traurigkeit

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tief in mir, wo alles seinen anfang hat
tief in mir, wo alles sein ende hat
bin ich traurig
nicht weil man mir etwas genommen hat
nein, weil man mir etwas nicht gegeben hat
bin ich traurig

menschen leiden tausend qualen
sterben irgendwo, allein
sie haben keine zeit zum traurigsein
hunger, not und seuchen
welten, die untergehn
alles draußen, weit entfernt

ich, in meiner traurigkeit
bin eine insel
will nicht sehen
will nicht hören
nur versinken in mir selbst
hab ich nichts bekommen
so gehört doch mir allein meine traurigkeit

es tut nicht weh, ich muß nicht leiden
es ist fast ein fest
nur eben ohne gäste
ich fühl mich wohl
als wär ich fortgewesen und käme heim
sie nimmt mich zärtlich in die arme
meine einsamkeit

tief in mir
bin ich wohl zu hause
tief in mir
da ist wohl traurigkeit
doch ich will es gar nicht wissen
traurig wie ich bin
 



 
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