Heinrich VII
Mitglied
1. Er ließ die Kippe fallen, das Austreten ersparte er sich, drückte die halb offene Tür vollends auf und marschierte nach drinnen.
Im Flur unten war es nicht gerade hell, nur ein paar schwache Glühbirnen flackerten und erzeugten ein düsteres Licht. Es roch nach Urin und Schweißausdünstungen.
Eine Frau kam ihm entgegen. „Wohnt hier im Haus jemand namens Henry Cole?“
Die Frau blieb stehen und musterte ihn. Sie war zwei Köpfe kleiner, hatte einen Regenschirm in der Hand und sah ihn an, als hätte er nach Jesus Christus gefragt.
„Hier wohnt niemand“, erwiderte sie in sarkastischem Tonfall, „oder haben sie da draußen etwa Namen neben den Klingeln gefunden?“
Sie spannte den Schirm auf und verschwand nach draußen, ehe Oswalt mit einer zweiten Frage nachsetzen konnte. Er sah ihr nach und dachte, dass sie so gesehen,
sogar recht hatte.
Einen Moment überlegte er, ob er den Gesuchten per Handy anrufen sollte – verwarf den Gedanken aber. Er hatte es von seinem Büro aus schon mehrfach erfolglos probiert. Das Haus habe ich bereits gefunden, dachte er, als der die Treppe nach oben nahm. Das Stockwerk und die Wohnung werde ich wohl auch noch finden.
Oben im Flur war es noch düsterer als im Treppengang und es roch nach Reinigungsmittel. Das war merkwürdig: Sollten die in so einem Rattenloch tatsächlich den Boden gewischt haben? Der Lichtschalter, nach dem er suchte, war nicht vorhanden. Also versuchte er die Namensschilder in diesem Halb-Licht zu entziffern. Henry Coles Name schien nicht dabei zu sein. Er lief weiter, die Treppen hoch in den zweiten Stock. Dort war die Situation nicht besser. Das Licht funktionierte ebenfalls nur phasenweise und teilweise fehlten die Namensschilder ganz oder hingen herunter - manche gerade noch von einer einzigen Schraube festgehalten. Oswald blieb stehen, nahm den regennassen Hut vom Kopf und klopfte ihn gegen die linke Handfläche. Er war sich jetzt nicht mehr so sicher, im richtigen Haus zu sein. War sich nicht mal mehr sicher, ob er diese Mandanten-Suche fortsetzen sollte. Wäre es nach seiner Befindlichkeit gegangen, hätte er keine Sekunde gezögert aufzuhören. Aber es ging ums Geld verdienen – also musste er weiter suchen.
Ganz hinten, am Ende des Flurs, befand sich eine weitere Tür. Er sah sie nicht gleich, hatte eigentlich schon halb beschlossen, nun doch anzurufen, als ihn die merkwürdige Helligkeit aufmerksam machte. Sie rührte von einer Wand her, die zum Teil aus Glasbausteinen bestand. Als er vor der Tür stand, war das Schild unter der Klingel zwar gut zu erkennen, aber es stand kein Name drauf. Oswald verzog das Gesicht und griff jetzt endgültig zum Telefon. Nur um festzustellen, dass der Akku leer war. Er fluchte und war eine Sekunde versucht, das verdammte Handy an die Wand zu klatschen.
Gerade hatte er das Telefon wieder weg gesteckt, als die Tür auf ging und ein Mann in sein Blickfeld geriet. Das Hemd offen, die Hose mit Hosenträgern festgehalten, die Haare ungekämmt und eine Rasur nötig, harmonierte er auf verblüffende Art mit dem Ambiente des Hauses.
„Hab mich also nicht verhört“, fing er an, „treibt sich tatsächlich einer rum, in front of my door.“
„Ich treibe mich nicht herum, ich suche jemanden.“
Oswalt fiel die Uhr auf, die der Mann trug. Auch die Schuhe, die ebenfalls teuer gewesen sein mussten, passten nicht so recht zu dieser Figur.
Wegen dem amerikanischen Akzent wollte Oswalt gerade fragen, ob er... - doch sein Gegenüber unterbrach ihn: „Sind Sie ein Cop?“
„Seh´ ich vielleicht so aus?“
Der Anwalt griff ins Mantelinnere und fingerte nach der Brieftasche. Der Mann trat einen Schritt zurück und starrte ihn erschrocken an. „Ich will nur den Ausweis …“
Sein Gegenüber nickte, behielt ihn aber scharf im Auge. Oswalt hatte die aufgeschlagene Brieftasche jetzt in Händen, konnte aber das verdammte Stück Plastik nicht finden.
Dann fiel ihm ein - es musste noch im Büro liegen.
„Hey man, wollten Sie sich nicht ausweisen?“
„Hab´ den Ausweis offensichtlich nicht dabei.“
Sein Gegenüber fixierte ihn misstrauisch.
„Ich bin Anwalt und suche jemanden namens Henry Cole.“
„Was wollen Sie von dem?“
„Es geht – es geht um diesen Unfall.“
„Warum sagen Sie das nicht gleich.“
Der Mann wurde freundlicher und gab dem Anwalt unvermittelt die Hand.
Er stellte sich als Henry Cole vor und sagte: „Sie kommen wegen die accident – das ist gut.“
Im Wohnzimmer stand eine offene Büchse Dosenfleisch auf dem Tisch, in der ein Messer steckte. Daneben lag ein angebissenes Stück Brot. Ein offenes Glas Gurken und eine gerade angebrochene Flasche französischer Kognak zierten den Tisch des weiteren. American breakfast? , fragte sich Oswalt ironischerweise. Cole musste seinen Blick auf die Flasche mit bekommen haben, denn er fragte: „Do you want some?“
Der Anwalt lehnte entschieden ab, obwohl die Marke nicht zu verachten war.
Kein Alkohol während der Arbeit. Cole räumte den Tisch frei und bot Oswalt einen Platz an.
Der Anwalt setzte und räusperte sich, öffnete geschäftig die mit gebrachte Aktenmappe und legte einen Stapel Papiere auf den Tisch.
Mit einem Finger oben drauf tippend, sagte er: „Das hier haben wir alles durchzugehen.“
Henry Cole setzte sich, knöpfte das Hemd zu und steckte sich eine an. Nachdem er einen tiefen Zug inhaliert und den Rauch aus der Nase entlassen hatte, sagte er:
„Diesen shit können wir uns sparen, kommen wir zu die wichtige things.“
Oswalt fiel für einen Moment die Kinnlade runter, seine Augen waren nichts als zwei riesige Fragezeichen.
