retrospective

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Dieser Abend war besonders dunkel für Marnie. In Ihrem Haus, was aus 4 unbewohnten Zimmern bestand, saß sie, und begab sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Eigentlich, dachte sie, habe ich hier eine Wohngemeinschaft, denn in jedem der Zimmer lebt eine Erinnerung. Aber warum fühle ich mich so alleine? Vorsichtig klopft sie an die erste Zimmertür und Tim öffnet.

Zögernd trat Marnie herein. Verunsichert bat sie Tim, ihr zu sagen, warum sie ihn verlor. Er sagte, dass er das nicht kann, denn er könnte keinen Menschen verlieren, den er nie gefunden habe und keine verpasste Chance bedauern, die er nie geboten bekam. Marnie sagte, sie müsse darüber nachdenken und ging zum nächsten Zimmer und klopfte bei Mark an. Mark, sagte sie, warum wurde unsere Freundschaft beendet? Er sagte, Du irrst dich Marnie, ich kann keine Freundschaft beenden, die nie begonnen hat und ich kann mich nicht von dir distanzieren, weil ich dir nie nahe war.

Nachdenklich bat sie auch Maik um eine Auskunft, warum er so traurig wirkte. Er sagte, dass nichts ihn traurig machen könnte, was ihn nie glücklich machte.

Ins letzte Zimmer setzte sich sich hinein und fragte sich, warum nur habe ich dann alle verloren?

Alle drei steckten nun ihre Köpfe zu ihr und schauten sie aus traurigen Augen an und klagten sie an. Sie klagten sie der Feigheit, der Bequemlichkeit und der Angst vor der Liebe an. Sie sagten wie aus einem Munde, es ist dein ungelebtes Leben Marnie. Lebe es endlich, damit du nicht das verlierst, was du vielleicht gewinnen kannst.
 
K

kaffeehausintellektuelle

Gast
liebe mondsternchen

die idee find ich gut, drum antworte ich dir auch. die umsetzung find ich ein bisschen holprig und nicht stimmig. oft passt ein satz nicht zu dem vorher. ich mach dir mal ein paar vorschläge, ja?

Dieser Abend war besonders dunkel für Marnie. In ihrem Haus, was (welches oder das) aus 4 unbewohnten , (später erklärst du uns, dass sie in ihnen erinnerungen wohnen, also sind sie nicht unbewohnt) Zimmern bestand, saß sie, (Komma weg) und begab sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Eigentlich, dachte sie, habe ich hier eine Wohngemeinschaft, denn in jedem der Zimmer lebt eine Erinnerung. Aber warum fühle ich mich so alleine? Vorsichtig klopft sie an die erste Zimmertür und Tim öffnet. (Hier kommen die Zeiten durcheinander, erst imperfekt, dann präsens)

Zögernd trat Marnie herein(ein). Verunsichert bat sie Tim, ihr zu sagen, warum sie ihn verlor. Er sagte, dass er das nicht kann, (das ist so ein Beispiel, wo es überhaupt nicht hinhaut. Sie fragt ihn, warum sie ihn verlor. Er sagt, dass er das nicht kann. Was kann er nicht?)

Ein vorschlag.
Sie fragte Tim, warum sie ihn verloren hatte. Er aber meinte, dass sie ihn nicht verloren habe, weil sie ihn nie gewonnen hatte.

Sorry, aber das ist total durcheinander, was du da schreibst.

denn er könnte keinen Menschen verlieren, den er nie gefunden habe und keine verpasste Chance bedauern, die er nie geboten bekam.
Marnie sagte, sie müsse darüber nachdenken und ging zum nächsten Zimmer.

Zwischen den unterschiedlichen Zimmern gehören Absätze.

und klopfte bei Mark an.
Mark, sagte sie, warum wurde unsere Freundschaft beendet? (Wenn du hier in die direkte Rede gehst, warum nicht auch oben? - Außerdem, nicht warum wurde, sondern warum hast du!) Er sagte, Du irrst dich Marnie, ich kann keine Freundschaft beenden, die nie begonnen hat und ich kann mich nicht von dir distanzieren, weil ich dir nie nahe war.

