schwarze seelen

Woschanova

Mitglied
Kathedrale

Hallo undine,
erkenne mich in Deinen Texten wieder.
Ich schrieb einst:

Betrete die Kathedrale Deiner Seele,
aus den großen kalten Marmorschalen Deines Egos,
steigt staubige Asche auf,
raubt die Sicht,
Kerzen verlöschen,
beinahe von allein,
sie können nicht atmen.
 

Renee Hawk

Mitglied
Liebe Udine,

dies schrieb ich einst für einen Freund:

***
Schwarze Seelen finden sich.
Gestern.
Gestern hast du mich mitgenommen.
Deine grünen Augen strahlten mich an, als du mich in meinem Traum besuchtest und mich zum Ufer des roten Flusses führtest. Ich spürte deine Hand festumschlungen in meiner Hand. Sah deine Freude und fühlte mich dir so nah. Ich kann nicht ohne dich.
Wir standen am Fluss und schauten auf das Wellenspiel.
Geräuschvoll und bedrohlich kamen die Fluten auf mich zu, doch du hast mich beschützt. Hast deine Umarmung nicht gelockert. Dein Atem spürte ich an meinem Hals und ich drückte mich noch fester an deinen Körper. Ich spürte dich. Du bist Real.
Deine weiße Hand lag beruhigend auf meiner Schulter und dein blondes Haar wurde vom Wind durchwühlt, als wollte es mich streicheln und umschlingen.
Mein Herz pochte im gleichen Rhythmus der ankommenden Wassermassen des aufgewühlten roten Flusses.
Ich sehne mich nach dir, nach deiner Hand, nach deiner Stimme.
Wir stehen uns Visavis.
Wir küssen uns im Rausch der Leidenschaft.
Wir drehen uns, wie Derwische im Rausch der Ewigkeit.
Wir halten uns fest, engumschlungen, beschwörend und versprechend.
Unser Zauber entfacht eine Liebe, die wir niemals erwarteten.
In der Kraft der Vollmondnacht sprachen wir unseren Zauber aus, wir beschworen die Hingabe unserer Herzen und fanden zueinander.
Willenlos taumeln wir uns entgegen und halten einander fest.
Dann ist der Raum um uns herum in Schwarz und Rot getaucht. Kreise drehen sich vor uns spiralförmig in die Höhe und ziehen uns mit, in ein Licht hinein. Ich nehme deine Hand und gemeinsam gehen wir einen unbekannten Weg, aus meinem Traum hinaus in unsere Realität.
Wir fliegen ... wir können fliegen!
Wir können frei sein ...
Ich höre dein Lachen, dein Flüstern, deine Beschwörungen.
Ich kenne deinen Zauber und gebe mich dir hin.
Du brennst vor Leidenschaft und tausend feuchte Küssen tanzen über unsere aufzuckende Körper. Feuergleiche Zuckungen, tanzende Finger, zitternde Lippenbekenntnisse. Du und ich im Rausch der Ekstase. Gefangen.
Aneinander reibend, Berührungen suchend, beißende Merkmale setzend, gaben wir uns hin.
Wir sind Gefangene einer Welt, die nur für uns existiert.
Unsere Welt; eine kleine Welt voller Farbe, Wärme, Liebe und Hingabe.
Ich lass dich los, meine schwarze Seele.
Morgen bin ich bei dir.

***

Dein kleines Gedicht hat mich wieder an ihn denken lassen.
liebe Grüße
Reneé
 



 
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