„Ist mir da etwas entgangen? Soweit ich informiert bin, ist der Unfall die wichtige Sache.“
Cole nickte. „That´ s right - aber auf andere Art, als Sie vielleicht glauben.“
Oswalt erklärte knapp, dass es mehrere Schwerverletzte und einigen Sachschaden gegeben habe. Insofern gehe es um Entschädigung in nicht unbeträchtlicher Höhe. Sachverständige sind dabei Gutachten über die Schäden an den beteiligten Fahrzeugen zu erstellen und am Ende werde ein Richter die Schuldfrage bezüglich der Personenschäden klären müssen. Der Anwalt sah seinen Mandanten eindringlich an: „Sie wollen mir doch nicht weiß machen, dass wir uns DAS ersparen können?“
Cole verzog das Gesicht: "Okay – gehen wir die things durch.“
Später, als sie fertig waren, hatte der Amerikaner diverse Dokumente unterschrieben und war über den derzeitigen Stand der Dinge im Detail informiert worden.
Oswalt hatte außerdem eine Unfallschilderung aus Sicht des Mandanten als Protokoll mitgeschrieben, die Cole ebenfalls unterschrieb.
„Ein Verfahren wird unausweichlich sein, bei dieser Sachlage.“
Cole quittierte mit einem Grinsen. Oswalt fiel der diamantene Schneidezahn auf, den sein Gegenüber dabei entblößte.
Was machte ein Mensch in so einer Rattenbude, wenn er Geld für derart teure Dinge hat? Im Übrigen hatte Oswalt den Eindruck, dass sein Mandant die Sache nicht mit dem nötigen Ernst aufnahm. Schon während seiner Erläuterungen hatte er diesen Verdacht gehegt. Gewöhnlich wurden die Leute bereits beim Geringsten nervös und bombardierten einen mit allen möglichen überflüssigen Fragen. Besonders wenn es um Personenschäden ging und eine Klärung der Schuldfrage im Raum stand.
„Lässt Sie die Sache kalt?“
Cole hörte auf zu grinsen. Einen Moment starrte er Oswalt an, als habe dieser weiß Gott was gesagt. Dann schüttelte er den Kopf: „Wie könnte mich das cold lassen, wo es doch um my car, my driver-licence und um big Entschädigung geht.“ Oswald nickte und war schon geneigt, ihm das abzukaufen. Bis Cole diese Annahme mit einem “Let´s come to the real point“, ad absurdum führte.
Oswalt sah ihn erstaunt an: „Um was soll es denn jetzt noch gehen?“
„Es liegt ein Päckchen in the car. Weil ich bei die Unfall verletzt und ins Krankenhaus verfrachtet, sorry – gebracht wurde, hatte ich no chance es raus zu holen. “
Cole zog demonstrativ das Hemd aus der Hose und schob es ein Stück nach oben, so dass man den Verband um den ganzen Körper sehen konnte.
Oswalt wusste aus dem Unfallbericht, dass sich Cole zwei Rippen gebrochen hatte.
„Und was hat das mit mir zu tun?“
„I need diese Päckchen, what else?“
Oswalt legte die Papiere ordentlich zusammen und schob sie in die Aktenmappe.
„Die Kopien der Unterlagen lasse ich Ihnen zukommen.“
Damit stand er auf, wollte sich umdrehen und zur Tür laufen. Cole stand ebenfalls auf, holte ihn ein und hielt ihn am Arm fest.
„Sie haben doch keine Probleme mit die ears, Advocat?“
Oswalt riss sich los und schüttelte den Kopf. „Nur Probleme mit Leuten, die meine Zeit stehlen.“
Cole sog hörbar die Luft ein … „Aber Sie haben doch gecheckt, that I need your help?“
Oswalt sah Cole einen Moment verwirrt an, so dass dieser hinzufügte: „Sie wissen doch, dass meine car auf die Gutachterhof von die court steht … wie heißt das?“
„Amtsgericht“, half ihm Oswalt.
Er sah Cole einen Moment abschätzend an.
„Wenn da wirklich ein Päckchen drin war, hat man es doch längst gefunden.“
Cole schüttelte den Kopf. „Unwahrscheinlich, die suchen bestimmt not there.“
Oswalt trat einen Schritt zurück und fragte.
„Und was ist da drin, in diesem Päckchen?“
„You don´ t need to know it.”
Der Anwalt winkte endgültig ab und drehte sich zur Tür um.
„Sie glauben doch nicht etwa“, sagte er, die Türklinke bereits in der Hand haltend, „dass ich mich auf so etwas einlasse?“
„Soll Ihr Schaden nicht sein. Ich bezahle Sie extra. Genauso wie dafür, dass Sie hier angetanzt kommen.
Sagen Sie mir nicht, Sie brauchen die money nicht, sonst hätten Sie mich kaum hier at home aufgesucht.“
Oswalt drehte sich nochmal um und sah seinem Gegenüber direkt in die Augen.
„Ich bin Anwalt und kein Sachenbeschaffer. Und da Sie mir nicht sagen wollen, was es mit dem Päckchen auf sich hat, muss ich davon ausgehen,
dass etwas faul ist damit.“
Cole packte Oswalt am Handgelenk und hinderte ihn daran, die Tür zu öffnen.
„Setzen wir uns nochmal und reden über die price!“
Oswalt riss sich los und stieß Cole beiseite. Ohne eine Antwort, drückte er die Klinke, öffnete die Tür und verschwand nach draußen. Cole folgte ihm bis vor die Tür und sah ihm nach, wie er eilig die Treppen nach unten hastete. Einen Moment dachte er darüber nach, den Revolver aus dem Wohnzimmer zu holen und ihm zu folgen. Die Straßen da unten boten genug Möglichkeiten, jemanden in eine dunkle Ecke zu zerren. Aber eine andere Idee kam ihm - und die war um einiges besser. „Damit kriege ich dich, mister Rechtsverdreher, bist schon so gut wie in meine Tasche.“
Er ging nach drinnen, schloss die Tür hinter sich, nahm im Wohnzimmer den Hörer ab und wählte eine Nummer.
Jo meldete sich. „Es gibt Arbeit, honey! Kann ich Morgen früh bei dir rein, damit wir Details klären?“
2. Am nächsten Tag saß Oswalt in seinem Büro und hatte gerade ein paar Schriftstücke durchgesehen, die einen anderen Fall betrafen.
Im nächsten Moment stand er auf und stellte sich vors Fenster. Gedankenverloren sah er auf das Treiben unten auf der Straße.
