Hallo Vivi,
wow, zum Ende hin sehr atmosphärisch, dein Gedicht.
Ich bin froh, dass ich bis zum Ende las, denn eigentlich wollte ich nach den ersten Versen abbrechen - sie finde ich um einiges weniger gelungen.
Ich atme ein
den [red]Duft der Nacht
in deinem Haar[/red]
halte fest
den [red]biegsamen Körper[/red]
die [red]samtige Haut[/red]
Hier hast du noch je einen Gedanken pro Vers und die Bilder sind, finde ich, zu unoriginell um sinnlich zu sein. Das Haar duftet nach Nacht und die Haut ist samtig - was man sich generell halt so vorstellt. Gänzlich missfällt mir der biegsame Körper - das hört sich für mich irgendwie nach Erotikheftchen an. Auch dass das lyr.Ich hier so konkret auftritt steht im Gegensatz zum Rest.
Die folgenden Verse nämlich
scheint nie nackter
von Händen liebkost
brechen Fesseln
fließend in eins
vom Quell der Berührung
Wellen sich heben
den Brand zu stillen
[red]aufhören zu atmen[/red]
versinken im Schmelz
finde ich wirklich sehr gut! Hier fließen die Bilder/Verse ineinander, was ja auch sehr gut dem Inhalt entspricht, und das Gedicht gewinnt unheimlich an Kraft und Sinnlichkeit. Besonders das "scheint nie nackter" finde ich einen wunderbaren Gedanken, und die Voranstellung der "Wellen" passt, finde ich im Gegensatz zu Suse, in den Rhytmus. Überhaupt, das Wortfeld des "Fließens" (wobei der "Brand" ja auch an Brandung anklingt - war das beabsichtigt?) ist schön ausgearbeitet...
Noch eine kleinigkeit: Das "aufhören" stört den Lesefluss -aber die Idee dahinter gefällt mir und ich wüsste spontan auch nicht, wie man's besser machen könnte...
LG,
presque_rien