Unverständliche Kürze
Hallo Vivi,
ganz kurze Lyrik finde ich immer dann gelungen, wenn durch die Kürze etwas Bedeutsames in einer Prägnanz ausgedrückt wird, die gerade den Lesegenuss ausmacht. Statt vielwortiger Umständlichkeit eine zupackende Knappheit, die bezwingt.
Bei Deinem Text habe ich (aber vielleicht ist das nur mein Problem) den Eindruck, das etwas hinwegkomprimiert wurde, was aber doch zum Verständnis nötig gewesen wäre.
Diese Aussage ist problemartisch. Niemand kann für einen anderen Menschen "die Welt sein". Was folgt nach dieser Aussage?
Beherztes wandern begann
auf dem Fundament
Jemand wandert "beherzt", also mutig, ohne Angst, seines Weges und Zieles gewiss. Warum? Weil er nicht mehr "die Welt" für einen anderen ist, oder obwohl, ....? außerdem wird noch gesagt, dass die Wanderung "auf dem Fundament" erfolgt.
Das Bild des Wanderns setzt einen Weg voraus, der großräumig einem Ziel zustrebt, mehr als nur ein paar Schritte werden zurückgelegt. Wie passt dazu der Begriff Fundament?
Dein Text erschließt sich mir also nicht. Er verkürzt nicht etwas, das ich verstehen und vielwortig ausdrücken konnte, auf eine schöne Art und Weise, sondern spricht in unbefriedigenden Rätseln zu mir.
LG.