Er versuchte an nichts zu denken, um sich etwas zu entspannen. Dabei atmete er tief ein und aus – doch er kam nicht weit damit.
Es klopfte an die Tür.
„Ja!“
Die Sekretärin trat ein und fragte, ob sie Kaffee bringen soll.
Oswalt drehte sich um, schüttelte den Kopf und winkte ab.
„Will gleich runter zum Essen.“
Die Sekretärin nickte und wollte gehen.
„Warten Sie!“
Sie hielt inne und drehte sich mit fragendem Gesichtsausdruck um.
„Ich werde heute etwas länger weg sein, hab nach dem Essen noch was zu erledigen.“
Er sah auf die Uhr. „So gegen 16 Uhr werde ich zurück sein. Falls es Anrufe gibt, Sie wissen schon ...“
Die Sekretärin nickte „Selbstverständlich, Herr Oswalt.“
Sie ging nach draußen und schloss die Tür.
Oswald ordnete die Papiere auf dem Schreibtisch zu einem Stapel und verstaute diesen in einem der abschließbaren Fächer seines Schreibtisches.
Anschließend schnappte er sich Hut und Mantel und entfernte sich ebenfalls. Zügigen Schrittes lief er über die Hintertreppe runter in den Hof, trat auf die Straße und landete mitten im 12 Uhr-Gewühle der Stadt. Rasselnd schnatterten die viel zu vielen Autos an ihm vorbei. Passanten eilten, vom Mittagshunger getrieben, wie aufgescheuchte Hühner über den Bürgersteig. Vor einem Zebrastreifen weiter vorne gab es einen Stau, weil eine Oma nicht schnell genug auf die andere Seite kam. „Bleib´ um Zwölf lieber zuhause, Muttchen!“, rief ein Autofahrer aus dem offenen Fenster. Ein anderer hinter ihm hupte was das Zeug hielt, was die Oma nicht schneller machte. Als Oswalt die Not der alten Frau mit bekam, lief er hin und half ihr vollends über die Straße. Sie bedankte sich überschwänglich. Der Anwalt nickte ihr freundlich zu und ging zurück auf die andere Seite.
Er lief noch ein gutes Stück die Hauptstraße runter und bog dann links in eine Seitenstraße ein. Dort hatte er, ein paar Meter weiter, sein Ziel erreicht: Eine gutbürgerliche Kneipe mit schmackhaftem Essen und akzeptablen Preisen. Drinnen setzte er sich an den üblichen Fensterplatz und wartete. Die Bedienung kam schneller als eine Express-Sendung von Fedex und fragte mit einem Grinsen im Gesicht: „Rippchen mit Kraut, ein Bier und Dessert - wie immer Herr Oswalt?“ Oswald nickte. Die stets gleiche Ansage dieser Frau verblüffte ihn jedes Mal. Sie blieb, wie üblich, noch einen Moment stehen und fragte nach dem Befinden. Schließlich besann sie sich auf ihre Pflichten, drehte sich abrupt um, ging zurück zur Theke und gab dem Koch die Bestellung durch.
Das erste Bier schwirrte bereits im nächsten Moment an. Oswalt nahm es ihr aus der Hand und trank gleich einen kräftigen Schluck. Danach stellte er das Glas auf den Tisch und wischte sich den Schaum vom Mund. Wenig später, kam das Rippchen mit Kraut. Die Bedienung servierte es mit einem Lächeln und dem Wunsch eines guten Appetits, wofür Oswalt sich wiederum bedankte.
Als sie weg war, sog er erst mal den Duft ein, den das Mahl verströmte. „Aaaahhh!“
Er nahm Messer und Gabel und schnitt fast andächtig etwas davon ab. Den Mund geöffnet, schob er sich das erste Stückchen hinein, kaute zur Probe
und stellte wie immer fest: Sehr gut! Auf die Qualität des Essens hier war mindestens so viel Verlass wie auf das Amen in der Kirche. Zweifellos, das beste Rippchen der ganzen Stadt. Auch das Sauerkraut war nicht zu verachten. Aus dem Elsass, wie er wusste. Er langte jetzt herzhaft zu und ließ es sich schmecken.
Als das zweite Bier kam, das die Bedienung unaufgefordert brachte, hatte er den Teller schon so gut wie leer. „Wollen Sie gleich das Dessert haben?“
Oswalt nickte und nahm einen Schluck von dem gerade gebrachten Bier. Die Bedienung lief zurück zur Theke und sprach mit dem Koch. Oswalt sah, wie sie kurz danach einen gefüllten Teller mittels Durchreiche erhielt und auf die Theke stellte. Sie kam zurück zu seinem Tisch, stellte den Teller vor ihn hin und wünschte erneut einen guten Appetit. Oswalt bedankte sich und schenkte ihr ein zustimmendes Lächeln.
Als er den ersten Löffel des Vanillepuddings versuchsweise auf der Zunge zergehen ließ, reagierten seine Geschmacksnerven mit Wohlwollen.
Er aß immer den gleichen Pudding - aus dem einfachen Grund, weil es keinen besseren gab.
Nachdem er fertig gegessen hatte, lehnte er sich zurück und steckte sich eine an. Er nahm zwei genüssliche Züge und sein Blick wanderte mehr zufällig durch das große Fenster auf die Straße. Normalerweise hätte er sich gleich wieder abgewandt, es gab nicht allzu viel Interessantes dort draußen. Doch jetzt stand da ein Mann auf der anderen Seite: Im Anzug, mit Mantel – er wirkte elegant von weitem. „Verdammt, das wird doch nicht – nein, das kann nicht sein.“
Oswalt war etwas verwirrt. Er war sich nicht sicher, ob er den Kerl erkannt hatte. Als er einen zweiten Blick auf ihn werfen wollte, war der Mann verschwunden. Oswalt fuhr herum zur Eingangstür, aber es kam niemand herein. Erleichtert lehnte er sich wieder zurück und gab sich der Verdauung hin.
Keine zwei Minuten später, stand der Mann wie aus dem Boden gewachsen vor seinem Tisch. Der Anzug und der Mantel waren tatsächlich vom Feinsten. Oswalt fielen die italienischen Schuhe auf, die piko bello blank geputzt waren. Der Mann war gut rasiert und das Haar war ordentlich nach hinten gekämmt. Kaum zu glauben, diese Verwandlung.
Unaufgefordert und grußlos setzte er sich und erklärte: „I pay fivethousend for that, die Hälfte sofort – das ist meine last Angebot.“
Zur Bestätigung zog er ein Kuvert halb aus der Jackentasche und ließ es wieder verschwinden.
