veränderungen

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Perry

Mitglied
Hallo Karl,

etwas seltsame Bilder hast du hier als Beispiel für die Veränderung gewählt. Dass Seiltäzer vorsichtig sind, wenn sie es mit Seidenfäden zu tun haben ist verständlich.
Was aber Demeter mit Maria Himmelfahrt zu tun hat erschließt sich mir nicht, da habe ich wohl im Religionsunterricht gefehlt.
Dagegen kann ich mit dem letzten Bild wieder mehr anfangen, denn das Liebe auch eine Frage von chemischen Prozessen im Körper ist, glaube ich durchaus.
Ich denke, solange wir uns verändern, sprich an das Leben und unsere Umwelt anpassen, werden wir auch überleben.
LG
Manfred
 
Lieber Perry,
danke für deinen Kommentar. Demeter, die Erdgöttin, der die christliche Maria irgendwann irgendwie nachfolgte (viele alte (Natur-)Heiligtümer wurden durch christliche - häufig eben Marienwallfahrtsorte - ersetzt) verließ als Maria himmelfahrend den Boden unter den Füßen.
Gruß
Karl
 
Liebe Marie-Luise,
nicht ganz: Demeter ist die Göttin des Ackerbaus und der Feldfrucht...
Aber du hast recht, die Erdgöttin ist sie nicht. Ich habe da
offenbar etwas verwechselt.
Tut mir Leid, Manfred, danke für den Hinweis Marie-Luise,
Herzliche Grüße
Gruß
Karl
 
Demeter ist dreifache Muttergöttin aus dem griechisch-kleinasiatischen Raum. Sie ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Als dreifaltige Göttin tritt sie in verschiedenen Manifestationen auf: als Jungfrau, Mutter oder Alte Frau. Demeters römischer Göttername ist Ceres.

Lieber Karl,
dein Gedicht erreicht mich dieses Mal nicht.

nur der matte mond blieb in seinem [blue]milchhof[/blue]
und die liebe wurde zum [blue]forschungsprojekt[/blue]für [blue]chemielaborante[/blue][blue]n[/blue]
Das gefällt mir nicht, leider.

Liebe Grüße von
Marie-Luise
 
zwei seiltänzer untersuchten ihre neigungen
auf seidenfäden an denen überlebensfragen
zum trocknen flattern
demeter verließ an mariä himmelfahrt
den boden unter ihren füßen
der matte mond blieb in seinem milchhof
und die liebe wurde zum forschungsprojekt
für chemielaboranten
 
Liebe Marie-Luise,
schade, dass dich mein Gedicht nicht erreicht. Ich will doch vor allem nur sagen, dass Gefühle nicht einfach durch Kopfgedanken zu ersetzen sind.
Und damit die alten Göttinnen nicht durch den kopfigeren jüdisch-christlichen Gott und seine Heiligen ersatzlos vertreiben werden konnten.
Gruß
Karl
 
G

gitano

Gast
Hallo Karl!
Welche Art der Liebe auch immer: Das Liebe als stofflich-energetisch und verkopf, nicht herabgewürdigt werden darf (und entzieht sich auch) und eher als emotional spirituell-energetisch wirkt und ihr Geheimnis bewahrt dass letztendlich nich tvollends ergründbar ist...Ja das ist bei mir als Botschaft durch den Text ankommen.
Der kleine Irrtum, aus der Götterriege die Richtigen aufzurufen, für das Sinnbild "des Göttlichen" aufzurufen, ist für mich dabei nicht so ganz dramatisch...klar sollten es die Richtigen sein. Der "Milchhof" gefällt mir außerordentlich gut!
Liebe Grüße
gitano
 
Hallo gitano,
danke für deine einfühlsame Kritik. Ich habe "demeter" stehen gelassen, weil sie für die Fruchtbarkeit der Erde steht.
Herzliche Grüße
Karl
 
Lieber Karl,
es ist schon erstaunlich. Das, was dem einen gar nicht, gefällt dem anderen besonders. Ich beziehe es auf den ''Milchhof''.
Ich kann mir nicht vorstellen, was der Mond mit einem Milchhof zu tun hat.
Mit fragenden Grüßen
Marie-Luise
 

revilo

Mitglied
Hallo Karl, das ist ein sehr sperriger Text, der eine deutliche Veränderung zu Deinen bisherigen Werken zeigt. Kommen Deine Sachen sonst sehr anschmiegsam und mit einem Augenzwinkern beim Leser an, so versperrst Du Dich hier ( bewusst ? ) jeglicher Annäherung. Das wirkt auf den ersten Blick ein wenig gewollt unstrukturiert und fast schon altklug. Störend, weil aufgesetzt sind die Chemielaboranten. Das ist sicherlich Geschmackssache. Aber ansonsten hast Du als einer der ganz Wenigen in der LL den Mut, Deine bisherigen, sehr erfolgreichen Pfade zu verlassen .Und das finde ich gut und neugierig. Herzliche Grüße von revilo, der für Dich gerne sein Exil verlassen hat..........
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo karl,
mir gefällts.
beim lesen habe ich die chemielaboranen
gekürzt auf laboranten, was glaube ich genügte als anspielung.
beim nochmaligen lesen ersetzte ich die
"laboranten" durch "laborratten".

da mußte ich schmunzeln.

der start ins gedicht gefäll mir außerordentlich

lg
ralf
 
Lieber revilo, ja, manchmal bin ich sperrig, wenn ich selbst noch nicht so recht weiß, wo der Text eigentlich hinführen soll. Ich liebe gelegentlich Experimente, weil ich mich ungern festlege und festlegen lasse.
Danke für deinen Mut machenden Kommentar.
Karl
 
zwei seiltänzer schwanken
auf seidenfäden
an denen überlebensfragen
zum schnelltrocknen flattern
nicht nur demeter verließ
an mariä himmelfahrt hastig
den boden unter ihren füßen
der matte mond blieb
in seinem milchigen hof
und die liebe wurde
zum forschungsprojekt
für laborratten
 
Lieber Karl,
der Hof des Mondes sieht ja wirklich oft milchig aus, ich persönlich finde es so besser. Beim ''Milchhof'' hörte ich im Geiste die großen Milchkannen scheppern.
Die ''Laborratten'' geben dem Gedicht einen gewissen Pfiff.
Außerdem gefällt mir der Aufbau (kürzere Zeilen) viel, viel besser.
Zufriedene Grüße
von Marie-Luise
 

revilo

Mitglied
Hallo Karl , mit Deinem Gedicht hast Du bewirkt, dass eine gute, alte LL- Tradition wieder zum Leben erweckt worden ist : Die vorurteilsfreie, sachbezogene Textarbeit. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.........LG revilo
 
Hallo revilo, hallo Marie-Luise,
danke euch für eure Mithilfe. Mir wäre es mehr als recht, wenn jene LL-Tradition auch weiter gepflegt wird, denn mir gefällt mein Text jetzt auch vieol besser.
Gruß
Karl
 



 
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