vom aussichtslosen

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NewDawnK

Mitglied
Hallo Otto,

mein Interpretationsversuch:

"...und lach es aus..."

Sieht man dieses Lachen im Sinne eines "Was ist das denn schon, dieses wie ausgekotzte wortgef[l]echt", im Sinne einer Verhöhnung also, dann könnte das "fühl mich so gram vor wenn" bedeuten, dass LyrIch im Grunde unsicher ist, ob es das "Leergedachte" nicht vielleicht verkannt hat.
Sieht man das Lachen eher als eine Befreiung von eigentlich Überflüssigem, dann stören diese letzten beiden Zeilen... und führen vielleicht zu einem Nachdenken darüber, ob denn den anderen Wortgef[l]echt-Beteiligten auch zum Lachen zumute ist.

Egal von welcher Seite aus betrachtet - Du hast die beinahe zwangsläufige Entstehung von Unsicherheit und Schuldgefühlen (so interpretiere ich das "sich gram fühlen") in ein Bild übersetzt, in dem das anfängliche Lachen sichtbar im Hals stecken bleibt.

Ein Bild, das zwar vordergründig vom Aussichtslosen handelt, und dennoch die Lösung/die Aussicht impliziert: Wer durchschaut hat, dass dieses "sich gram fühlen" nach einem wie auch immer gearteten Wortgef[l]echt kaum zu verhindern ist, der wird ahnen können, dass der Preis für die eigene Lebendigkeit gerade diese unangenehme emotionale Unsicherheit ist - und damit wird der Weg frei für ein Umdenken und Weiterdenken, denn schließlich ist mancher Gram ein nützliches Stop- und Hinweisschild für den Fall, dass man sich menschlich in eine gute Richtung weiterentwickeln will.

Ein nachdenkenswerter, tiefsinniger Text. Gern gelesen.

Schöne Grüße, NDK
 



 
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