von den vielen tulpen

4,30 Stern(e) 3 Bewertungen

Gurke

Mitglied
Stimmt, lieber Samuel,

das ist kein Frühling. Das sollte man sich nicht versprechen lassen.

Allerdings sind Tulpen wahrscheinlich selten auf Särgen oder Beerdigungen zu finden.

Späte Grüße

Jürgen
 
S

samuel

Gast
Ich hoffe, bei mir werden sie dann nicht selten sein - vielleicht auch nur weiße; man weiß, dass Tulpen meine Lieblingsblumen sind.
Danke für Deine Antwort,Jürgen!
Liebe Grüße, samuel
 

Hannah Rieth

Mitglied
Hallo samuel,

mal wieder ein: Ja!

Diesmal jedoch mit einer kleinen Einschränkung ... Ist Dir die letzte Zeile wirklich wichtig? Ich finde nämlich, dass der Text sie nicht braucht. Sie macht ihn platter, passt irgendwie nicht zu Deinem ausgeprägten Minimalismus ...

Viele Grüße von Hannah

P.S.: Vielleicht würde ich sogar auf die letzten beiden Zeilen verzichten ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo samuel,

ich hätte einen kleinen Änderungsvorschlag, denn für mich ist leider mit der ersten Strohe schon alles gesagt. Was meinst du hierzu?


von den vielen tulpen
[strike]an meinem sarg[/strike]
lasst euch nicht täuschen

da ist kein frühling
kein licht
kein neuer tag

nur mein Gehen


Liebe Grüße
Franka
(deren Lieblingsblumen auch Tulpen sind)
 
S

samuel

Gast
Überflüssigkeiten und Beschönigungen

Danke, Hannah und Franka, für Eure Verbesserungsvorschläge!

Die Idee, die letzte Zeile wegzulassen, weil sie eigentlich/wahrscheinlich überflüssig ist, hatte ich auch schon. Der zweite Teil des Textes sähe dann folgendermaßen aus:

da ist kein frühling
kein licht

kein neuer tag

Vielleicht entscheide ich mich auch noch für diese Fassung...

Das Gedicht soll u.a. einen vehementen Widerspruch darstellen gegen den Euphemismus von Beerdigungsunternehmen und gegen infantiles Fluchtverhalten. Da ist der Ausdruck "mein gehen", Franka, aber genau so beschönigend wie das von mir ansonsten abgelehnte Vokabular; deshalb stellt Dein Vorschlag für mich keine Lösung dar, obwohl ich Deinen Einwand verstehe.

Herzliche Grüße, samuel
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo samuel,

ich sehe ein großes Fragezeichen. Blumen an einem (wohl eher auf) Sarg, wie kann man sich da täuschen lassen? Wer würde da an Frühling denken, an Licht, an einen neuen Tag? Daher hier die Idee für meinen Vorschlag.

von den vielen tulpen
[strike]an meinem sarg[/strike]
lasst euch nicht täuschen

da ist kein frühling
kein licht
kein neuer tag

nur ein ende

So hätte für mich das Ende den von dir gewünschten Sinn.

LG Franka
 
M

mirami

Gast
hallo samuel,

ich finde deine fassung so wie sie ist gut. gerade die letzte zeile empfinde ich als finalen ausklang besonders wichtig.

tulpen als sargblumen in einem gesteck erscheinen mir übrigens auch ein wenig untypisch.
“auf (m)einem grab“ könnte ich sie mir schon eher vorstellen, nur würde bei dieser alternative dann die aktuälität des geschehens ein wenig leiden. allerdings würde das alljährliche aufblühen der tulpen auf dem grab schön die dikrepanz zwischen dem glauben der trauernden und dem tatsächlichen unterstreichen.


viele grüße
mirami
 



 
Oben Unten