„Wie ist Ihre answer?“, fragte Cole, „sind wir in die Geschäft?“
Oswalt reagierte nicht.
„Tun Sie nicht so, als interessiere money Sie nicht?“
Oswalt sah ihn jetzt an und erwiderte: „Sie stören meine Mittagspause.“
Cole lehnte sich auf dem Stuhl zurück und musterte den Anwalt. Dann beugte er sich mit einem Mal vor und fragte: „What´s your answer?“
„Ich habe Ihnen schon mal gesagt, dass ich keine Botengänge mache. Und schon gar nicht, wenn es sich um ein Päckchen handelt, von dem ich nicht weiß was drin ist.“
Einen Moment herrschte Schweigen.
„Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen“, brach Cole die Stille, „at the End werden Sie tun, was ich von Ihnen verlange.“
Cole sah den Anwalt eindringlich an und fügte hinzu: „Believe it - die andere Art wird uns beiden weniger Spaß machen.“
„Wollen Sie mir drohen?“
Cole grinste hintergründig. „Ich bitte Sie nur um einen Gefallen and I pay for it.“
Später, als Cole - nicht ohne seine Drohung wiederholt zu haben - gegangen war, dachte Oswalt, dass er das Geld durchaus brauchen könnte, sich aber an irgendeiner Schweinerei mitschuldig machen würde. Womit könnte man ihn zwingen, für jemand zu arbeiten? Hatte sich Cole in seinem imaginären Keller um gesehen, um eine der Leichen auszugraben? Wenn ja, welche?
Schließlich winkte er der Bedienung. Als sie vor ihm stand, offerierte er ihr, dass er bezahlen wolle. Sie nickte und lief zur Theke, um die Rechnung fertig zu machen. Oswalt gab ihr, als sie wieder kam, das verlangte Geld und wie gewöhnlich ein ordentliches Trinkgeld. Dann stand er auf, nahm Hut und Mantel von der Garderobe, verabschiedete sich und lief eiligen Schrittes nach draußen.
Unterwegs zu seinem Auto, das auf dem Parkplatz gegenüber seines Büros stand, zog er den Zettel mit der Nummer aus der Hosentasche, den Cole ihm dagelassen hatte. „Eine Handynummer?“ Er wollte das Stückchen Papier erst zerknüllen und in den Rinnstein befördern. Doch er steckte es zurück in die Tasche und dachte einen Moment über das Angebot nach: Fünftausend extra - ein ordentlicher Batzen, wenn man sich´s recht überlegt. Und er musste dafür nur ein Päckchen aus einem Auto holen. Als er den Parkplatz erreicht hatte, schloss er seinen Wagen auf, setzte sich rein und fuhr los.
3. Der Tag darauf verlief zunächst ohne besondere Vorkommnisse. Oswalt saß bis achtzehn Uhr in seinem Büro und hatte gearbeitet. Seine Sekretärin war bereits um vier Uhr gegangen, weil sie noch ein Geschenk besorgen wollte – einer ihrer Neffen hatte an dem Tag Geburtstag. Um kurz nach siebzehn Uhr rief Oswalts Frau an, um ihn daran zu erinnern, dass er heute Abend bitte pünktlich zuhause sein solle: Wegen der Gäste, die sie zum Essen erwarteten.
Ich hasse diese verdammten Gesellschaften dachte Oswalt, als er in Hut und Mantel nach unten lief und schließlich auf die Straße trat. Meine Frau geht geradezu darin auf. Diese dämlichen gesellschaftlichen Pflichten, als ob man nicht schon genug am Hals hätte mit anderen Dingen.
Nicht weit von seinem Auto entfernt, auf das er jetzt geradewegs zusteuerte, erblickte er eine junge Frau, die sich an seinem Wagen abstützte.
Das rechte Bein hochgezogen, dessen Fuß unbeschuht war, wirkte ihr Gesichtsausdruck einigermaßen hilflos. Als Oswalt bei ihr war, sah er,
dass ihr der Absatz abgebrochen war. „Kann ich ihnen helfen?“
Die Frau sah ihn an und nickte. „Das wäre nett.“ Sie lächelte halb verlegen und fügte hinzu: „Mein Absatz, wie Sie sehen, hat sich verabschiedet. Dabei hab´ ich mir die Schuhe gerade erst gekauft.“ Sie seufzte und sah ihn an: „Sie wissen ja selbst, wie das ist – heutzutage kriegt man kaum mehr anständige Qualität.“
Oswalt nickte und sagte, dass das sein Auto sei und dass er sie ein Stück mitnehmen könne. Die Frau zögerte zuerst und musterte ihn – dann lächelte sie
und war einverstanden. Sie zog den kaputten Schuh ohne Absatz wieder an und Oswalt half ihr bis zur Beifahrertür, schloss auf und ließ sie einsteigen.
Sie wohne im Außenbezirk, erfuhr Oswalt auf der Fahrt. Es reiche, wenn er sie bis zur nächsten S-Bahnstation bringe. Oswalt lehnte selbstverständlich ab – das käme gar nicht in Frage. Er bestand darauf, sie nach Hause zu fahren. An der nächsten Tankstelle hielt er, tankte voll und kaufte noch Blumen für seine Frau. Er ließ den Strauß in Papier einpacken und legte ihn in den Kofferraum. Dann stieg er wieder ein, nickte der Beifahrerin freundlich zu und fuhr weiter.
Sieht ja verdammt gut aus, diese Frau, ging es ihm durch den Kopf. Lange, dunkle Haare, hohe Wangenknochen, sinnliche Lippen und ungeheuer ausdrucksvolle Augen. Und nett ist sie noch dazu. Er konnte nicht umhin, ein weiteres Mal zu ihr rüber zu schielen und sie dabei anzulächeln. Ihr Körper war eine rasante Konstruktion - schlank, mit Kurven und Fülle genau an den richtigen Stellen. Vielversprechend, dachte er - und wusste eigentlich nicht, warum er so etwas dachte.
Jo war sich der Blicke des Mannes bewusst. Sie registrierte, dass der Fisch bereits am Haken zappelte. Also spielte sie weiterhin die junge Frau, die sich in einer Notlage befindet und sich von einem netten Mann mittleren Alters helfen lässt. Den werd´ ich leicht aufs Kreuz legen, dachte sie. Ist vermutlich seit Ewigkeiten verheiratet. Kennt seine Frau in und auswendig und hat diesbezüglich keine großen Überraschungen mehr zu erwarten. Vielleicht ist es ihm gar nicht mal bewusst. Macht nichts - ich werde ihm auf die Sprünge helfen.
