Der Mann am Strand

4,00 Stern(e) 2 Bewertungen
Ich habe gerade den 4. Teil eingestellt.

Jon und ahorn,

danke für eure Antworten. Ich gehe später ausführlich darauf ein. Der 4. Teil war fertig, ehe ich sie gelesen habe (nur zur Info).

LG SilberneDelfine
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo SilberneDelfine,
also, ich finde Deinen Schreibstil richtig gut. Da kann ich mir echt was abgucken :)
Ich bin schon neugierig, was da am Ende rauskommt. Bisher gibt es zwar mehrere mögliche Verdächtige, aber nur bei Pedro würde ich ein Motiv erkennen: Eifersucht. Aber wie hätte er Jaques habhaft werden sollen? Das wird noch spannend, und ich bin schon sehr neugierig. Besonders auf Christinas unglaubliche Geschichte.
Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

ahorn

Mitglied
Hallo SilberneDefine, hallo jon,

Jon kurz zurück zur Perspektive. Der Hinweis war ein Insider. Wenn es nicht wichtig wäre, hätte ich SilberneDefine auf den Perspektivwechsel nicht hingewiesen. ;)
Der Ansatz ist ein anderen:
Es ist selbstverständlich, dass man sich Gedanken darüber macht, aus welch Perspektive man schreibt. Sollte es aber eine Szene geben, die mit dieser Perspektive nicht zusammenpasst, dann ist ein Wechsel allemal besser, als sich abzuquälen – die gewählte Perspektive nicht als Dogma hinstellen. Lieber die Perspektive der Szene anpassen, als die Szene der Perspektive. (Vergleich Filmkunst: Drehbuch - Regisseur)
Denn kein Mensch – ich kenne keinen – geht in eine Buchhandlung und verlangt nach einem Roman, der Multipersonal geschrieben ist.:eek:

***

Die Szene mit Cristina Ferreira habe ich genossen. Sie ist nachvollziehbar, glaubhaft und alles andere als oberflächig. Hat Tiefgang.:)

Dennoch habe ich ein paar Ecken gefunden, die mich als Leser zweifeln.
Du schreibst den Text überwiegend im Konjunktiv. Warum?
Der Konjunktiv ist menschlich. Normal! Die meisten Menschen denken im Konjunktiv. Könnte man vermuten Volltreffer. Aber, du schreibst einen Krimi! Normal? Nein!
Sie ist eine normale Frau, Pedro ein durchschnittlicher Mann. Er ist eifersüchtig aber Durchschnitt. Wo ist das Mordmotive. Wenn jeder Mann, der die Vorstellung hat, seine Freundin könnte ihn betrügen, den möglichen Verehrer umbringt, dann gäbe es irgendwann keine Männer mehr.
Der Krimi hat in den meisten Fällen etwas mit extremen Menschen zu tun.
Im Fall von Cristina wäre es die Naive, die nicht weiß was sie tut oder der Vamp.
Beim ersten Fall würde Pedro sie beschützen.
Im zweiten Fall hätte er ein Motiv, wenn sie ihn nicht das erste Mal betrügt.
Somit war alles von ihr geplant. Pedro ist auf Montage und sie kann Jacques testen.
Damit ist aber der Konjunktiv nicht von Nöten.
Warum sollte sie sich selbst belügen, wenn Pedro abgehauen ist. Ihn zu suchen, ihn um Verzeihung zu Bitten logischer als Jacques Ankunft zu erwarten.
Somit ist Jacques ihr wichtiger als Pedro.


Technischer Anmerkungen:

Lange Sätze.
Jaques war ihr lediglich sympathisch gewesen, sie hatte auf Facebook öfters mit ihm geschrieben und als er ihr berichtete, er wolle an die Algarve reisen und dort ein paar Tage verbringen, hatte sie ihm spontan angeboten, bei ihr zu übernachten.
Er war Handwerker und hätte mit seiner Firma für zwei Wochen nach Spanien für einen Auftrag reisen sollen, es war alles schon geplant, doch in letzter Minute hatte der Kunde den Auftrag storniert und es war ihr nichts anderes übrig geblieben, als Pedro von dem bevorstehenden Besuch in Kennntis zu setzen.
Er hätte längst da sein sollen und sich bis jetzt nicht blicken lassen, sie also im Prinzip versetzt, obwohl er sich tatsächlich vor ein paar Tagen dann doch über Handy gemeldet und behauptet hatte, er sei unterwegs.
Wiederholung.
Vielleicht gar nichts. Vielleicht hätten sie ein paar Tage verbracht wie Bruder und Schwester. Vielleicht auch nicht, vielleicht hätte er ihr gefallen. Und wenn, dann hätte sie das ausgenutzt.
Vielleicht ein bisschen viel vielleicht?

