wahngetränkter seelenmüll

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Stefan_Senn

Mitglied
schwarze lettern seid mir deponie
für wahngetränkten seelenmüll
sodbrennen blies mir attacke
migräne doch blieb defensiv
blitze warns die hierauf zuckten
den heimweg den wies keiner mir
stumpfsinn, brunftsinn
light-talk zwang
selbst in meinen selbstgesprächen
gern versengt´ ich was geflügelt
aseptisch wort das keinen trost mir gibt
ich tränk dich wärst du nur gelöst
so auch wünscht ich die fesseln mir
kreuze macht´ ich
auch wenn´s macht nichts
moment, ich wünsch dich kristalliert
 

otto otter

Mitglied
Hallo Stefan

Was da von wem getränkt, das ist die Frage
(der Wahn, so glaube ich, befinde
sich eher ausserseelisch (in der Grosshirnrinde).

Gruss

Otto
 

Stefan_Senn

Mitglied
ich will ehrlich sein, es war frust und nur dieses keine wut sindern nur frust die sich aufbaute im mir bei der lektüre dieser ich nenne es mal kritik.
mit guten gewissen kann man man dem verfasser nämlicher zeilen jegliche art von feinsinn aberkennen wenn die einzige
assoziation zu meinem text eine (ich werde das erläutern) im prinzip unqualifizierte anmerkung ist.
läuterung war die triebfeder, dieses gedicht zu verfassen und einem tritt in die eingeweide kommt es gleich, dass nach dessen lektüre kein wort über inhalt, eventuelle sprachliche mängel oder ähnliches verloren wird, sondern nur ein halbgarer kritikpunkt, der überdies von banausentum zeugt.
seelenmüll ist in diesem falle und auch im aktiven sprachgebrauch wohlgemerkt eine umgangssprachliche bezeichung für gedanklichen ballast, der sehr wohl durchsetzt sein kann von psychischen erkrankungen wie etwa depression, manie oder auch wahn. nicht der ort der entstehung, jener tiefschwarzen gedanken ist entscheidend, sondern das ergebnis, das was so bedrückend ist, dass es "auf schwarzen lettern deponiert" werden muss.
mein eindruck ist, dass mein text nur unzureichend überflogen wurde, angesichts der auf leselupe veröffentlichten texte eine durchaus verständliche art, sich diese zu gemüte zu führen, doch im namen der textschaffenden, jene die ihre werke mit herzblut verfassen, ist doch bei etwaigem desinteresse ein dezentes schweigen die optimalere art dieses auszudrücken.
 

otto otter

Mitglied
Ich hingegen würde mir nie erlauben, die Richtigkeit selbst meiner hehrsten Meinung mit einem guten Gewissen zu belegen. Ebensowenig käme es mir in den Sinn , einem Kritiker die zufälligen Massstäbe meines Feinsinns nahezulegen oder ihm vorzuschreiben, mit welchen Inhalten er sich zu befassen habe. Im übrigen frage mich, weshalb es nötig war, in diesem Zusammenhang die in der Leselupe veröffentlichten Texte pauschquantum abzuqualifizieren. Alles hat mich stark an einen ehemaligen Oberlehrer erinnert.

Bin gar nicht bussfertig gestimmt, auch wenn Cora ins gleiche Horn stösst!

Otto :cool:
 

Cora Horn

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Von dem Wortspiel fühle ich mich nicht berührt. Es dürfte mittlerweile empirisch erwiesen sein, dass abstrakt denkende Seelenniederschreiber und obslolete Literaten zu einem konstruktiven Gespräch auf der Basis eines kleinsten gemeinsamen Vielfachen nur selten fähig sind. Daher erübrigt sich wohl die weitere, durch gekränkte oder beleidigte Egos bedingte Fremdwort-Materialschlacht.

Wie wärs also,wenn wir auf den Text zurückkämen?! Ich wollte nämlich, bevor ich mich zum solidarischen Posaunen hingerissen sah, anmerken, dass ich mit der Zeile "gern verseng´t ich was geflügelt" ehrlich gesagt nicht viel anfangen kann. Da ist zwar eine Reminiszenz von Verstehen, was du vielleicht meinst, vorhanden, aber so wirklich fassen tue ich das nicht (aber das kann ja auch an mir liegen).
Meinst du das geflügelte Wort, das du Daedalus-mäßig versengen willst, ist das einfach nur ein Wortspiel oder nur eine shimney-sweeping-Formulierung, oder was für eine Bedeutung hat das für den Text?
Wie gesagt, kann auch nur daran liegen, dass ich (auch nach mehrmaligem Lesen) einfach nicht dahintersteige. Aber ich würde das trotzdem gerne wissen.

Ansonsten finde ich den Text, wie ja wohl schon durchgedrungen sein dürfte, hammergut.

Cora
 



 
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