Nachdenklich bat sie auch Maik um eine Auskunft, warum er so traurig wirkte. (Das musst du auch erst erklären und vielleicht schreiben, sie fragte Mark, ob er ihretwegen so traurig wirkte. Ob sie es war, die ihn so traurig machte) Er sagte, dass nichts ihn traurig machen könnte, was ihn nie glücklich machte.(gemacht hatte)


Ins letzte Zimmer setzte sich (sich) hinein und fragte sich, warum nur habe ich dann alle verloren? (Der Satzbau ist nicht so gut. Sie setzte sich ins vierte Zimmer und überlegte verzweifelt: warum ....)

Alle drei steckten nun ihre Köpfe zu ihr (zur Tür herein) und schauten sie aus traurigen Augen an und klagten sie an. (traurig und klagend ist zuviel. Außerdem hat einer von ihnen vorher gesagt, er könnte nicht traurig sein. Sie war es, die traurig war, nicht die Männer. Sie ist die, die anklagt, nicht die Männer)
Sie klagten sie der Feigheit, der Bequemlichkeit und der Angst vor der Liebe an. Sie sagten wie aus einem Munde, es ist dein ungelebtes Leben Marnie. Lebe es endlich, damit du nicht das verlierst, was du vielleicht gewinnen kannst. (Ja, das versteht man nun auch nicht wirklich, was damit gemeint ist)

Ich würde dir raten, den Text noch mal zu bearbeiten und ihn dann noch mal reinzustellen.
 
Liebe kaffeehausintellektuelle,

zuerst einmal danke ich dir für die Kritik. Sicher hast du gemerkt, dass ich ziemlich unbeholfen noch bin. Nach deinen Erläuterungen sind mir diese verirrten Gedanken und Wörter auch aufgefallen. Ich sollte mir evtl. vorher Hilfe in der Schreibwerkstatt suchen und die wohlgemeinten Ratschläge der anderen lesen..
Danke *
 

pfifficus

Mitglied
liebes mondsternchen,

ich finde deinen text herrlich traurig... und wenn die leute fortgegangen sind, so sind die zimmer doch leer und es kann was neues einziehen. die erinnerungen sind ja nur ein schwacher versuch, die zimmer "wiederzubeleben" und das wirkt sehr traurig, gerade weil die zimmer unbewohnt sind.

Den titel find ich ein wenig formal "retrospektive", habe aber auch keine idee für einen anderen.

Das ende finde ich schade. Wie wärs, wenn du am ende beschreibst, wie sie sich mit den antworten fühlt? sie könnte ja auch wütend werden, die vielen versuche, die sie mit den dreien gestartet hat, wie sie abgewiesen wurde. Oder vielleicht läßt du jemand auftauchen, mit dem es anders ist?

liebe grüße
pfifficus
 

AliQuelle

Mitglied
Liebes Mondsternchen,
die Idee ist wunderbar. Ich stelle mir gerade vor, dass Du mit dieser idee alle fünf Jahre eine neue veränderte Geschichte schreibst. Dann ist es auch wirklich egal, wenn die erste Ausfertigung ein wenig holprig ist. Das Ende ist mir allerdings zu "dick": als wüssten die Ehemaligen, was der Protagonistin gut tut. Das interressiert die wahrscheinlich einen feuchten Käse. Das soll sie gefälligst selbst lernen und verstehen. Wie wäre es mit dem Titel "Vier Zimmer"?
Es grüsst AliQuelle und hofft dass Du ein Lebensprojekt daraus machst.
 
Lieber AliQuelle,
ich erkläre dir mal, was ich dachte:
Die Männer sind Gedanken im Innern der Figur Marnie, sie versucht zu verstehen, was zuvor in ihrem Leben falsch gelaufen ist, und was ihr dagegen "gut tut".

Liebe Grüße *
 
Lieber pfifficus,

danke für deine Anregungen. Ja die Geschichte ist auch eine traurige.

Das Ende habe ich aber bewußt relativ offengelassen. So kann jeder Leser selbst darüber nachdenken, wie sich Marnie fühlt und was die Anklage für sie bedeutet. Sie weiß es ja wahrscheinlich selber nicht.

Liebe Grüße an dich *
 



 
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