Hinweis:
Versuche Füllwörter zu eliminieren. Du willst ja nicht unnötig lange Texte haben.
Ich habe diese kleinen ‚Ähm‘ in deinen Text gestrichen und siehe da, auf die meisten konnte ich verzichten ohne das sich der Inhalt oder der Schwung der Sätze sich veränderte. Probiere es selbst einmal aus.


Liebe Grüße
Ahorn
 
Du schreibst den Text überwiegend im Konjunktiv. Warum?
Hallo ahorn,

manche deiner Anmerkungen kann ich nur schwer oder gar nicht nachvollziehen.

Z. B. schreibe ich nicht überwiegend im Konjunktiv. Bis auf die paar Sätze, die du zitiert hast, ist nichts im Konjunktiv geschrieben, jedenfalls nicht, dass ich wüsste. Das ist nicht überwiegend im Konjuinktiv geschrieben, in diesen Sätzen aber durchaus so gewollt.

Sie ist eine normale Frau, Pedro ein durchschnittlicher Mann. Er ist eifersüchtig aber Durchschnitt. Wo ist das Mordmotive. Wenn jeder Mann, der die Vorstellung hat, seine Freundin könnte ihn betrügen, den möglichen Verehrer umbringt, dann gäbe es irgendwann keine Männer mehr.
Der Krimi hat in den meisten Fällen etwas mit extremen Menschen zu tun.
Im Fall von Cristina wäre es die Naive, die nicht weiß was sie tut oder der Vamp.
Beim ersten Fall würde Pedro sie beschützen.
Im zweiten Fall hätte er ein Motiv, wenn sie ihn nicht das erste Mal betrügt.
Somit war alles von ihr geplant. Pedro ist auf Montage und sie kann Jacques testen.
Damit ist aber der Konjunktiv nicht von Nöten.
Warum sollte sie sich selbst belügen, wenn Pedro abgehauen ist. Ihn zu suchen, ihn um Verzeihung zu Bitten logischer als Jacques Ankunft zu erwarten.
Somit ist Jacques ihr wichtiger als Pedro.
Du spekulierst darüber, wie es weitergeht. Das ist gut, aber du weißt ja gar nicht, was kommt ;) . Wenn es auf dich so wirkt, okay. Der Leser soll ja ein wenig rätseln und sich Gedanken machen, wie alles zusammenhängen kann.

Im zweiten Fall hätte er ein Motiv, wenn sie ihn nicht das erste Mal betrügt.
Somit war alles von ihr geplant. Pedro ist auf Montage und sie kann Jacques testen.
Damit ist aber der Konjunktiv nicht von Nöten.
Doch, sicher. Sie hat Jaques ja noch nie gesehen, jedenfalls dem Text im dritten Teil nach. Also ist es durchaus richtiig, "Vielleicht hätte er ihr gefallen", "Vielleicht wären sie wie Bruder und Schwester gewesen, vielleicht auch nicht" zu schreiben. Es liegt ja alles in der Zukunft und im Bereich des Mögllichen. Somit ist der Konjunktiv meinem Sprachgefühl nach durchaus angebracht.

Wie gesagt, hier kann ich deine Anmerkungen nicht nachvollziehen.

Genau wie deine Anmerkung mit dem Perspektivwechsel:

Der Ansatz ist ein anderen:
Es ist selbstverständlich, dass man sich Gedanken darüber macht, aus welch Perspektive man schreibt. Sollte es aber eine Szene geben, die mit dieser Perspektive nicht zusammenpasst, dann ist ein Wechsel allemal besser, als sich abzuquälen – die gewählte Perspektive nicht als Dogma hinstellen. Lieber die Perspektive der Szene anpassen, als die Szene der Perspektive. (Vergleich Filmkunst: Drehbuch - Regisseur)
????? Ich habe extra auktorial geschrieben, um von einer Figur zur anderen wechseln zu können. Ich wechsele also sowieso, die auktoriale Perspektive passt von vornherein überall und ich quäle mich nicht ab. Du wolltest aber, dass ich zu Tamara "werde" - sozusagen aus personaler Perspektive schreibe. Und wenn man angefangen hat, auktorial zu schreiben, wechselt man nicht auf einmal im Text zu personal. Jon hat völlig recht, damit bringt man den Leser zum Stolpern und der Satz von Jon hier bringt es auf den Punkt:

Das Ganze wird eben nicht von innen oder gar von Tamara erzählt, sondern mit einer Kamera, die auch das Innere sehen kann (aber nicht oft im Bild hat)
Tamara fungiert hier als Beispiel, kannst du auch auf jede andere Person in der Geschichte anwenden.

