Du!
Jetzt versuch mal Lyrik an die große Glocke zu hängen.
Kannste vergessen.
Ja...gab schon eine.
Eine Glocke, auf der bei Nacht & Wind ein Vater nebst Jungen auf einem Panther ritt.
Aber das war´s dann auch schon.
Merke: Lyrik = Nachtschattengewächs.
Nein, nicht Kartoffel, mehr so Aubergine.
Ei die weil man die Aubergine nicht roh verzehren soll.
Mehr so gedünstet, gebraten, gekocht.
& so iss es halt auch mit der Lyrik.
Wenn man die roh verzehren will...gleich: Igitt.
Nein, musste du dir Zeit lassen.
Waschen: Damit du einen klaren Blick erhältst.
Aufschneiden: Um zu gucken was drinnen ist.
& ganz wichtig: Salzen.
Wegen der osmotischen Trennung.
Damit die Schichten freigelegt werden.
& haste das alles, haste doch nur die Aubergine.
Iss so wie mit dem Kosmoversum.
Musste durchdringen.
Raum & Zeit.
& dass es alles immer schon gab.
Dass es kein Nichts gibt.
Das musste nicht alles verstehen, aber du musst es fühlen.
Sind sozusagen die Beilagen zur Aubergine.
Du musst alles mit deinen Gedanken durchfühlen.
& wer will das schon?
In diesem Zeitalter, wo die Zeit keine Zeit hat.
Wo wir Getriebenen hetzen & hetzen.
Wo wir versuchen, das Kosmoversum auf seinem Weg zu überholen.
Wo das Leben selbst krebserregend ist, wie ich gerade las.
Wobei mich das nicht erstaunte.
Mehr die Tatsache, dass die Wissenschaft so lange brauchte, um dies festzustellen.
Natürlich kann dieses Leben nur krebserregend sein.
Dieses Überholspurdasein.
Wo nichts mehr wirklich wahrgenommen wird.
Alles nur noch an einem vorbeirauscht.
Zisch, Zack, weg.
Wo soll da für die Lyrik Platz sein?
Vergiss es.
Allein die Oberfläche zählt.
& die muss nicht mal abgewaschen werden.
& Verzehren tuste all das Leben & Sein einfach so.
Roh.
Mit all seinen krebserregenden Bitterstoffen.