Bruchstücke

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wie sie da lag...

...in ihrem schwarzem Kleid
Als umarme sie das traurige Bild
wie zum trotzigen Trost

Ihre Brüder und Schwestern
nahmen Abschied
mit den Schnäbeln
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Meine Augenbrauen waigeln,
die Nase depardieut.
Körpchengröße, Bauchumfang,
wachsen ametrisch zum Verstand.
Ich expandiere.
Wäre ich doch nur ein Unternehmen.
Implosion.
Halt!
Deus ex machina.
Noch täuschst du mich nicht,
Hirn.
Oder doch?
Minus plus Minus
=
Da bin ich wieder.
Beim Bartwuchs.
Hätte ich mir früher gewünscht.
Dafür Gicht.
Vielleicht Mitleidsschiene?
Hinkefuss+Arthristis
= Liebe
?
Ach was.
Dann doch lieber mit den Brauen waigeln.
Nase depardieuend in den Wind halten.
Körpchengröße und Bauchumfang symbolisieren.
Macht, Wohlstand, Erfolg.
Minus plus Minus
=
?
!


In meinen Ohren wachsen wilde Wälder
Angeregt von dodekaphonischer Musik
die mich tinnitusiastisch tonalitätsvermeidend
ausfühlt und die haarigen Wälder zum Tanzen bringt
Das ist dann wie mit den Haaren in der Nase
Es ist als kitzelten Ameisen durch die Gänge
Oder sind´s gar die Mouches volantes
Meine fliegenden Fliegen
auf einem irren wirren Flug durch Nase
Ohren
mein Gehirn
Oh weh mir Knie oh Schultereckgelenk
Und erst die Blase
Wie sie nichts mehr hält
Und wie ich renn und renn
All meine Pläne nach der Aussicht auf ein Klo ausrichte
Ach ja...das Alter hat viel Gutes
Sagt man
Doch was denn nur
Was
?
 

wirena

Mitglied
:) hallo Otto Lenk :) guten Morgen - m.E. hat das Alter schon Gutes, so hat Mann/Frau das Privileg experimentierfreudig zu sein, Neuers kennen zu lernen - ja und, so mache ich es, auch Emotionen leben zu können, offen in der Gesellschaft - d.h. wenn mir etwas nicht passt, so weise ich z. B. lautstark auch Herren zurecht, wenn sie die Höflichkeit, den Anstand vergessen - so auch mit den Jungen Menschen; - obwohl, mit diesen habe ich selten Probleme, sondern erhalte Unterstützung -

wünsche dir einen möglichst freudigen Tag bei bester Gesundheit
lg wirena
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Natürlich hat der Herbst des Lebens auch seine guten Seiten. Eine davon beschreibe ich gleich.

Danke fürs Lesen und alles Liebe Otto
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt ist mein Herz wieder einmal übergeschnappt.
So von wegen: Bumm didi bumm!
Dabei war nix.
Also nix Weltbewegendes.
Alles Alltag und so.
Mehr so trüber 'unterdieDeckeunddortüberwinternTag'.
Aber dann kams...so mir nix, dir nix.
Du läufst im Flur an mir vorüber und lächelst.
Dieses ganz und gar dir eigene Lächeln,
dass meine Welt zum überlaufen bringt.
Und schon krabble ich aus meiner Decke,
alles enttrübt sich,
mein Herz schnappt über und ich überwintere bei dir.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Letzte Nacht hatte ich einen Traum
Ein traurig blickender Clown stand am Wegesrand
Um seinen Hals eine Schlinge
Verknotet am Ast eines Baumes
der etwa einen halben Meter maß
In der einen Hand hielt der Clown eine Gießkanne
mit der er den Baum goss
mit der anderen Hand winkte er mir zu
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hier wächst alles
über nacht
hirngespinstig
traumverloren
in den morgen

So rankt sich
mancher alpinist
tief in den tag hinein

Und geile lust
tagsüber schamverhüllt
[im dunklen untergrund
dagegen lichten
unverhüllt]
bleibt bloß
gedankengut

Träume
zart
bewahrt

Verloren

Im gedankenlos

Wächst alles
über tag
hirngespinstig
traumgefunden
in die nacht
 

Ji Rina

Mitglied
Du kannst so unheimlich zart schreiben: Dein letzter Text hier. Auch: der Clown Traum: faszinierend.
Deine Werke kommen mir immer, weiss nicht, wie ein filigranes Geäst aus Glas vor. Lese sie immer wieder fasziniert.
Schön!
Gruss Ji,
(Bitte ignorieren. Jetzt nicht "Danke" sagen. ;))
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Östlicher Wind trägt die Geräusche der A66 in mein Schlafzimmer.
Ein Mercedes mit eingeschaltetem Fernlicht hält über mir.
Das Fenster öffnet sich und ein Gesicht erscheint.
'Wo soll`s denn hingehen'?
'Ähm...keine Ahnung'!
'Das ist ja wieder typisch. Erst ein Taxi bestellen und dann nicht wissen wohin'.
'Taxi'?
'Ja klar'!
'Na, wenn das so ist! Was haben sie denn so im Angebot'?
'Sehr gerne wird die Reise zurück gebucht'.
'Die Reise zurück'?
'Ja. Halt Stationen der Vergangenheit anfahren'.
'Klingt gut'!
'Aber ich warne. Oftmals entsprechen unsere Bilder der Vergangenheit nicht der Wirklichkeit.
Der Mensch neigt dazu, die Zeiten zu korrigieren. Unbewusst.
Auf der Straße zurück wirst du alles mit unverklärtem Blick sehen'.
Ich greife die Hand, die sich mir entgegenstreckt...