Eins ist aber klar: Die Kamera hat das Innere beim auktorialen Erzählen eben nicht oft im Bild ("wird" also nicht zu der Person). Anders als bei der personalen Perspektive.

Hallo jon,

in dem Thread, den du verlinkt hast, habe ich selbst geantwortet - den kannte ich schon. Ich habe mich auch ziemlich viel mit der Erähllperspektive beschäftigt, dann vor kurzem noch die "multipersonale Persepktive" gefunden, die aber mE im Grunde eigentlich auch eine auktoriale ist, nur mit dem Unterschied, dass nicht alle Personen einbezogen werden. Jedenfalls nicht unbedingt (z. B. ist der Kollege von Kommissar Fernandes völlig unwichtig. Aus seiner Sicht würde/werde ich nichts erzählen.

Aber könntest du das hier nochmal genauer erläutern?

Ahorn hat insofern recht, dass sich inzwischen auch ein Stil breitgemacht hat, der sich fast nur noch der Form nach von der Ich-Jetzt-Perspektive unterscheidet - die Kamera sitzt gewissermaßen direkt im Kopf des Point of View und zwar in dem Moment, in dem die Dinge passieren. In diesen Texten ist es durchaus üblich, die Gedanken auch einfach „nackt“ (ohne Inquit-Formal) hinzuschreiben - meist werden sie kursiv markiert, manchmal (vor allem, wenn der Autor nicht sauber zwischen direkten und indirketen Gedanken trennt) nichtmal das. Ich empfinde diese Art zu erzählen als wenig geschmeidig und assoziiere es mit ChickLit, Schmöker-Romance etc.
Besonders das Fettgedruckte, mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst. So wie ich es verstehte, ist es die personale, aus der dritten Person erzählte Perspektive, die sich "nur noch der Form nach von der Ich-Perspektive unterscheidet". Aber was ist daran neu oder ein besonderer Stil? Wurde nicht immer schon in der dritten Person aus der personalen Persepktive erzählt?
Es ist doch egal, ob ich, wenn ich z. B. eine Geschichte über eine Party von Monika schreibe, in der Ich--Form als Monika schreibe oder in der dritten Person aus Monikas Sicht erzähle.

Hallo Rainer Zufall,

vielen Dank für deinen Kommentar und das Kompliment! Ich habe, seit ich angefangen habe zu schreiben, mehrere Bücher über das Schreiben gelesen, das hat mir sehr geholfen. Aber wie du siehst, ich kann auch immer noch dazu lernen ... man lernt nie aus.

LG SilberneDelfine
 
Zuletzt bearbeitet:

jon

Mitglied
Teammitglied
Hallo SilberneDefline,

was ich mit diesem "Kamera direkt im Kopf" meine, ist sowas:

Susi tritt in den Garten. Am Pool steht ein Kerl. Wow! Er sieht gut aus. Sie schlendert hinüber.
Er nickt ihr zu.
"Sind Sie neu in der Firma?"
Er sieht sie fragend an.
"Ich habe Sie noch nie gesehen", erklärt sie lächelnd.
Er hebt die Brauen.
Ist der stumm oder was? Sie streckt die Hand aus. "Ich bin Susanne Hufnagel. Oder einfach Susi."
Er nimmt die Hand nicht. "Was machen Sie in meinem Garten?"

Das heißt: Statt "von außen" zu registrieren Sie sieht einen Kerl am Pool stehen. wird der Fakt so erzählt, wie sie ihn wahrnimmt. Auch ihre wörtlichen Gedanken "klingen", als würden sie direkt ins Kamera-Mikro gesprochen.
Diese Erzählweise kenne ich von "früher" überhaupt nicht, erst seit ich auch ChickLit & Co. lektoriere, treffe ich immer wieder sowas an.
 
Zuletzt bearbeitet:

ahorn

Mitglied
Hallo SilberneDelfine,

ich möchte es zum wiederholten Mal bestätigen, technisch ist der Text gut. Die Perspektiven – bis an ein zwei Stellen – sind korrekt und das Konjunktive dudenkonform gebildet.:)

Aber – jetzt werde ich dreist – deine Charaktere sind langweilig. Normal. Ferreira Position ist unverbindlich. Keine klare Kante. Einerseits lieb sie diesen Pedro, anderseits zum Schluss der Szene ist er einzig ein Untermieter, mit dem sie möglicherweise Sex hatte.
Wo ist ihr Problem?
Dies meine ich, wenn ich schreibe, werde zu Tamara, Ferreira. Finde ein Charakterzug, überzeichne diesen. Aber verbindlich. Mordmotive schaffen.
Pedro ist raus aus der Nummer. Wer bringt jemanden um, nur weil die Vermieterin ihn rausgeworfen hat?
Ansonsten hat die Szene nur einen Sinn und dieser ist der letzte Satz.
Sie erfährt, dass Jacques gesucht wird.

