transport

eigenregie

Mitglied
hier handelt es sich um den prolog meiner derzeitigen kurzgeschichte. vielleicht habt ihr ja ´ne meinung ...


transport

Schneidend kalter Wind jagt durch die Januarnacht, schiebt sich über Felder in die Vororte. Dringt, der Verlockung der Lichter erlegen, in die Stadt ein, schneidet sich durch ihre Straßen, in denen zu später Stunde hier und dort noch Menschen unterwegs sind. Überholt sie, dreht sich nach ihnen um, sieht, wie sie die Schultern frierend höher ziehen, bestaunt die Skulpturen ihres kondensierenden Atems.
Trotzig knarren die Rahmen der Fenster, in die er manchmal einen Blick wirft, verhangene Szenen urbanen Spiels.
Schwingt sich hinauf auf die Dächer, stürzt den Rauch der
Schornsteine in verwundenes Chaos, dreht sich auf den Rücken, blickt in den nächtlichen Himmel, dessen Klarheit die Sterne glänzen lässt.
Weiter hinauf, umarmt eisig die Türme der Kirchen, die noch geblieben sind von den vielen ...
 

Haget

Mitglied
Hallo,
mir klingen die Worte wunderschön. ABER mehr nach poetischer Lyrik als nach KURZgeschichte und für solche (wenn sie wirklich kurz werden soll!) etwas zu lang?
AUSSER, wenn auch die übrige Geschichte vom Wind handelt oder darauf eng aufbaut.
LG
 

eigenregie

Mitglied
ja

danke für deine kritik, haget. die geschichte hat eigentlich eine eher handfeste handlung, taucht aber immer wieder in diese tagtraumgleiche poesie ab. und der wind, wie du schon voraus gesehen hast, trägt neben der kälte auch die handlung mit sich ...
 

ex-mact

Mitglied
...ohne zu wissen, was der Wind denn nun bedeutet, finde ich der Worte zu viele und zu nichtssagende. Nach drei Zeilen tat es mir bereits weh - was interessiert mich, als Leser, denn der Wind?

Eine Kurzgeschichte sollte den Leser "sofort" interessieren, in die Handlung ziehen. Wind, der trödelnd um irgendwelche Gebäude hoppelt, zieht nicht viel.

Welche Art der Kritik erwünschst Du Dir?
 

eigenregie

Mitglied
ist wohl richtig, mact, die ganze sache tendiert mehr in richtung erzählung. losgelöst vom rest derselben mag diese passage unattraktiv behäbig wirken. wofür dein schmerz ab zeile 3 steht, möchte ich nicht so direkt beurteilen, da leute mit pferdeschwanz schon immer etwas schwieriger einzuschätzen waren.
um deinem verlangen nach entertainment entgegen zu kommen, stell ich heut abend was in die "kurzgeschichten" rein.

dank dir für deine zeilen

regie
 

ex-mact

Mitglied
Moin,

beurteile ein Buch nicht nach... Du weisst schon...

> um deinem verlangen nach entertainment entgegen zu kommen,

Woher Du die Vermutung nimmst, ich suchte Enten-Training, ist mir nicht klar. Vielleicht hast Du in meine Formulierung, eine Kurzgeschichte sollte den Leser "sofort" interessieren, hineininterpretiert, da stünde "sofort begeistern". Das habe ich aber - wissentlich und willentlich - nicht geschrieben. Interesse muss nicht durch Action entstehen, es kann auch schon das Andeuten eines Themas ausreichen.

> stell ich heut abend was in die "kurzgeschichten" rein.

...was, wie ich denke, der sinnvollste Schritt ist.
 
Hallo!

Ich verstehe die Diskussion mir der Begeisterung etc. nicht wirklich. Mir gefällt der Auszug. Nach den ersten Wörtern hab ich schon deutliche Bilder vor mir, die nach mehr verlangen...finde ich echt interessant...auch die Charakterisierung des Windes, der die Atemwolken bestaunt. Frag mich, was noch weiter passiert.Wann kommt die Fortsetzung?

Nur mit dem letzten Satz weiß ich nicht, was ich anfangen soll. Für was stehen die Kirchen? ...von den vielen Kirchen, oder den vielen Türmen?...

Sorry, aber dachte, muss hier auch meinen Senf dazugeben.

Grüße
andreas
 

eigenregie

Mitglied
freut mich, dass es dir gefällt, andreas.

> umarmt eisig die Türme der Kirchen, die noch geblieben sind von den vielen ...

soll bedeuten, dass es sich um eine vom 2.weltkrieg
schwer zerstörte stadt handelt.

wenn ich weiter bin, lass ich´s dich wissen, ok!?

bis dahin
 



 
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