Oswalt überkam der Gedanke an seine Frau: An den Besuch, an das Essen und an seine Zusage, auf jeden Fall pünktlich zuhause zu sein. Wollte er ja auch. Aber wenn sich jemand in einer Notlage befindet, ist es dann nicht erste Bürgerpflicht ihm zu helfen? Im Geiste hörte er bereits die Gäste fragen: „Ist denn der Heinz noch nicht da?“ Und seine Frau dann äußerst verlegen antworten: „Er kommt wohl heute etwas später.“
Jo deutete nach einer Weile Fahrt nach links und sagte: „Dort drüben wohne ich.“
Oswalt nickte und ging vom Gas. Er fuhr von der Schnellstraße runter, machte eine Rechtsschleife nach unten, fuhr unter der Schnellstraße durch und kam genau vor dem Hochhaus zum stehen, auf das Jo gedeutet hatte. Dort stellte er den Motor ab und stieg sofort aus, um der Frau die Tür zu öffnen und ihr raus zu helfen. „Sie sind sehr freundlich“, bedankte sich Jo, „ich möchte mich revanchieren und Sie zu einem Kaffee einladen.“
Oswalt überlegte einen Moment, dachte wieder an seine Frau, an den Besuch, an sein Versprechen pünktlich zu sein - an die Blumen, die er im Auto liegen hatte. „Was ist ?“, drängte Jo und lächelte einladend, „kommen Sie mit?“
Oswalt ließ den Besuch, Besuch sein. Er nickte. Jo zog beide Schuhe aus, lachte und lief barfuß neben dem Anwalt her bis zum Fahrstuhl. Als sie davor standen, bedeutete sie dem Anwalt mit einem Kopfnicken, den Knopf zu drücken, da sie in jeder Hand einen Schuh hielt.
Oswalt drückte den Knopf. Als der Fahrstuhl unten und die Tür offen war, stiegen beide ein.
„Welches Stockwerk?“
„Dritter.“
Oswalt drückte den Knopf. Was ihm später noch erinnerlich war: Jo lächelte etwas verlegen und sah auf ihre Füße. In einer hilflosen Geste hob sie beide Arme mit den Schuhen in den Händen.
„Sie haben sicher noch andere Schuhe?“, sagte Oswalt, um etwas Tröstliches verlauten zu lassen.
„Aber klar doch – ist halt ärgerlich, weil die ganz neu sind.“
Kurz bevor sie das anvisierte Stockwerk erreichten, sah Jo Oswalt an und sagte:
„Übrigends, ich heiße Johanna!“
„Mein Name ist Heinz“, erwiderte Oswalt.
Im Flur unten war es nicht gerade hell, nur ein paar schwache Glühbirnen flackerten und erzeugten ein düsteres Licht. Es roch nach Urin und Schweißausdünstungen.
Eine Frau kam ihm entgegen. „Wohnt hier im Haus jemand namens Henry Cole?“
Die Frau blieb stehen und musterte ihn. Sie war zwei Köpfe kleiner, hatte einen Regenschirm in der Hand und sah ihn an, als hätte er nach Jesus Christus gefragt.
„Hier wohnt niemand“, erwiderte sie in sarkastischem Tonfall, „oder haben sie da draußen etwa Namen neben den Klingeln gefunden?“
Sie spannte den Schirm auf und verschwand nach draußen, ehe Oswalt mit einer zweiten Frage nachsetzen konnte. Er sah ihr nach und dachte, dass sie so gesehen,
sogar recht hatte.
Einen Moment überlegte er, ob er den Gesuchten per Handy anrufen sollte – verwarf den Gedanken aber. Er hatte es von seinem Büro aus schon mehrfach erfolglos probiert. Das Haus habe ich bereits gefunden, dachte er, als der die Treppe nach oben nahm. Das Stockwerk und die Wohnung werde ich wohl auch noch finden.
Oben im Flur war es noch düsterer als im Treppengang und es roch nach Reinigungsmittel. Das war merkwürdig: Sollten die in so einem Rattenloch tatsächlich den Boden gewischt haben? Der Lichtschalter, nach dem er suchte, war nicht vorhanden. Also versuchte er die Namensschilder in diesem Halb-Licht zu entziffern. Henry Coles Name schien nicht dabei zu sein. Er lief weiter, die Treppen hoch in den zweiten Stock. Dort war die Situation nicht besser. Das Licht funktionierte ebenfalls nur phasenweise und teilweise fehlten die Namensschilder ganz oder hingen herunter - manche gerade noch von einer einzigen Schraube festgehalten. Oswald blieb stehen, nahm den regennassen Hut vom Kopf und klopfte ihn gegen die linke Handfläche. Er war sich jetzt nicht mehr so sicher, im richtigen Haus zu sein. War sich nicht mal mehr sicher, ob er diese Mandanten-Suche fortsetzen sollte. Wäre es nach seiner Befindlichkeit gegangen, hätte er keine Sekunde gezögert aufzuhören. Aber es ging ums Geld verdienen – also musste er weiter suchen.
Ganz hinten, am Ende des Flurs, befand sich eine weitere Tür. Er sah sie nicht gleich, hatte eigentlich schon halb beschlossen, nun doch anzurufen, als ihn die merkwürdige Helligkeit aufmerksam machte. Sie rührte von einer Wand her, die zum Teil aus Glasbausteinen bestand. Als er vor der Tür stand, war das Schild unter der Klingel zwar gut zu erkennen, aber es stand kein Name drauf. Oswald verzog das Gesicht und griff jetzt endgültig zum Telefon. Nur um festzustellen, dass der Akku leer war. Er fluchte und war eine Sekunde versucht, das verdammte Handy an die Wand zu klatschen.
Gerade hatte er das Telefon wieder weg gesteckt, als die Tür auf ging und ein Mann in sein Blickfeld geriet. Das Hemd offen, die Hose mit Hosenträgern festgehalten, die Haare ungekämmt und eine Rasur nötig, harmonierte er auf verblüffende Art mit dem Ambiente des Hauses.
„Hab mich also nicht verhört“, fing er an, „treibt sich tatsächlich einer rum, in front of my door.“
„Ich treibe mich nicht herum, ich suche jemanden.“
Oswalt fiel die Uhr auf, die der Mann trug. Auch die Schuhe, die ebenfalls teuer gewesen sein mussten, passten nicht so recht zu dieser Figur.
