richtig oder falsch

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memo

Mitglied
„Es tut mir leid,“ sagte sie.
Die Kälte kroch ihre Beine hoch, erfüllte ihren Körper.
Sie war nicht vorbereitet. Es war diese Schuld – für die sie keine Entschuldigung fand. Immer war sie sich sicher gewesen, dass sie nie irgendjemanden verletzen könnte. Sie reflektierte stets ihr Handeln. Achtete auf ihre Worte. Er saß da und sah sie an. Sie kannte diesen Blick nicht. Noch nie hatte sie einen Menschen so gebrochen wahrgenommen. Das Schlimmste war, dass sie selbst der Grund war. Dies war ein unerträglicher Zustand für sie. Nie wieder wollte sie diesen Ausdruck in seinen Augen sehen.
Sich auflösen.
Er war ihr nicht böse. Zitternd umschloss er sie. So als könnte er durch eine Geste ihre Seele durchdringen und ihre Haut zu seiner machen und ihre Lippen zu seinen Lippen - sich heilen in der Verzweiflung seiner Umarmung. Sie tat alles was er sich wünschte. Sie tat alles wonach er sich sehnte. Auch um sich selbst zu heilen.
Aber schließlich traf sie auch Entscheidungen die ihr selbst weh taten.
Nur damit es ihm gut ging. Nur damit es ihr schlecht ging.
 
B

bluefin

Gast
hallo @memo,

wenn du einen text mit einer frage überschreibst und diese am ende wiederholst, dann sollte in der tat eine frage offen bleiben.

das tut sie hier aber nicht. sondern es wird lapidar etwas bemerkt, was jeder seit adam und eva weiß: gut und böse sind keine naturgesetze, sondern höchst relative begriffe.

es ist müßig, sich daran aufzuhalten, ob etwas, das man tut oder nicht tut, dem anderen oder einem selbst oder beiden frommt bzw. schadet. jedenfalls ist es müßig, ein schiedsgericht dazu anzurufen – es gibt keines, und wenn doch, dann wieder nur ein subjektives. die gestellten fragen könnten sinnvoller weise nur von den protagonisten selbst beantwortet werden.

tipp: stell ihnen die fragen direkt und erzähl uns von ihren antworten – es gibt da immer wieder interessante, persönliche aspekte.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 

memo

Mitglied
„Es tut mir leid,“ sagte sie.
Die Kälte kroch ihre Beine hoch, erfüllte ihren Körper.
Sie war nicht vorbereitet. Es war diese Schuld – für die sie keine Entschuldigung fand. Immer war sie sich sicher gewesen, dass sie nie irgendjemanden verletzen könnte. Sie reflektierte stets ihr Handeln. Achtete auf ihre Worte. Er saß da und sah sie an. Sie kannte diesen Blick nicht. Noch nie hatte sie einen Menschen so gebrochen wahrgenommen. Das Schlimmste war, dass sie selbst der Grund war. Dies war ein unerträglicher Zustand für sie. Nie wieder wollte sie diesen Ausdruck in seinen Augen sehen.
Sich auflösen.
Er war ihr nicht böse. Zitternd umschloss er sie. So als könnte er durch eine Geste ihre Seele durchdringen und ihre Haut zu seiner machen und ihre Lippen zu seinen Lippen - sich heilen in der Verzweiflung seiner Umarmung. Sie tat alles was er sich wünschte. Sie tat alles wonach er sich sehnte. Auch um sich selbst zu heilen.
Aber schließlich traf sie auch Entscheidungen die ihr selbst weh taten.
Nur damit es ihm gut ging. Nur damit es ihr schlecht ging.
 



 
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