teufelskreise

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B

Beba

Gast
Lieber Karl,

für mich zeichnet der Text eine bedrückende Einsamkeit aus. Ob ich damit richtig liege, weiß ich nicht.

der blick aus dem fenster
in den morgennebel
und später in die nacht
über den fachwerkhäusern
Ein sehr überschaubarer Tag vom Mogennebel bis zur Nacht. Und das Leben

mittags kreiste draußen
lebende beute suchend
ein turmfalke
findet woanders (draußen) statt.

Meine Interpretation, und so habe ich den Text gern gelesen.

LG
Beba
 
Lieber Bernd,
es ist die (einsame) Situation Autors des am Schreibtisch vor dem Computer.
Danke für deinen Kommentar
und herzlichen Gruß
Karl
 

Carina M.

Mitglied
Liebe Karl,

ich hab das jetzt auch so gelesen wie BeBa.
Einsamkeit kann ein sehr bedrückendes Gefühl sein.
Es kommt nicht wenig vor, dass Menschen gezwungen sind im Haus zu bleiben, obwohl sie doch so gerne wieder nach draußen wollen.
Zum Glück ist es laut deiner Erklärung nur der PC.
Da hilft nur eines, raus aus dem Haus in die frische, sonnige Herbstluft und neue Eindrücke sammel für weitere dichte Gedanken.:)

Liebe Grüße,
Carina
 
Hallo Karl,
es ist schon eine traurige Situation, die du da beschreibst, trotzdem habe ich dein Gedicht gerne gelesen.
Es grüßt dich Marie-Luise

Ps. Es gefällt mir ohne „Wenn und Aber“.
 
Liebe Carina,
der näöchste Spaziergang in der frischen oberbergischen Luft beginnt in gut einer halben Stunde.
Danke für deinen Kommentar.
Liebe Grüße
Karl
 

Carina M.

Mitglied
Lieber Karl,

das ist ja prima. Es ist aber auch wirklich herrlich, sonniges Herbstwetter hier.
*Wo die Wälder noch rauschen.*

Lieben Gruß,
Carina
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Karl,

der Titel ist gut. Schade, dass er nicht über Deinem Text steht. In letzter Zeit habe ich das bei so manchem Autor bedauert, denn der Titel ist doch unbedingt Teil eines Textes. Wenn er aber nur oben in der Leiste steht, übersieht man ihn leicht.

Hier ist er wichtig, weil er die ganze Situation von vorn herein als etwas Schädliches bezeichnet.

Sich in die Enge zu begeben, ist immer schädlich für einen selbst.

Das Gegenmittel, wenn man z.B. gar nicht mehr nach draußen könnte, wäre, an viele Menschen zu denken, Beziehungen zu ihnen per Internet oder Telefon zu pflegen, vor allem aber, der ganzen Menschheit inbrünstig ein gutes Vorankommen zu wünschen in allen Dingen, die positiv sind. Aber das wäre ja schon ein Thema für einen neuen Text.

Weil Du ein Mensch bist, bist Du nicht wirklich allein oder gar einsam,sondern einfach ein Mitmensch.

Ein sonniges Wochenende wünscht Dir
Vera-Lena

PS. Erst jetzt sehe ich, warum Du den Plural von Teufelskreis gewählt hast. Für die arme Maus ist das Kreisen des Turmfalken ja auch ein Teufelskreis. Also hier geht es nicht nur um den Kontrast von In-sich versunken-Sein und Lebendig-Sein, sondern die beiden Begebenheiten finden, wenn auch die eine auf Physischer Ebene und die andere auf psychischer Ebene, trotzdem in so einem Kreis statt.
 
Liebe Vera Lena,
gern nehme ich deine Anregung an und setze den Titel noch einmal über den Text.
Herzlichen Dank für deine ausführliche Interpretation, die mir neuen Stoff zum (Nach-)Denken liefert.
Liebe Grüße
Karl
 
teufelskreise


unverständlicher wird
mir meine welt
der ich mich täglich aussetze
begrenzt durch den schein
meiner schreibtischlampe
umrahmt vom bildschirmrand
von topfblumen verstellt
der blick aus dem fenster
in den morgennebel
und später in die nacht
über den fachwerkhäusern

mittags kreiste draußen
lebende beute suchend
ein turmfalke
 

Carina M.

Mitglied
Liebe Vera Lena,

hier möchte ich dir einmal herzlich dafür danken, dass du dich so ausführlich mit dem Text von Karl beschäftigt hast. Zeigt es mir doch, ein Gedicht besser mal öfter und aufmerksamer zu lesen.

Liebe Grüße,
Carina
 
G

gitano

Gast
Hallo Karl!
Der "Aufhänger" für diesen Text gefällt mir sehr gut! ...für ein noch zwingenderes/shlüssigeres Angstgefühl /Vorsicht fehlt mir der "mausgraue Pullover" den das LI am Schreibtisch trägt. Damit wäre auch ein weiterer Blickwinkel möglich.
Sei gegrüßt aus dem Taunus
von gitano
 
Lieber gitano,
Recht hast du, der mausgraue Pullover fehlt noch. Aber aus der Perspektive des Lyr-Ichs ist das schwierig. Ansonsten hätte ich das Gedicht in der dritten Person schreiben müssen.
Danke für deinen Kommentar und herzlichen Gruß
Karl
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Karl,

umso öfter ich dein Gedicht lese, desto mehr tritt für mich die Einsamkeut des lyr.ich in den Hintergrund.
Vielmehr wird hier der Schreibtisch zu einem Zufluchtsort, wo man wieder einmal durchatmen kann.

Liebe Grüße
Manfred
 
teufelskreise


unverständlicher wird
mir die welt
der ich mich täglich aussetze
begrenzt durch den schein
der schreibtischlampe
umrahmt vom bildschirmrand
von topfblumen verstellt
der blick aus dem fenster
in den morgennebel
und später in die nacht
über den fachwerkhäusern

mittags kreiste draußen
lebende beute suchend
ein turmfalke
 



 
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