Manchmal ist Sehen einfacher als lesen.
Charakterstudien.
Sehe dir, wenn du Zeit hast, Krimis im Fernsehen an. Zum Beispiel, was fällt mir auf die Schnelle ein ‚Inspector Barnaby‘. Es gibt keinen Charakter, der keine Klatsche hat. :eek:

Liebe Grüße
Ahorn
 
Das heißt: Statt "von außen" zu registrieren Sie sieht einen Kerl am Pool stehen. wird der Fakt so erzählt, wie sie ihn wahrnimmt. Auch ihre wörtlichen Gedanken "klingen", als würden sie direkt ins Kamera-Mikro gesprochen.
Diese Erzählweise kenne ich von "früher" überhaupt nicht, erst seit ich auch ChickLit & Co. lektoriere, treffe ich immer wieder sowas an.
Hallo Jon,

danke, jetzt weiß ich, was du gemeint hast.


Aber – jetzt werde ich dreist – deine Charaktere sind langweilig. Normal. Ferreira Position ist unverbindlich. Keine klare Kante. Einerseits lieb sie diesen Pedro, anderseits zum Schluss der Szene ist er einzig ein Untermieter, mit dem sie möglicherweise Sex hatte.
Wo ist ihr Problem?
Dies meine ich, wenn ich schreibe, werde zu Tamara, Ferreira. Finde ein Charakterzug, überzeichne diesen. Aber verbindlich. Mordmotive schaffen.
Pedro ist raus aus der Nummer. Wer bringt jemanden um, nur weil die Vermieterin ihn rausgeworfen hat?
Hallo ahorn,

zu deinem letzten Satz: Ähm - welche Geschichte hast du gelesen? Wo steht, dass Pedro ein Untermieter ist und dass die Vermieterin (es kommt überhaupt keine Vermieterin vor) ihn rausgeworfen hat?

Im ersten Teil kannst du nachlesen, dass Pedro Cristina die Miete bezahlt hat, weil sie kein Geld mehr hatte. Und im dritten Teil, dass sie ihm das Geld ja wieder zurückzahlen würde. Nirgendwo steht, dass Pedro ein Untermieter ist und auch nirgends, dass Pedro und Cristina überhaupt zusammenwohnen würde. In die Wohnung ist Cristina eingezogen - steht auch im ersten Teil.

Jetzt zu den Charaktaren. Ja, da hast du recht, sie haben nichts Besonderes.... Inspektor Barnaby kenne ich leider gar nicht.

Danke für den Tipp!

LG SilberneDelfine
 

ahorn

Mitglied
Hallo SilberneDelfine,

zu deinem letzten Satz: Ähm - welche Geschichte hast du gelesen? Wo steht, dass Pedro ein Untermieter ist und dass die Vermieterin (es kommt überhaupt keine Vermieterin vor) ihn rausgeworfen hat?
Dies war eine Überzeichnung! Er hat bei ihr gewohnt, gelebt, zeitweise Unterschlupf genossen, sie besucht, hat ihr die Miete vorgestreckt. Somit die Miete gezahlt oder wie man früher sagte, sie ausgehalten. o_O
Kein Mordmotiv.

Tatort und Krimis aus UK kann ich immer empfehlen. ;)

Liebe Grüße
Ahorn
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Hallo Silberne Delfine,

ich mach es mal anders und hänge mein Lektorat als PDF hier an.
Generell: Es macht mir Spaß, den Text zu lesen - süffig, rund, spannend, glaubhafte Figuren (sie könnten mehr "Typen" sein, müssen es aber nicht). Leider gleitest du zwischendrin mal aus der schönen szenischen Erzählweise deutlich heraus - da würde ich an deiner Stelle noch mal straffend eingreifen.
 

Anhänge

Hallo Jon,

wow, hast du dir eine Arbeit mit dem Text gemacht! Vielen Dank! Ich werde ihn mir noch ganz in Ruhe anschauen und mir vor allen Dingen einiges abschauen.

Ich finde es echt toll, dass du das in deiner Freizeit machst.

LG SilberneDelfine
 
„Excusez-moi", er sprach Französisch ohne Akzent, „könnten Sie mich mitnehmen?"
„Wo willst du denn hin?" Giacoma hatte keine Lust, das junge Bürschchen zu siezen. Er war mindestens zehn Jahre jünger als er selbst.
Eine Frage vorweg:

Hier schreibst du: "Keine Leerzeile."

