stadtdämmern

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Rhea_Gift

Mitglied
Hi Karl,

das hat starke Bilder, vor allem der Anfang

lichtreste locken unsichtbar
in gespannte fallen
verwirrte blicke saugen
zwischen häusern
schattenspiele aus der dämmerung
schnappen nach gekühlter luft

>> der Teil ist der Hammer!!

aber ich würd noch ne Kleinigkeit im weiteren Verlauf ändern:

hinter den gardinen schwillt
schweigen zu [red]alarmtönen[/red] >> klingt zu nüchtern
vielleicht

hinter den gardinen
[blue]schwillt schweigen
langsam
zu sirenengeheul[/blue]

>>schwillt schweigen sollte auch unbedingt nebeneinaderstehen! :)

[blue]aus[/blue] geöffneten kellerfenstern
[blue]kriechen[/blue] schuldfragen und
die kerze in der heilig-kreuz-kirche
brennt allmählich ab

>> das eingefügte "aus" macht den Übergang zum Schlussteil klanglich flüssiger...

Aber nur meine Meinung... was meinste?

LG, Rhea
 

Thylda

Mitglied
Lieber Karl

Hier hast Du sehr schön mit Oxymora gespielt

licht unsichtbar
schatten dämmerung
schweigen alarmtönen

Vielleicht kannst Du das noch weiter ausbauen?

Sehr gern gelesen

Liebe Grüße
Thylda
 
Liebe Rhea,
danke für deine Vorschläge.
Ich werde die Alarmtöne ganz herausnehmen.
Deinen 2. Vorschlag ünbrnehme ich gern.
Herzliche Grüße
Karl
 
lichtreste locken unsichtbar
in gespannte fallen
verwirrte blicke saugen
zwischen häusern
schattenspiele aus der dämmerung
schnappen nach gekühlter luft

die kleinstadt riecht nach abendessen
hinter den gardinen schwillt schweigen
aus geöffneten kellerfenstern
kriechen schuldfragen
und
die kerze in der heilig-kreuz-kirche
brennt allmählich ab
 
Liebe Thylda,
danke für deine Anmerkungen. Ich werde über deinen Vorschlag nachdenken, möchte aber auch nicht, dass sich mein Gedicht in dieser Stimmung verlliert.
Herzliche Grüße
Karl
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Karl,

an deinen Gedichten pflücke ich nur ungern herum, weil sie mir in der Aussage oft so vorzüglich gefallen. :)

Reimlose Verse sind ja an kein regelmäßiges Metrum gebunden, aber sollten doch rhythmisch gelesen und gesprochen werden können. Damit habe ich in deinem 2. Abschnitt ein echtes Problem.
lichtreste locken unsichtbar
in gespannte fallen
verwirrte blicke saugen
zwischen häusern
schattenspiele aus der dämmerung
schnappen nach gekühlter luft

die kleinstadt riecht nach abendessen
hinter den gardinen schwillt schweigen

aus [strike]geöffneten[/strike] kellerfenstern
kriechen die fragen nach schuld
allmählich
brennen die kerzen [strike]in[/strike] der heilig-kreuz-kirche ab
Nimm dies bitte nur als Beispiel für eine denkbare Umverteilung. Du kannst das bestimmt viel besser. ;)

Sehr herzliche Grüße
Heidrun
 
lichtreste locken
in gespannte fallen
verwirrte blicke saugen
zwischen häusern
schattenspiele
aus der dämmerung
schnappen nach gekühlter luft

die kleinstadt riecht nach abendessen
hinter den gardinen
schwillt vergessnes schweigen
aus den kellerfenstern
kriechen fragen
nach der schuld

die kerze
in der heiligkreuzkapelle
brennt allmählich ab
 
Liebe Heidrun,
danke, dass du mich noch einmal auf den Rhythmus hingewiesen hast. Es stimmt, ich habe da ein wenig schludderig gearbeitet.
Vielleicht gefällt dir meine neue Fassung jetzt besser..
Herzliche Grüße
Karl
 
lichtreste locken
in gespannte fallen
verwirrte blicke saugen
zwischen häusern
schattenspiele
aus der dämmerung
schnappen nach gekühlter luft

die kleinstadt riecht
nach abendessen
hinter den gardinen
schwillt vergessnes schweigen
aus den kellerfenstern
kriechen fragen
nach schuld und sühne

die kerze
in der heiligkreuzkapelle
brennt allmählich ab
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

ich weiß nicht, ob du absichtlich auf Dostojewskis Roman "Schuld und Sühne" angespielst hast, aber ein wenig von der düsteren Stimmung dieses Schuldkonfliktes scheint schon aus den Kellern menschlicher Verwerflichkeit zu kriechen. Gern gelesen!
LG
Manfred
 



 
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