Hallo Karl Feldkamp,
weiterhinaus ist in meinen Augen ein sehr gelungenes Gedicht, das wie ich denke die Themen
Tod, ewiges Leben und Einssein anspricht. Es ist so melodisch, dass mich manchmal das Gefühl trügt, es reimte sich, was wohl sicher auch an den hervorragend eingebauten Assonanzen wie z.B.
flügelfedern -
mauserseglern und an den Alliterationen (z.B.
schweigt das schweigen) liegt.
Interessant finde ich zudem die Stellung des Horizontes in Strophe 1. Das Hoffnungssymbol wird hier seiner Hoffnung beraubt, weil in jenem Zustand, über den du zu schreiben scheinst, selbst die Hoffnung ein zu lauter Ton wäre. Dies löst du durch einen Bruch der Syntax, durch den klar wird, dass auch die (weltliche erdachte) Hoffnung am Horizont kein
Wohlgefallen bewirken kann:
[...]
sich in wohlgefallen auflösen könnte[[red]\[/red]]
nicht einmal der horizont
Wenn ich es richtig verstehe, folgt der Höhepunkt deines Gedichtes jedoch in der 2. Strophe, in der du die Eigenschaft
Ehrlichkeit mit der eigentlich falschen Information, Neunaugen hätten Flügelfedern, konterkarierst. Ich weiß nicht, ob das Neunauge ein Fisch ist, dem in der Literatur ein Symbolgehalt zugeschrieben wird, in deinem Werk jedoch könnte man die Federn des Fisches als einen unlebbaren Traum von einer anderen Welt (Wasser - Luft) verstehen.
In der letzten Strophe gefällt mir, dass der auditive Reiz von einem Subjekt gelöst ist und demnach in einer mystischen Atmosphäre wie
von selber erklingt. Allein der
letzte Sommertag ganz am Ende deines Werkes geht bei mir irgendwie ein wenig unter, wohl, weil ich das Gefühl habe, schon zuviel über letzte Sommertage gelesen zu haben. Dies soll dein in meinen Augen hervorragendes Gedicht, aber nicht weiter beeinträchtigen!
Viele Grüße
Frodomir