zwischenzeit

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nisavi

Mitglied
mein fahles gesicht
gibt dem tag seine milchige sonne
und in den wipfeln
spielen winterkinder
mit dem davongelaufenen jahr

von zeit zu zeit verlieren sie
ein stück erinnerung

dann haben alle bäume münder
und schnee fällt auf das raunen

wenn es gott gäbe,
selbst dann,
hättest du hier sein sollen

tief unten im see
geborgen unter eis und weißen blumen
liegt das, was kommt
 

Perry

Mitglied
Hallo nisave,

ein resignierend wehmütiges Bild eines Lebenswinters.

Konstruktiv frage ich mich, was mit Winterkinder gemeint ist. Sind es im Winter spielende (Vogel)Kinder oder sind es in schlechten/harten Zeiten geborene Kinder.

Auch das "Raunen" hängt irgendwie zusammenhangslos im Bild. Wer raunt, und kann Schnee auf etwas Inmaterielles wie Laute fallen?

Die irreguläre Bedingung "Wenn ... hätte", gibt dem Text einen Vorwurfston, der für mich mit dem hoffnungsvollen Schlussbild etwas zu stark konkurriert.

Nur meine Sichtweise, vielleicht kannst Du ja was damit anfangen.

LG
Manfred
 

nisavi

Mitglied
hallo perry,

danke für deine rückmeldung. (und danke an alle, die das gedicht bewertet haben.)

dass der zusammenhang der textbilder nicht klar ist, hat man mir auch an anderer stelle gesagt. offenbar ist das ein problem, über das ich nachdenken muss.

ich wüsste die zeilen gern als (jahres-)rückblick verstanden, an einen lebenswinter hatte ich nicht vordergründig gedacht.

n.
 



 
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