scharbocksnacht

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revilo

Mitglied
Du bist einer der Wenigen, die gefühlvolle Gedichte schreiben können, die nicht pathetisch und überfrachtet klingen...bei Dir entfaltet sich die Schönheit der Sprache in ihrer Gesamtheit: rein, klar und bedeutungsvoll.....trüge ich einen Hut, zöge ich ihn jetzt vor Dir und diesem famosen Gedicht....

LG, Bussi, Schmatz von revilo, der zu Deinen ergebenen Fans zählt.......
 

Aina

Mitglied
Hallo nisavi,
wow! "ein moment, der türen hat" - für mich ein perfektes Bild an dieser Stelle.
Ich bin beeindruckt von der Spachschönheit in deinem Werk!
Vielen Dank für dieses Lesegeschenk.
Herzliche Grüße,
Aina
 

Perry

Mitglied
Hallo nisavi,

ja schöne Bildmomente.
Trotzdem möchte ich gerne etwas tiefer auf die Aussage eingehen.
Scharbock ist ja ein alter Begriff für die Seefahrerkrankheit Skorbut und geht darauf zurück, dass damals junge Scharbockblätter als Vitamin C - Spender zum Schiffsproviant gehörten.
Mit diesem Hintergrund lese ich den Titel Scharbocksnacht als etwas Bedrohliches, ähnlich einer Nacht voller Albträume.
Was das Scharbockskraut selbst anbelangt, hat es neben der heilend Wirkung auch eine bedrohliche Eigenschaft, da ältere Pflanzen bzw. die Knollen giftig sind.
Im Gedicht könnte sich das auf die „wechselnden Gesichter“ z.B. übertragen auf „Gut und Böse“ bzw. „Leben und Tod“ beziehen.
Gern gelesen und LG

Manfred
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo,
dies ist ein stück das mich "mit nimmt".

sprachlich klar, ausdrucksstark, metaphern
die vertraut erscheinen, aber es auf eine für mich im moment nicht benennbare weise, nicht sind.

das gedicht ist für mich, wie "ein- tritt" auf neues terrain:

was nachklingt,
wenn das kraut
seine blüten öffnet:

dunkelheit fließt in die lieder
und der winter legt sich in unseren augenhöhlen schlafen

ein moment, der türen hat,
an die wir uns lehnen,
mit aller kraft,
weil wir nicht gehen wollen

es würde bedeuten,
die gesichter wieder tauschen zu müssen
oder
sie ganz zu verlieren

strophe zwei und drei berühren mich am intensivsten.
da liegen hoffnungen und das ende der hoffnungen übereinander.
hm, finde ich stark:
ein moment der türen hat,
muß ich an the doors break on through denken, aber hier ja anders gemeint. denn die tür soll sich ja nicht öffnen, der moment soll bleiben, keine wünsche nach durchbruch...

ich emfinde in den worten, twas wi einen drogenrausch.

bin sehr nachdenklich geworden durch dies stück.

es berührt mich- ohne das ich es mit meinem verstand durchdringe..
rauschaft eben.

herzlichen dank für intensive momente

ralf
 



 
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