... indem du es so lässt, wie es ist.
lieber milko,
ungrammatikalische ungereimtheiten gehören zu deinem stil, sind ein teil deiner lyrik und ausdrucksform: für mich machen sie deine lyrik zu etwas besonderem.
warum? hier eine antwort, mit dem versuch, deinem stil nahezukommen: was findet eine sprache, die etwas ausdrücken will, was oder wen sucht sie auf, und beeinflusst durch den rückstoss, dem durchfluss durch sich selbst. ja, genau dieses: das selbst, ihr ganzes system, das in schwingung gebracht wird: das semantische als das syntaktische als das rhetorisch als das graphische der dichtung: dafür braucht es kein grammatikalisch korrektes deutsch, nein, keineswegs: es wäre sogar für sie verheerend sich dieser korrektheit hinzugeben, wenn sie es nicht beim niederschreiben erspüren kann. es gibt für das wort von dir keinen gemeinsamen nenner, als dein wort selbst. und ich sehe, du nimmst keinen abstand davon, und damit ist meine bewunderung für dein wort nicht umsonst. das, was in einer größe zusammenfindet, erkannt, nicht nur benannt und festgeredet wird, etwa wenn der redner sagt: das ist das! und: du bist das! und: du bist du! – auch grammatikalisch unrein sprichst du es aus, und bist dir immer bewusst, bleibt dir die wunderbare erkenntnis: was kommt/ist das/vergeben...
dieser aufruf kann einem nur ins herz gehen, dorthin, wo gute dichtung ihren wohnsitz hat...
lg penelope