yin und yang

Chrissie

Mitglied
yin und yang

deine hand auf meiner haut
macht mich zittern vor lust
dein mund an meinem hals
läßt dir mich willenlos ergeben

umschling mich, verschling mich, geliebter!
zeig mir den weg in die ewigkeit
sei der herr über meine sinne
steure mich wie ein raumschiff
durch das endlose universum

durch dich erfahre ich meine bestimmung
dir zu gehören auf ewig
du gibst mir deine kraft und stärke
und ich empfange dich warm und weich

des einen yin, des andern yang
verschmelzen wieder und wieder
zur ganzheit
zur ewigkeit
zur wahrheit
zur vollkommenen liebe

und in den strudeln der ekstase
wild einer den andern umklammernd
wird alles rund
alles dreht sich
nur um uns
und immer weiter
fliegen wir
den himmeln entgegen

CMvM 2000
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Chrissie,

mir gefällt Dein Gedicht.
Die Ordnung und das Chaos, Dunkel und Helligkeit, Beherrschung der Sinne und Verlorenheit, vereint in der Erfahrung.

Und am Ende wird ein neuer Himmel draus.

Grüße von Bernd
 

Chrissie

Mitglied
Danke, Bernd!
Du bist der erste Mensch (außer dem, für den ich es schrieb), der dieses Gedicht so versteht, wie ich es meinte.
Bisher hatte ich von 'langweilig' bis 'warum muß ich nur an religiöses denken, wenn ich das lese und was hat das dann mit Liebe zu tun?' schon etliche negative Reaktionen darauf erhalten.
Aber vielleicht hat es einfach etwas mit Alter resp. Erfahrung zu tun, solche Empfindungen zu verstehen.

*Mich vor Deiner Weiheit verbeug*
*g*
Chrissie
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe es heute wieder gelesen und es gefällt mir noch immer.

Dabei ist ying und yang mächtiger geworden, und man kann die Gegensätze nicht beseitigen ohne sie zu zerstören. Aber die Zerstörung ist nicht notwendig, denn das Karusell dreht sich und dreht sich.

Viele grüße von Bernd
 
Z

ziner

Gast
Hi Chrissie,
mir gefällt dein Gedicht nicht. Jedenfalls so nicht. Was nicht heißen soll, daß ich mich nicht in den Text "Hineinfühlen" kann (Das scheint ja hier hauptsächliches Mittel zur Werkrezeption zu sein - hier wird so viel Gefühl geduselt... mein Gott.) Nein, mir gefällt dieser Text so nicht. Zum einen habe ich Schwierigkeiten mit Texten, die man ohne großen Bedeutungsverlust auch als Prosa lesen ließen. Wenigstens dann, wenn sie als Gedicht daherkommen wollen. Verdichtung ist es, worauf es ankommt. Nicht direkt sagen was man meint, das ist die Kunst. Umschreiben, Brechen, Zusammenfügen. Dichten eben.
Und dann ist da diese unsägliche vierte Zeile des ersten Verses (...läßt dir mich willenlos ergeben) Entweder: läßt mich mich dir willenlos... oder: läßt dich mir wilenlos... aber so ist es nicht schön, so ist es falsch, so ist es ärgerlich, so ist es leichfertig. So ist es respektlos dem Text und der Sprache gegenüber. Schade. Aber: Wat dem enen sien Uhl is dem annern sien Nachtigall.

z
 

Chrissie

Mitglied
Hallo ziner,

danke für Deine Kritik.

Ich dusle keine Gefühle, ich fühle sie. Hätte es damals schon die Rubrik "Poesie der Liebe" gegeben, so stünde dieses Werk nicht unter "Poesie".
An der Wendung "läßt dir mich..." habe ich (rein grammatikalisch richtig wäre 'läßt mich dir mich willenlos ergeben') lange genug gebastelt, eine bessere fand und finde ich nicht. Das doppelte 'mich', das Du mir vorschlägst halte ich persönlich widerum für leichtfertig, da grammtikalisch falsch, genauso widerstrebt mir das 'läßt dich mir', weil dies einen ganz anderen Sinn ergibt.
Wie zu sehen, es gibt auch Lupies, denen es durchaus gefällt.

Außerdem ist dies m.E. nach sicher nicht mein stärkstes Gedicht.
Ich lade Dich gerne ein, weitere Werke von mir zu kommentieren. Die meisten haben mit Liebe nichts zu tun. Wenn Du allerdings Probleme mit Lyrik hast, die sich auch als Prosa lesen ließe, so sei vorgewarnt: vieles von mir gestaltet sich so.

Liebe Grüße
Chrissie
 
Z

ziner

Gast
Hi Chrissie,
ich habe auch nicht gesagt, daß du Gefühle duselst. Vielmehr argwöhnte ich solcherlei im Zusammenhang mit Textrezeption durch andere. Also ihn der Art und Weise wie der Text gelesen und wahrgenommen wird...
Was die vierte Zeile angeht, so liegt die Wahrheit vermutlich irgendwo in der Mitte (trotzdem ein interessantes Problem).
Gerne werde ich weitere Texte von dir lesen (hab ich ja auch schon) und sicherlich den einen und anderen bestimmt auch kommentieren.

schönes Wochenende wünscht

ziner
 
S

Sanne Benz

Gast
liebe chrissie,
mir gefällts auch.
Nur dachte ich eher..es müsste unter EROTIK stehen.
Und der Titel Ying und Yang..da widerspricht sich meines erachtens nach was.
"umschling mich, verschling mich, geliebter!
zeig mir den weg in die ewigkeit
sei der herr über meine sinne
steure mich wie ein raumschiff
durch das endlose universum "

Nein!
Jetzt denke ich anders,lasse das oben aber dennoch stehen.
Es ist DEIN Text..DEINE Empfindung und anders,als ich erst dacht..es IST ying und yang.

Ja,es passt.
Ulikg..während des hin kopieren ist es mir dann wie schuppen...
denke mal,nur DU kannst solche texte schreiben..:)
lg
sanne
 

Chrissie

Mitglied
Hi Sanne,

tja, wenn es damals die Rubrik Erotik schon gegeben hätte, als ich es schrieb, dann stünde es wohl dort. Aber damals stand nur noch 'Herzschmerz' zur Auswahl und das war's wirklich nicht. Und es nachträglich in Erotik nochmal 'reinstellen wollte ich nicht.

Liebe Grüße
Chrissie
 



 
Oben Unten