sprachlos

der erste frost bereits
klöppelt eisblumenmuster
in meinen bart
lautlos führe ich selbstgespräche
habe nichts mehr zu sagen

denn hinter verschwiegenen worten
lauert verlassener sinn

Gutes Gedicht über eine mögliche Befindlichkeit im Alter.
Zwar sehr resigniert, doch für meine Begriffe gut.
Besonders gefallen mir die "geklöppelten Eisblumenmuster",
sprich der von grauen Fäden durchwirkte Bart
Ich denke, von solchen Gefühlen werden viele befallen,
wenn einem der erste Frost in die Glieder fährt und ich finde es mutig und gut darüber zu schreiben - besonders, weil mir diese "no limit" Gesellschaft ziemlich auf den Geist geht.
Diese vielen, alten Berufsjugendlichen mit ihren permanenten
Unruhezuständen und ihrer Gier noch den letzten Tropfen aus der Flasche zu saugen, nerven gewaltig. Ich bin zwar auch schon in dem Alter, doch kein "no-limit-Spinner"
Mit herzlichem Gruß, Pelikan

Hallo Karl, klasse Gedicht, kann mich nur mit " verlassener " Sinn nicht so richtig anfreunden.......ist zu dick aufgetragen.....wie wäre es denn mit " verborgter " Sinn...nur ne Idee........LG revilo

Hallo Karl,
der ''verlassene Sinn'' macht mir auch zu schaffen, habe aber keine Alternative.
Es grüßt Marie-Luise.

[blue]"entlassener"[/blue] Sinn, wäre nett, Karl, deutete auch das eigene Mitwirken an.

Mich stört dein Wort weniger, nur das zweimalige "ver-" finde ich in einem so kurzen Text nicht elegant.

Ansonsten s e h r schön!

Liebe Grüße
Heidrun

der erste frost bereits
klöppelt eisblumenmuster
in meinen bart
lautlos führe ich selbstgespräche
und habe nichts mehr zu sagen

denn hinter verschwiegenen worten
lauert entlassener sinn

Ihr Lieben,
danke für euer Lob und den Hinweis. Ich habe mich für "entlassener" entschieden.
Herzliche Grüße
Karl

Hallo Pelikan,
danke für deinen ausführlichen Kommentar. Was du darin über die so genannten Senioren (no-limmit-Jugendliche)schreibst, kann ich nur unterstreichen. Ich finde diesen Jugendwahn einfach nur vermessen und dumm.
Gruß
Karl

Jawoll!

der Dir zulächelnde
gitano

Hallo gitano,
da lächele ich doch gern zurück.
Karl