Ist das so gemeint:

„Excusez-moi", er sprach Französisch ohne Akzent, „könnten Sie mich mitnehmen?"

„Wo willst du denn hin?" Giacoma hatte keine Lust, das junge Bürschchen zu siezen. Er war mindestens zehn Jahre jünger als er selbst.
[/QUOTE]

Und wenn, bedeutet das, dass, wenn der Sprecher wechselt, immer eine Leerzeile dazwischen kommt, also eigentlich ein Absatz? Ich habe das in Geschichten im Internet zwar schon gesehen, aber eigentlich noch nie in einem Buch.

Wird das jetzt so gemacht oder meintest du etwas anderes?

LG SilberneDelfine
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ich meine, du hast viele Leerzeilen drin, die nicht reingehören. "Keine Leerzeile" ist also die Ansage, dass da keine hingehört, nicht, dass da eine fehlt.

Dass im Dialog beim Wechsel des Sprechers ("Akteurs") wann immer möglich ein Absatz gemacht wird, stimmt - das ist die gängige Praxis, die diverse Vorteile bringt. Ob jeder(!) Absatz mit Leerzeile versehen wird, hängt vom Medium ab - im Internet sieht man das manchmal als Aternative zu "Abstand nach Absatz". Aber das nur am Rande.
 
Ich meine, du hast viele Leerzeilen drin, die nicht reingehören. "Keine Leerzeile" ist also die Ansage, dass da keine hingehört, nicht, dass da eine fehlt.
Okay, danke für die Erklärung! Allerdings verstehe ich dann nicht, warum in diesem Fall keine Leerzeile hingehört - der Sprecher wechselt doch? (sorry, wenn ich nerve, aber ich verstehe es nicht).

Eigentlich ist hier gar keine Leerzeile, nur ein Zeilenumbruch:

„Excusez-moi", er sprach Französisch ohne Akzent, „könnten Sie mich mitnehmen?"
„Wo willst du denn hin?" Giacoma hatte keine Lust, das junge Bürschchen zu siezen. Er war mindestens zehn Jahre jünger als er selbst
LG SilberneDelfine
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Mit Absatz (so im erzählenden Fließtext):
Es gehört ein Absatz (Zeilenumbruch) hin, aber eben keine Leerzeile.
Leerzeilen zeigen "Sprünge" an. Orts- und Zeitwechsel (die nicht durch ein vermittelndes Element wie "Er fuhr nach Berlin." erklärt werden) z. B., Pointof-View-Wechsel (die nicht vermittelt werden oder nicht in der Szene fließen), "Lücken" in der Szene …
Mit Leerzeile (so oft in Foren oder auf Websites):
Es gehört ein Absatz (Zeilenumbruch) hin, aber eben keine Leerzeile.

Leerzeilen zeigen "Sprünge" an. Orts- und Zeitwechsel (die nicht durch ein vermittelndes Element wie "Er fuhr nach Berlin." erklärt werden) z. B., Pointof-View-Wechsel (die nicht vermittelt werden oder nicht in der Szene fließen), "Lücken" in der Szene …

Nicht da. Da:
Der junge Mann stand immer noch vor dem Restaurant. Giacomo wollte wieder ohne ein Wort an ihm vorbeigehen, aber der junge Mann sprach ihn an.

„Excusez-moi", er sprach Französisch ohne Akzent, „könnten Sie mich mitnehmen?"
Diese Leerzeile muss weg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Geschichte jetzt - nach den HInweisen von der wunderbaren jon - überarbeitet, gestrafft und etwas Wichtiges geändert:

Wie ich schon in den letzten Spoilern beschrieben habe, hatte mich jemand darauf hingewiesen, dass Süßwasser in den Lungen bei einem Ertrunkenen nicht nachweisbar ist. Es stimmt tatsächlich. Süßwasser wird sofort aus den Atemwegen abtransportiert wird und es ist kein Wasser in der Lunge zu finden

Vor allen Dingen, danke, Jon, dass du mich darauf hingewiesen hast, dass ich vom szenischen Erzählen abgeglitten bin. Ein Leser wollte mehr Informationen, und das hat mich dazu verleitet, wieder in mein früheres Muster mit zuviel Erkläungen zurückzufallen. Ab sofort werde ich wieder darauf aufpassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

jon

Mitglied
Teammitglied
Das Wasser kann aufgenommen werden, auch einige Ionen und so. Aber größere Moleküle und Partikel bleiben sicher zurück.
 



 
Oben Unten