Wegen dem amerikanischen Akzent wollte Oswalt gerade fragen, ob er... - doch sein Gegenüber unterbrach ihn: „Sind Sie ein Cop?“
„Seh´ ich vielleicht so aus?“
Der Anwalt griff ins Mantelinnere und fingerte nach der Brieftasche. Der Mann trat einen Schritt zurück und starrte ihn erschrocken an. „Ich will nur den Ausweis …“
Sein Gegenüber nickte, behielt ihn aber scharf im Auge. Oswalt hatte die aufgeschlagene Brieftasche jetzt in Händen, konnte aber das verdammte Stück Plastik nicht finden.
Dann fiel ihm ein - es musste noch im Büro liegen.
„Hey man, wollten Sie sich nicht ausweisen?“
„Hab´ den Ausweis offensichtlich nicht dabei.“
Sein Gegenüber fixierte ihn misstrauisch.
„Ich bin Anwalt und suche jemanden namens Henry Cole.“
„Was wollen Sie von dem?“
„Es geht – es geht um diesen Unfall.“
„Warum sagen Sie das nicht gleich.“
Der Mann wurde freundlicher und gab dem Anwalt unvermittelt die Hand.
Er stellte sich als Henry Cole vor und sagte: „Sie kommen wegen die accident – das ist gut.“
Im Wohnzimmer stand eine offene Büchse Dosenfleisch auf dem Tisch, in der ein Messer steckte. Daneben lag ein angebissenes Stück Brot. Ein offenes Glas Gurken und eine gerade angebrochene Flasche französischer Kognak zierten den Tisch des weiteren. American breakfast? , fragte sich Oswalt ironischerweise. Cole musste seinen Blick auf die Flasche mit bekommen haben, denn er fragte: „Do you want some?“
Der Anwalt lehnte entschieden ab, obwohl die Marke nicht zu verachten war.
Kein Alkohol während der Arbeit. Cole räumte den Tisch frei und bot Oswalt einen Platz an.
Der Anwalt setzte und räusperte sich, öffnete geschäftig die mit gebrachte Aktenmappe und legte einen Stapel Papiere auf den Tisch.
Mit einem Finger oben drauf tippend, sagte er: „Das hier haben wir alles durchzugehen.“
Henry Cole setzte sich, knöpfte das Hemd zu und steckte sich eine an. Nachdem er einen tiefen Zug inhaliert und den Rauch aus der Nase entlassen hatte, sagte er:
„Diesen shit können wir uns sparen, kommen wir zu die wichtige things.“
Oswalt fiel für einen Moment die Kinnlade runter, seine Augen waren nichts als zwei riesige Fragezeichen.
„Ist mir da etwas entgangen? Soweit ich informiert bin, ist der Unfall die wichtige Sache.“
Cole nickte. „That´ s right - aber auf andere Art, als Sie vielleicht glauben.“
Oswalt erklärte knapp, dass es mehrere Schwerverletzte und einigen Sachschaden gegeben habe. Insofern gehe es um Entschädigung in nicht unbeträchtlicher Höhe. Sachverständige sind dabei Gutachten über die Schäden an den beteiligten Fahrzeugen zu erstellen und am Ende werde ein Richter die Schuldfrage bezüglich der Personenschäden klären müssen. Der Anwalt sah seinen Mandanten eindringlich an: „Sie wollen mir doch nicht weiß machen, dass wir uns DAS ersparen können?“
Cole verzog das Gesicht: "Okay – gehen wir die things durch.“
Später, als sie fertig waren, hatte der Amerikaner diverse Dokumente unterschrieben und war über den derzeitigen Stand der Dinge im Detail informiert worden.
Oswalt hatte außerdem eine Unfallschilderung aus Sicht des Mandanten als Protokoll mitgeschrieben, die Cole ebenfalls unterschrieb.
„Ein Verfahren wird unausweichlich sein, bei dieser Sachlage.“
Cole quittierte mit einem Grinsen. Oswalt fiel der diamantene Schneidezahn auf, den sein Gegenüber dabei entblößte.
Was machte ein Mensch in so einer Rattenbude, wenn er Geld für derart teure Dinge hat? Im Übrigen hatte Oswalt den Eindruck, dass sein Mandant die Sache nicht mit dem nötigen Ernst aufnahm. Schon während seiner Erläuterungen hatte er diesen Verdacht gehegt. Gewöhnlich wurden die Leute bereits beim Geringsten nervös und bombardierten einen mit allen möglichen überflüssigen Fragen. Besonders wenn es um Personenschäden ging und eine Klärung der Schuldfrage im Raum stand.
„Lässt Sie die Sache kalt?“
Cole hörte auf zu grinsen. Einen Moment starrte er Oswalt an, als habe dieser weiß Gott was gesagt. Dann schüttelte er den Kopf: „Wie könnte mich das cold lassen, wo es doch um my car, my driver-licence und um big Entschädigung geht.“ Oswald nickte und war schon geneigt, ihm das abzukaufen. Bis Cole diese Annahme mit einem “Let´s come to the real point“, ad absurdum führte.
Oswalt sah ihn erstaunt an: „Um was soll es denn jetzt noch gehen?“
„Es liegt ein Päckchen in the car. Weil ich bei die Unfall verletzt und ins Krankenhaus verfrachtet, sorry – gebracht wurde, hatte ich no chance es raus zu holen. “
Cole zog demonstrativ das Hemd aus der Hose und schob es ein Stück nach oben, so dass man den Verband um den ganzen Körper sehen konnte.
Oswalt wusste aus dem Unfallbericht, dass sich Cole zwei Rippen gebrochen hatte.
„Und was hat das mit mir zu tun?“
„I need diese Päckchen, what else?“
Oswalt legte die Papiere ordentlich zusammen und schob sie in die Aktenmappe.
„Die Kopien der Unterlagen lasse ich Ihnen zukommen.“
Damit stand er auf, wollte sich umdrehen und zur Tür laufen. Cole stand ebenfalls auf, holte ihn ein und hielt ihn am Arm fest.
„Sie haben doch keine Probleme mit die ears, Advocat?“
Oswalt riss sich los und schüttelte den Kopf. „Nur Probleme mit Leuten, die meine Zeit stehlen.“
Cole sog hörbar die Luft ein … „Aber Sie haben doch gecheckt, that I need your help?“
Oswalt sah Cole einen Moment verwirrt an, so dass dieser hinzufügte: „Sie wissen doch, dass meine car auf die Gutachterhof von die court steht … wie heißt das?“
„Amtsgericht“, half ihm Oswalt.
Er sah Cole einen Moment abschätzend an.
„Wenn da wirklich ein Päckchen drin war, hat man es doch längst gefunden.“
Cole schüttelte den Kopf. „Unwahrscheinlich, die suchen bestimmt not there.“
Oswalt trat einen Schritt zurück und fragte.
