zu viel zu wenig

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Lena Luna

Mitglied
ist es eine junge Braut, die, zur Heirat gezwungen, in das abgelegte Brautkleid ihrer Vorgängerin schlüpfen muss ???? mir kommen Gedanken an Ritter Blaubart :D...
LG
Lena
 
R

Rose

Gast
Liebe Rhea,

sehr tiefsinnige Zeilen, die immer wieder neu zum Nachdenken anregen ... Sehr gelungen.

Liebe Grüße
Rose
 

Rhea_Gift

Mitglied
zu viel zu wenig

flatterhafte Hände
sticken mir Gold
um den viel zu
kleinen Ausschnitt

Lilien bekränzen
den schmalen Kragen

ich frage mich, wofür

weißes Linnen
fällt zu glatt
und viel zu bleich
zu Boden

die Schleppe -
am Saum ganz ausgefranst

morastbeschwert

schon beim ersten
Tritt aus der Tür

unter dem Tuch

liege ich brach.
 

revilo

Mitglied
Hallo Rhea, beim spontanen Lesen dachte ich : Schreibt die über ´ne Nutte oder über eine Braut??
Aber warum tut sie das? Es zwingt sie doch keiner? Oder hattest Du die Zwangsheirat im Auge??
Gefällt mir gut............LG revilo
 

Rhea_Gift

Mitglied
oje, der Franz - danke Heidrun, korrigiert :)

Nun, das Ganze ist tiefsinniger noch als es aussieht - hier ist nicht nur ein Brautkleid gemeint, ein von anderen ausgeschmücktes "Kleid" eher - was bezeichnender Weise oft Brautkleider sind (nein Heidrun, Heiratspläne hat das LyrI net), aber auch königliche Kleider und Ähnliches - klar - darum passt das Brautkleid genauso gut, mit ihm passiert dasselbe - es überstülpt die Person... schmückt sie aus... oft von fremder Hand - und wird befleckt, sobald du den Rücken kehrst... die bisherigen Kommentare zeigen die Gemeinsamkeit in sich auch schon gut auf... ;)

LG, Rhea
 

Rhea_Gift

Mitglied
Nutte? hihi revilo - dann wär der Ausschnitt eher zu groß... ;)
Aber selbst das passt irgendwie... denn

- alles als Metapher zu lesen - wie der goldene Sockel ;) Vielleicht sollt ich den noch reinbringen - hm... aber irgendwie gefällt mir die Vieldeutigkeit... auch die Braut passt - eigentlich sollte man so heiraten, wie man ist - wozu noch unsinnige Zier für einen Tag?? Und auch noch Schleier??? Gerade das Entschleierte doch das Geliebte... das nicht Verzierte und Geschmückte... ma sollte in Wohlfühlklamotten heiraten, wenn schon... wenn DANN das ja locker von der Lippe kommt.... alles jut. ;)

Gemeint war aber hier eher:
ma sieht nur kleine Ausschnitte der Person, wird flatterhaft vergoldet, denn kaum aus der Tür - vieles bleibt einfach weiß verblendet, bleich, unbenannt, verhüllt, tot für andere Augen... wer guckt tiefer - nicht viele... ma sagt ja auch - net meine Kragenweite - Umkehr - genau meine Kragenweite - oft das aber schmal begründet und bekrönt (Lilien)... und was man so hinter sich herschleppt, kaum, dass man den Raum verlässt - grad noch golden, schon Morast ;) Doch das kann doch nur gerade mal den Saum anfressen...

LG, Rhea
 

revilo

Mitglied
Liebe Rhea...........was gemeint war, ist doch eigentlich nicht so wichtig...........Dein Gedicht hat mich angesprochen...........gereizt..........zum Nachdenken gebracht........zum Sinnieren verführt...........................
eine Art lyrisches Petting...............genau das gefällt mir....................
LG revilo
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Rhea,

hmm.. .ich dachte hier an was ganz anderes, an eine Novizin die ihr Gelübde ablegen soll.

weißes Linnen
fällt zu glatt
und viel zu bleich
zu Boden

unter dem Tuch

liege ich brach.
Nicht einfach der Text aber er lässt viel Spielraum für Interpretationen.

LieGrü,
Carina
 

Rhea_Gift

Mitglied
Danke fürs vorbeischauen - und spannend, noch ne weitere Interpretation - gefällt mir. Daher lass ich es so (hatte erst überlegt, deutlicher zu werden)... :)

LG, Rhea
 



 
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