tiefgrün.dig

3,00 Stern(e) 6 Bewertungen

Lonelysoul

Mitglied
tiefgrün.dig (überarbeitet)


Im Glanz der Tränen
vom Regen
in mein Antlitz gesät
schließe ich die Fenster
die sich andererseits öffnen
einem Spiegel gleich
der schwarze Himmelswinde atmet
und mich frieren lässt

alles nimmt fremde Farben an
bricht hervor
aus blauem Feuer
verwandelt sich
in grüne Sterne des Frühlings
tiefgrün.dig
wie die Einheitlichkeit der Welt
die mich sucht
in allem
hier und jetzt
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Lonelysoul,

ja, manchmal geschieht es, dass man von einem Augenblick angeweht wird, der einem etwas sagen kann über die tieferen Dinge des Seins. So etwas zu beschreiben, ist sehr schwierig. Aber ich finde mithilfe von Farben, die Du dafür gewählt hast, ist Dir das gut gelungen.
Auch das Herausbrechen aus der Alltagssituation, indem Du ein anderes Fenster sich öffnen lässt, hast Du dadurch gut beschrieben.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Lonelysoul

Vordergrün.dig

Interpretationsversuch:

Aufgrund eines äusseren Einflusses, der Dich traurig macht, ziehst Du Dich in dich selbst zurück.
Dort findest Du Perspektivlosigkeit (schwarze Himmelswinde) und emotionale Kälte.

Nun geschieht wie von Zauberhand eine inner Verwandlung. Kaum zurückgezogen und der Angst ins Auge geblickt, schon - schwuppdibupp - (Super-Psycho-Heldentum!) transformiert sich alles in Hoffnung, transzendierend hast Du Dich flux ins hier und jetzt katapultiert und das während Du immer noch ganz in Dich selbst vertieft bist.

Das ist alles viel zu farbenfroh und vor allem so glatt und gradlinig, so bruch- und widerstanslos, dass es auf mich geradezu grotesk und äusserst idealisiert und unnvollständig wirkt.

Sorry das kauf' ich Dir nicht ab.

Jürgen


P.S.: Die 4, weil noch völlig abgedroschene Metaphern hinzukommen. Mehr als 3 weil es routiniert vorgetragen ist.
 
I

inken

Gast
Liebe Lisa, was mich an deinem Gedicht stört, ist, dass die Bilder keinen Bezug zu einer konkreten Situation für mich als Leserin zulassen. Sie stehen für sich. Sie schildern einen Prozess, den ich leider nicht miterleben kann. Er wird mir nur gesagt. (not tell, shell!!!) Das ist "unvollständig", damit gebe ich JoteS Recht und dadurch wirkt dein Gedicht oberflächlich, was ich schade finde. lg inken, von mir ist die "5".
 



 
Oben Unten