„Und was ist da drin, in diesem Päckchen?“
„You don´ t need to know it.”
Der Anwalt winkte endgültig ab und drehte sich zur Tür um.
„Sie glauben doch nicht etwa“, sagte er, die Türklinke bereits in der Hand haltend, „dass ich mich auf so etwas einlasse?“
„Soll Ihr Schaden nicht sein. Ich bezahle Sie extra. Genauso wie dafür, dass Sie hier angetanzt kommen.
Sagen Sie mir nicht, Sie brauchen die money nicht, sonst hätten Sie mich kaum hier at home aufgesucht.“
Oswalt drehte sich nochmal um und sah seinem Gegenüber direkt in die Augen.
„Ich bin Anwalt und kein Sachenbeschaffer. Und da Sie mir nicht sagen wollen, was es mit dem Päckchen auf sich hat, muss ich davon ausgehen,
dass etwas faul ist damit.“
Cole packte Oswalt am Handgelenk und hinderte ihn daran, die Tür zu öffnen.
„Setzen wir uns nochmal und reden über die price!“
Oswalt riss sich los und stieß Cole beiseite. Ohne eine Antwort, drückte er die Klinke, öffnete die Tür und verschwand nach draußen. Cole folgte ihm bis vor die Tür und sah ihm nach, wie er eilig die Treppen nach unten hastete. Einen Moment dachte er darüber nach, den Revolver aus dem Wohnzimmer zu holen und ihm zu folgen. Die Straßen da unten boten genug Möglichkeiten, jemanden in eine dunkle Ecke zu zerren. Aber eine andere Idee kam ihm - und die war um einiges besser. „Damit kriege ich dich, mister Rechtsverdreher, bist schon so gut wie in meine Tasche.“
Er ging nach drinnen, schloss die Tür hinter sich, nahm im Wohnzimmer den Hörer ab und wählte eine Nummer.
Jo meldete sich. „Es gibt Arbeit, honey! Kann ich Morgen früh bei dir rein, damit wir Details klären?“
2. Am nächsten Tag saß Oswalt in seinem Büro und hatte gerade ein paar Schriftstücke durchgesehen, die einen anderen Fall betrafen.
Im nächsten Moment stand er auf und stellte sich vors Fenster. Gedankenverloren sah er auf das Treiben unten auf der Straße.
Er versuchte an nichts zu denken, um sich etwas zu entspannen. Dabei atmete er tief ein und aus – doch er kam nicht weit damit.
Es klopfte an die Tür.
„Ja!“
Die Sekretärin trat ein und fragte, ob sie Kaffee bringen soll.
Oswalt drehte sich um, schüttelte den Kopf und winkte ab.
„Will gleich runter zum Essen.“
Die Sekretärin nickte und wollte gehen.
„Warten Sie!“
Sie hielt inne und drehte sich mit fragendem Gesichtsausdruck um.
„Ich werde heute etwas länger weg sein, hab nach dem Essen noch was zu erledigen.“
Er sah auf die Uhr. „So gegen 16 Uhr werde ich zurück sein. Falls es Anrufe gibt, Sie wissen schon ...“
Die Sekretärin nickte „Selbstverständlich, Herr Oswalt.“
Sie ging nach draußen und schloss die Tür.
Oswald ordnete die Papiere auf dem Schreibtisch zu einem Stapel und verstaute diesen in einem der abschließbaren Fächer seines Schreibtisches.
Anschließend schnappte er sich Hut und Mantel und entfernte sich ebenfalls. Zügigen Schrittes lief er über die Hintertreppe runter in den Hof, trat auf die Straße und landete mitten im 12 Uhr-Gewühle der Stadt. Rasselnd schnatterten die viel zu vielen Autos an ihm vorbei. Passanten eilten, vom Mittagshunger getrieben, wie aufgescheuchte Hühner über den Bürgersteig. Vor einem Zebrastreifen weiter vorne gab es einen Stau, weil eine Oma nicht schnell genug auf die andere Seite kam. „Bleib´ um Zwölf lieber zuhause, Muttchen!“, rief ein Autofahrer aus dem offenen Fenster. Ein anderer hinter ihm hupte was das Zeug hielt, was die Oma nicht schneller machte. Als Oswalt die Not der alten Frau mit bekam, lief er hin und half ihr vollends über die Straße. Sie bedankte sich überschwänglich. Der Anwalt nickte ihr freundlich zu und ging zurück auf die andere Seite.
Er lief noch ein gutes Stück die Hauptstraße runter und bog dann links in eine Seitenstraße ein. Dort hatte er, ein paar Meter weiter, sein Ziel erreicht: Eine gutbürgerliche Kneipe mit schmackhaftem Essen und akzeptablen Preisen. Drinnen setzte er sich an den üblichen Fensterplatz und wartete. Die Bedienung kam schneller als eine Express-Sendung von Fedex und fragte mit einem Grinsen im Gesicht: „Rippchen mit Kraut, ein Bier und Dessert - wie immer Herr Oswalt?“ Oswald nickte. Die stets gleiche Ansage dieser Frau verblüffte ihn jedes Mal. Sie blieb, wie üblich, noch einen Moment stehen und fragte nach dem Befinden. Schließlich besann sie sich auf ihre Pflichten, drehte sich abrupt um, ging zurück zur Theke und gab dem Koch die Bestellung durch.
Das erste Bier schwirrte bereits im nächsten Moment an. Oswalt nahm es ihr aus der Hand und trank gleich einen kräftigen Schluck. Danach stellte er das Glas auf den Tisch und wischte sich den Schaum vom Mund. Wenig später, kam das Rippchen mit Kraut. Die Bedienung servierte es mit einem Lächeln und dem Wunsch eines guten Appetits, wofür Oswalt sich wiederum bedankte.
Als sie weg war, sog er erst mal den Duft ein, den das Mahl verströmte. „Aaaahhh!“
Er nahm Messer und Gabel und schnitt fast andächtig etwas davon ab. Den Mund geöffnet, schob er sich das erste Stückchen hinein, kaute zur Probe
und stellte wie immer fest: Sehr gut! Auf die Qualität des Essens hier war mindestens so viel Verlass wie auf das Amen in der Kirche. Zweifellos, das beste Rippchen der ganzen Stadt. Auch das Sauerkraut war nicht zu verachten. Aus dem Elsass, wie er wusste. Er langte jetzt herzhaft zu und ließ es sich schmecken.
