der süsze ritter von xenolith (xenolith-ghasele)

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mondnein

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der süsze ritter von xenolith


1.
als gahmuret belkane küsste auf den mund
da war die frucht der liebe dieser süszen stund
ein kind so schön und stark und klug und kerngesund

der nahm zur frau die trägerin des grales und
er ward der inder stirn-juwel im artusrund
die waren so gefleckt gestreift zwiefarbig-bunt
von xenolith - das nennst du einen "kalten hund"?


2.​
belkane küsste gahmuret
so les ich was bei wolfram steht
der "feire fiz" der "bunte sohn"
der war der liebe liebster lohn
sein bruder ward zum herrn des steins
sie waren herz-und-seele-eins
der zeugte hindupriester dann
wie jener süsze rittersmann


3.
als gahmuret belkane küsste auf den mund
belkane küsste gahmuret
da war die frucht der liebe dieser süszen stund
so les ich was bei wolfram steht
ein kind so schön und stark und klug und kerngesund
der "feire fiz" der "bunte sohn"
der war der liebe liebster lohn

der nahm zur frau die trägerin des grales und
sein bruder ward zum herrn des steins
sie waren herz-und-seele-eins
er ward der inder stirn-juwel im artusrund
der zeugte hindupriester dann
die waren so gefleckt gestreift zwiefarbig-bunt
wie jener süsze rittersmann
von xenolith - das nennst du einen "kalten hund"?
 

mondnein

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ist nun mit dem Feirefiz-Zitat aus Wolframs "Parzival" das Frontispiz-Schaustück auf der Index-Seite der "zwölf Körbe".

Wird dort allerdings noch seltener gelesen als hier (unter dem Verkleinerungsglas der Leselupe).

"xenolith" - ist eine spezielle "feste Form", abgeleitet von einer Gesteinstruktur, wo ein "Fremdling" (xenos) sich so zwischen ein anderes Gestein schiebt, daß der Querschnitt in Zebrastreifen wechselt. Natürlich ist ist es eine Frage des Standpunktes, welche der beiden Farben das Muttergestein und welche den "fremden" Einschluß sichtbar macht. Vergleichbar dem albernen Scherz, die weißen Streifen des Zebras stammten von der Mutter, die schwarzen vom Vater. Oder umgekehrt.

grusz, hansz
 
Zuletzt bearbeitet:

Henrik

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Aha, deshalb mag der Herr Dichtär den Graf Otto von Botenlauben nicht so wirklich. (Gaanz andere story)

Für eine Abrechnung ist es wohl zu lange her - und doch wiegt (gemeinsame) Vergangenheit schwer.

In größerem Maßstab sorgen Gesteinsverschiebungen für heftige Erdbeben.

Das liest sich für mich nach viel. Der Dichter streut wohl viel ein, auch so manches, was meinen Wissenshorizont übersteigt. Ich mag aber das bewusste Angehen gegen innere Grenzen (was so meine Hauptdeutung wäre). Ich werde, wenn erlaubt, das eine oder andere Mal darüber sinnieren.

Nicht schlecht :)

LG
Henrik
 

mondnein

Mitglied
Der Dichter streut wohl viel ein, auch so manches, was meinen Wissenshorizont übersteigt.
glaub ich nicht. der Text ist flach erzählt, setzt nichts voraus, was er nicht selbst immanent bringt. Und in der Schichtenfolge der grade gereckten und kursiv eingerückten Verszeilen wechselt die Ebene der ersten Strophe mit dem eingerückten Kommentar, der Metaebene. Also ein dazwischenquatschender Kommentar verstärkt die voraussetzungslose Erzählung, schiebt Erklärungen ein, lockert die kurz angebundenen Ereignissprünge redundant auf.

Solange es die Nachvollziehbarkeit der knappgefaßten Erzählung nicht "übersteigt", aber das ist doch ganz naiv berichtet, ein ghaselen-paralleler Abriß.

Oder welche Fragen bleiben offen? Würde mich sehr interessieren.

grusz, hansz
 



 
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