gelungen. warum weiß ich nicht, was ist auch schon wissen?

Liebe Grüße,
Haki
 

Paul

Mitglied
VII
...
und ich lese die mayröcker, schon wieder im caféhaus, die mayröcker, vielleicht sollte mir das zur angenehmen gewohnheit, zur gewöhnlichen annehmlichkeit (werden), das sitzen im caféhaus, das lesen der mayröcker sowieso, was lese ich eigentlich, wenn ich sie zu ende (gelesen habe, was sonst?, getrost in die glutenkiste mit dem verb!), wenn ich sie also zu ende gegangen bin (ha!), dann lese ich sie noch mal, einfach wieder, zweifach also oder öfter, bei der mayröcker geht das, da ist jede seite, jeder satz, jedes wort ein buch, jeder buchstabe ein buch, das dauert ergo und dauert an, setzt sich wort für wort fort, schlägt wellen, wobei mir einfällt, dass ich ihnen mitteilen wollte, dass ich heute ans meer fahre, wohlwahr, ans meer mit der mayröcker, wegnurweg auf eine insel, wellen über wortwellen und luft, endlich luft, klare, kühle seeluftschlangen, und erst all die himmel, hurra und während ich im caféhaus mich freue, kommt ein handwerker ins caféhaus, oh weh, jetzt sind die auch schon hier, eine schiebetür soll ins caféhaus eingebaut werden, zeit, dass auf die insel komme, fliehende flaneure, schriftwerker scheut handwerker, ich sag’s ja, magnetismus allerorten, wuchtige wildgewordene wahnwellen, ich komme...
 
H

Haki

Gast
das meer tobt und bereitet mir ungeheure schwierigkeiten die kontrolle über mein schiff zu bewahren, es schaukelt hin und her, ich gleich mit ihm und so wird mir ein wenig flau in der magengegend, aber seis drum, denk ich mir da und habe indessen die segel gestrichen, es war nicht einfach, so ganz allein, aber letzten endes habe ich es geschafft, unsicheren schrittes begebe ich mich in die kajüte, in der du die karte hast liegen gelassen, konzentriert betrachte ich eben jene und verstehe deine zeichensprache zunächst nicht, auch wenn mir bewusst ist, dass es zusammenhängende symbole und buchstaben sind, so erscheint es mir unmöglich sie zu entziffern, fiebrig, gewiss hatte ich kein fieber, so aber doch mein eifer, arbeite ich mich in deine worte und deine zeichnungen und allmählich, also mit der zeit, die wohl in diesem fall ein wenig länger brauchte, sonst hieße es nicht allmählich, fand ich den schlüssel und öffnete die türe, inzwischen hatte sich das meer beruhigt, das unwetter war von dannen gezogen, am horizont glimmte die sonne, spiegelte sich an der wasseroberfläche, ja an der wasserpoberfläche, sie erinnern sich vielleicht, dieses mal tauchte ich aber nicht ab, sondern geleitete mein schiff in richtung eben jener sich spiegelnder sonne, voller erwartungen und hoffnungen, tage vergingen, denke ich, sicher ist es nicht, wer ist sich denn je überhaupt sicher, besonderns auf dem meer mit all seinen wellen erscheint mir dies doch ziemlich schwierig, denn festen boden gibt es ja nicht, und so wanken wir bloß mit, nun gut, tage vergingen und als eben jene verstrichen, also ich sie gestrichen habe, erblickte ich eine insel, du erzähltest von ihr und ihrer ruhe, der ruhe nach der du dich sehntest, aber ich muss dich enttäuschen, auch dorthin haben dich die handwerker verfolgt, sie errichten gerade ein hotel, für touristen, sie wissen schon, der magnetismus scheint nirgends außer kraft zu sein, aber hoffnung vielleicht doch ruhe zu finden, die mäyrocker zu lesen, vielleicht auch zwei mal, wer weiß, möglicherweise auch öfter, treibt dich weiter voran, und so öffnetest du deinen mund(die schiffsspitze öffnete sich) und riefst begeißtert: "die reise endet nie", wie recht du damit hast, denk ich mir und wir setzen gemeinsam unseren weg fort.
 

