vom thematisieren des begriffs "glück" in literarischen werken

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Stefan_Senn

Mitglied
schreib nicht vom glück
vom glück will keiner hören

nicht der der glücklich ist
mein freund
was kümmert´s ihn
der glücklich ist
ob jemand so wie er empfindet

auch nicht der der traurig ist
mein freund
betrübt´s ihn doch
dem der schmerz empfindet
dass jemand gegenteilig fühlt

schon gar nicht der der nichts empfindet
mein freund
ihm ist es doch egal
das was wer nicht verlernt zu fühlen
tief in seinem herzen trägt
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Punkt Punkt Komma Strich

Hallo Stefan,

man mag ja kein Fan von Satzzeichen sein, aber die letzte Strophe bräuchte welche.
Ich verstehe sie nicht.
Was gehört da zusammen?
Die letzten beiden Zeilen ergeben einfach keinen Sinn in Bezug auf den Rest der Strophe.
Erklär mir dies und ich lese den Text nochmal - diesmal wirklich in Hinblick auf den Titel.

verwirt
lap
 

Stefan_Senn

Mitglied
nun ein wesentliches kennzeichen moderner lyrik ist es doch, sowohl auf satzzeichen als auch auf groß-und kleinschreibung zu verzichten. dies mag zwar gewöhnungbedürftig sein, doch ich denke der hauptgrund warum es leider immer wieder zeitgenossen gibt, die nämliche, eigentlich etablierte form der lyrik ablehnen ist, der, dass das lesen größere aufgrund dieser tatsachen höhere anforderungen an den lesenden stellt

das was wer nicht verlernt zu fühlen
tief in seinem herzen trägt

ich denke zwar dass nämliche beiden zeilen auch ohne satzzeichen verständlich ist, abe ok wenn´s gewünscht wird:

das was, wer nicht verlernt zu fühlen
tief in seinem herzen trägt

geht wohl in die geschichte ein als
drama
ums komma
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Modern

Hallo Stefan,

Deine Erklärung zu moderner Lyrik ist wohl selbst eine recht angestaubte Meinung.
Die ollen Römer dichteten überhaupt nicht anders.
Auch deutsche Dichter nutzten diese Stilistik schon vor Jahrhunderten.
Es ist doch eine Frage des Einsatzes dieser Stilmittel.
Die gebräuchliche Notation im Deutschen ist Gross-Kleinschreibung und der Gebrauch von Satzzeichen.
Wird eine andere Darstellung genutzt - fällt es natürlich auf.
Wenn Du nix besonderes mit dieser Schreibweise ausdrücken willst, ist es also egal.

Mein Unverständnis der letzten Strophe bezieht sich aber tatsächlich auf ein fehlendes Komma.
Ich las den Satz mit einem Komma nach dem "das".
Deine Kommasetzung bringt zwar Licht ins Dunkel, ich denke das Wörtchen "das" stört aber zu sehr, selbst mit Komma.
"das was wer" scheint mir die Einleitung von gleich drei Nebensätzen zu sein. Auch wenn Du den Leser fordern willst -das ist schon sehr verständnisshemmend.

Das Schreiben vom Glück kann auch glücklich machen.

cu lap
 



 
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