chronos das kind

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mondnein

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Freut mich, SilberneDelfine,

und in der Tat betone ich oft die Klangseite der Empfindung, schichte den prosaischen Sinn in der geologischen Stratigraphie der Metaebenen, aber hier habe ich andere Prinzipien gelten lassen: zwei Archetypen haben einander überformt.
Und zwar der Archetypus der Himmelskönigin aus der Apokalypse, der zu den beliebtesten Mariendarstellungen in spätmittelalterlichen Kirchen gehört, auf der einen Seite
und fremd gegenüber auf der anderen Seite der Archetypus des Kronos mit der scharfen Sichel, die ihm die Gattin des Himmels, die Urania, die Erdenmutter selbst, ihm, dem Kronos, ihrem Befreier, ihrem rebellischen Sohn in die Hand gedrückt hat. Um den Himmel mit den Schnitten der Planetenbahnen von unserer Erdenwelt abzutrennen.
So die spätantike Deutung der Hesiod-Theogonie: Der Kronos als Chronos, als die Zeit, schneidet im Glissando der Planetenbahnen die Erdenwelt aus der Ewigkeit der gestirnten Stille heraus.
 
Hallo mondnein,

danke für die ausführliche Erklärung! Es ist wirklich interessant.
(Ich hatte mich vor kurzem mit griechischer Mythologie beschäftigt.)

LG SilberneDelfine
 
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