Paul

Mitglied
fortsetzung und ende

VIII
...
und ich lese die mayröcker, bin auf einer insel, am strand in einem strandkorb und um mich herum fidibum die klare luft der see, juchee, die himmel über mir und vor mir das ewig brausend meer, lullen und schwappen allüberall und ich rieche und blinzle und lausche (dem gerausche) und fühle und atme und lese die mayröcker und da kommt ein kontrollör, der hörr strandkorbkontrollör, er huscht die leute aus den körbern, rinks von mir und lechts von mir, nur mich lässt er harren, wie schön, was immer ihn bewog, den hörrn kontrollör und ich lese beruhigt weiter, und sie schreibt "unsere blicke ineinander sanken, tüte mit schwänen", ja, schwänen, was sonst?, natürlich schwäne, nichts anderes, auch wenn sie wieder rümpfen und pümpfen, ha, schwäne, die fauchen doch nur und wasweißich, das denken sie, denken sie ruhig, vielleicht fauchen sie doch nur selbst, nundenn, wildes rauschen um mich her und die himmel gehen über in eine art türkis, lila auch, rosé, ein wenig abend vielleicht und ich denke an das feuer, das seelenfeuer, davon schreibt sie auch, davon schrieb auch die else immer, ach glühend seelen, feurig worte und ich schaue auf den horizont und in den horizont und durch den horizont hindurch und langsam senkt sich dieser tag, verglüht, vielleicht ist sie ein sichsenkender tag, die mayröcker, ein glühend abend, bevor die nacht...


IX
...
und ich lese die mayröcker,liege zur mittagszeit auf dem sofa, und lese (zeit der lese), derweil draußen der regen (fällt), schmuddelwetter, man sagt hier schmuddelwetter (kuddeldaddeldu, so sagt ringelnatz, sagte...) und ich auf dem sofa, zurückgezogen, geschneckt, geigelt, wenn man so will also eingeschneckt auf dieser insel und lese und denke, denke nach und über und an das große, ja an das große (nur), das schlichtweg große, das erhabene (raunen), das da ist, da und spürbar, es schimmert sozusagen und zuweilen versuche ich es mit worten einzukreisen, mit den zu wort gewordenen gedanken zu umgarnen (wilder wein), das so große, das nicht weit scheint, nicht weit zu sein scheint, es schimmert immerhin, es ist also nicht draußen zu finden, nicht auf dem markte (zarathustra!), nicht auf dem markte der tollen (tollhaus) und vollen, gott bewahre, behüte er, es ist ganz nah, ganz nah (grundgütiger), und wispert mir zuweilen was ins ohr, schwant mir, schwänlich nah, wenn sie verstehen, es schillert, natürlich schiller, wenn von schönheit die rede ist, was denken sie, ein große sache ist das, ganh nah, überhaupt, enthüllung, offenbarung, entmäntelung ín dieser kalten jahreszeit, in der ich die mayröcker lese, sie schreibt vom zentrum des schreibens, zentrifugal, ich höre zudem die callas, ja, musenzauber auf dem sofa, ganz nah, und an meinem ohr wisperts ungemein, wahrscheinlich ein stummer engel, er kommt jetzt wohl öfter, und es bedarf starker nerven, und diziplin, disziplin in der verschneckung, die außerhalb von raum und zeit stattfindet, verstehen sie, eine art luftleerer raum, und klar, den wahn darf man nicht fürchten, überhaupt fürchten, es gibt nur zwei möglichkeiten, fallen oder fliegen, entschieden sie selbst, fallen oder fliegen und ich muß lächeln, ausgerechnet zwei verben... und ich gehe ans meer und denke nicht mehr, denke nicht mehr nach und über und an, denke nichts mehr und schaue all die himmel oben...


X
...
und ich lese die mayröcker, habe mich ganz geöffnet, der mayröcker, dem mayröckerschen stile, das flustch nur so und worte fließen, alles fließt und flutet in mich rein und raus wie meeresschwappen, schwuppen, wort für wort, ist wie beim laufen, schritt für schritt, so laufe ich zuweilen flotten fußes kilometer über kilometer (weg oder hin?), im galopp voran, das fällt mir anfangs schwer, ja schwer und wird dann leichter, federleichter ganz behende geh ich auf und laufe wie in trance und atmen und laufen wird eins, wenn man so will, nur wenn ich das ziel vor augen, wenn die gedanken an das ende, das sollen sie nicht, die gedanken, da wird alles wieder schwör, das laufen, die schritte, die beine, die worte, und dann muß man, betonung auf muß, den inneren schweinehund, was immer das ist, muß man überwinden, über wunden, überworte, ach, überwintern und dann kommt es, das finale, wie im buch, wie bei der maröcker, ganz plötzlich, schlußausfeierabend, und ich, ich bin noch ganz verwachsen, und stehe auf, löse mich, wie funkenschlag vielleicht (elektrik?), wie funkentanz, ich hatte feuer gefangen, wohlwahr und lichterloh und bin nun ganz ehrwürdig, ehrfürchtig, und freudig erregt auch und danbar und ich höre es zwitschern zwischen den buchdeckeln, es ist wie um ein geheimnis reicher, einen schatz geho-hoben, aus tiefen geborgen und sie schrieb "und nichts und alles geschah" und ich beschloß ebenso zu enden, zen mal zen, prosa mal prosa, bschlossen und versiegelt und ich entschneckte mich und ging hinaus in den sturm und "ich schüttelte einen liebling"!

fini

(vorhang fällt.
nachhang: friederike mayröcker, "und ich schüttelte einen liebling", suhrkamp 2005, isbn-3-518-41709-6)
 



 
Oben Unten