...und wache mit Tränen in den Augen auf.

Über mir steht ein Mercedes mit eingeschaltetem Fernlicht.
Aus dem geöffneten Fenster blickt mich ein Gesicht freundlich lächelnd an.
'Diese Fahrt war umsonst, Kumpel. Und wenn es dir zu viel war, kannst du immer noch denken:
Alles nur ein Traum'.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich bin dann mal wieder weg. Diese Verbitterung und dieser Hass von blackout vergiftet die gesamte Atmosphäre hier und auch mein Gemüt.

Machts gut und bleibt gesund!
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Kann ich gut verstehen, Otto.
Das ist auch bei mir der Grund, warum ich mich immer wieder mal ein halbes Jahr zurückziehe.

Bleib gesund, wir lesen voneinander!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Franke,

eine liebenswertes Menschenkind meinte, ich solle nur noch im Tagebuch veröffentlichen. Dort hätte ich meine Ruhe vor dieser zynisch verbitterten Alten. Ein guter Gedanke, wie mir scheint. So soll es geschehen!

Bleib auch du gesund!

Alles Liebe dir
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt stand ich draußen, gegen die Laterne gelehnt,
und wartete mit ihr auf die Dämmerung.
Und während ich da so stand, auf Licht wartend,
kam mir Beteigeuze in den Sinn.
Da war doch was.
Von wegen dass dem das Licht ausgeht.
Wochenlang schien es unendlich wichtig.
642,5 Lichtjahre von uns entfernt.
Und doch war er uns wichtiger als alles Irdische.
Ich musste über jeden Artikel lachen.
Fast 650 Jahre braucht das Licht von Beteigeuze bis es uns erreicht.
Er könnte vor 600 Jahren explodiert sein und wir wüssten es nicht.
Alle Wissenschaftler wie von Sinnen.
Wegen Beteigeuze.
Aber das Irdische geht seine eigene Wege.
Da kommt so ein kleiner Virus daher,
alle Zeitungen, Fernsehen, alle Menschen,
alle Wissenschaftler wie von Sinnen.
Und schon ist Beteigeuze wieder Lichtjahre entfernt.
Kein Hahn kräht mehr nach ihm.
So ist das.
Menschlich, allzu menschlich.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich bin mir selbst genug…

…doch manchmal
bin ich mir zu viel,
zu viel vom Ich im ich
Dann dreh ich mich,
seh von hinten durch mein ich
hindurch,
lass mich sein im sein,
bin mir im Nichts genug

Was ich nicht sehen will,
das seh´ ich nicht,
es zieht an mir vorbei
Da werd´ ich zum Autist
Mach mich ganz klein
und kriech in mich hinein

Es ist die Romantik des Verlierers,
die da aus mir spricht
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Murmurmeln

Ein Gefühl von Abschied
liegt über allen Dingen

Ein Entfernen
das mir näher kommt

Mich beschreibt
in meiner Endlichkeit

Ganz still und stumm
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nichtankunft

Ich versuche mein Worte leicht erscheinen zu lassen
Sehe daran nichts Ungewöhnliches
Jetzt wo der Tod erzwungenen Vorrang erhält

Ich versuche den Tod leicht erscheinen zu lassen
Sehe daran nichts Gewöhnliches
Jetzt wo das Wort erzwungenen Vorrang erhält

Ich versuche das Leben leicht erscheinen zu lassen
Über alles Ungwöhnliche, den Tod, hinweg
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
es

dumpfer aufprall.
mehr nicht.
heute fand ich es.
leere augenhöhlen.
gedärme und blut.
der krähen mahl.
ich weiß nicht, was es war.
es weiß es auch nicht mehr.


vielleicht blickt es auf seinem weg in die unendlichkeit noch einmal auf sich hinunter und fragt sich, was es wohl war.
oder es fragt sich, ob es das war, was es sieht.
da es wahrscheinlich nie vorher einen blick hat auf sich werfen können, empfindet es sich vielleicht als schön.
oder es weiß und weint bei seinem anblick. wer weiß ...
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Über dem Khalisterbaum schwebte ein Ohm
Es war sich dessen nicht bewusst,
schwebte es doch nur durch den Schwung einer Feder
Einer Ohmfeder,
die durch den Schreiber dieser Zeilen geführt
zum Khalisterbaum führte
auf dessen Blättern der Schreiber die Feder führte
um von einem Ohm zu berichten
das über dem Khalisterbaum schwebte

Über dem Bild schwebte das Bewusstsein
das die Feder des Schreibers führte
der sich seines Seins absolut bewusst war
 



 
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