Als das zweite Bier kam, das die Bedienung unaufgefordert brachte, hatte er den Teller schon so gut wie leer. „Wollen Sie gleich das Dessert haben?“
Oswalt nickte und nahm einen Schluck von dem gerade gebrachten Bier. Die Bedienung lief zurück zur Theke und sprach mit dem Koch. Oswalt sah, wie sie kurz danach einen gefüllten Teller mittels Durchreiche erhielt und auf die Theke stellte. Sie kam zurück zu seinem Tisch, stellte den Teller vor ihn hin und wünschte erneut einen guten Appetit. Oswalt bedankte sich und schenkte ihr ein zustimmendes Lächeln.
Als er den ersten Löffel des Vanillepuddings versuchsweise auf der Zunge zergehen ließ, reagierten seine Geschmacksnerven mit Wohlwollen.
Er aß immer den gleichen Pudding - aus dem einfachen Grund, weil es keinen besseren gab.
Nachdem er fertig gegessen hatte, lehnte er sich zurück und steckte sich eine an. Er nahm zwei genüssliche Züge und sein Blick wanderte mehr zufällig durch das große Fenster auf die Straße. Normalerweise hätte er sich gleich wieder abgewandt, es gab nicht allzu viel Interessantes dort draußen. Doch jetzt stand da ein Mann auf der anderen Seite: Im Anzug, mit Mantel – er wirkte elegant von weitem. „Verdammt, das wird doch nicht – nein, das kann nicht sein.“
Oswalt war etwas verwirrt. Er war sich nicht sicher, ob er den Kerl erkannt hatte. Als er einen zweiten Blick auf ihn werfen wollte, war der Mann verschwunden. Oswalt fuhr herum zur Eingangstür, aber es kam niemand herein. Erleichtert lehnte er sich wieder zurück und gab sich der Verdauung hin.
Keine zwei Minuten später, stand der Mann wie aus dem Boden gewachsen vor seinem Tisch. Der Anzug und der Mantel waren tatsächlich vom Feinsten. Oswalt fielen die italienischen Schuhe auf, die piko bello blank geputzt waren. Der Mann war gut rasiert und das Haar war ordentlich nach hinten gekämmt. Kaum zu glauben, diese Verwandlung.
Unaufgefordert und grußlos setzte er sich und erklärte: „I pay fivethousend for that, die Hälfte sofort – das ist meine last Angebot.“
Zur Bestätigung zog er ein Kuvert halb aus der Jackentasche und ließ es wieder verschwinden.
„Wie ist Ihre answer?“, fragte Cole, „sind wir in die Geschäft?“
Oswalt reagierte nicht.
„Tun Sie nicht so, als interessiere money Sie nicht?“
Oswalt sah ihn jetzt an und erwiderte: „Sie stören meine Mittagspause.“
Cole lehnte sich auf dem Stuhl zurück und musterte den Anwalt. Dann beugte er sich mit einem Mal vor und fragte: „What´s your answer?“
„Ich habe Ihnen schon mal gesagt, dass ich keine Botengänge mache. Und schon gar nicht, wenn es sich um ein Päckchen handelt, von dem ich nicht weiß was drin ist.“
Einen Moment herrschte Schweigen.
„Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen“, brach Cole die Stille, „at the End werden Sie tun, was ich von Ihnen verlange.“
Cole sah den Anwalt eindringlich an und fügte hinzu: „Believe it - die andere Art wird uns beiden weniger Spaß machen.“
„Wollen Sie mir drohen?“
Cole grinste hintergründig. „Ich bitte Sie nur um einen Gefallen and I pay for it.“
Später, als Cole - nicht ohne seine Drohung wiederholt zu haben - gegangen war, dachte Oswalt, dass er das Geld durchaus brauchen könnte, sich aber an irgendeiner Schweinerei mitschuldig machen würde. Womit könnte man ihn zwingen, für jemand zu arbeiten? Hatte sich Cole in seinem imaginären Keller um gesehen, um eine der Leichen auszugraben? Wenn ja, welche?
Schließlich winkte er der Bedienung. Als sie vor ihm stand, offerierte er ihr, dass er bezahlen wolle. Sie nickte und lief zur Theke, um die Rechnung fertig zu machen. Oswalt gab ihr, als sie wieder kam, das verlangte Geld und wie gewöhnlich ein ordentliches Trinkgeld. Dann stand er auf, nahm Hut und Mantel von der Garderobe, verabschiedete sich und lief eiligen Schrittes nach draußen.
Unterwegs zu seinem Auto, das auf dem Parkplatz gegenüber seines Büros stand, zog er den Zettel mit der Nummer aus der Hosentasche, den Cole ihm dagelassen hatte. „Eine Handynummer?“ Er wollte das Stückchen Papier erst zerknüllen und in den Rinnstein befördern. Doch er steckte es zurück in die Tasche und dachte einen Moment über das Angebot nach: Fünftausend extra - ein ordentlicher Batzen, wenn man sich´s recht überlegt. Und er musste dafür nur ein Päckchen aus einem Auto holen. Als er den Parkplatz erreicht hatte, schloss er seinen Wagen auf, setzte sich rein und fuhr los.
3. Der Tag darauf verlief zunächst ohne besondere Vorkommnisse. Oswalt saß bis achtzehn Uhr in seinem Büro und hatte gearbeitet. Seine Sekretärin war bereits um vier Uhr gegangen, weil sie noch ein Geschenk besorgen wollte – einer ihrer Neffen hatte an dem Tag Geburtstag. Um kurz nach siebzehn Uhr rief Oswalts Frau an, um ihn daran zu erinnern, dass er heute Abend bitte pünktlich zuhause sein solle: Wegen der Gäste, die sie zum Essen erwarteten.
Ich hasse diese verdammten Gesellschaften dachte Oswalt, als er in Hut und Mantel nach unten lief und schließlich auf die Straße trat. Meine Frau geht geradezu darin auf. Diese dämlichen gesellschaftlichen Pflichten, als ob man nicht schon genug am Hals hätte mit anderen Dingen.
Nicht weit von seinem Auto entfernt, auf das er jetzt geradewegs zusteuerte, erblickte er eine junge Frau, die sich an seinem Wagen abstützte.
Das rechte Bein hochgezogen, dessen Fuß unbeschuht war, wirkte ihr Gesichtsausdruck einigermaßen hilflos. Als Oswalt bei ihr war, sah er,
dass ihr der Absatz abgebrochen war. „Kann ich ihnen helfen?“
Die Frau sah ihn an und nickte. „Das wäre nett.“ Sie lächelte halb verlegen und fügte hinzu: „Mein Absatz, wie Sie sehen, hat sich verabschiedet. Dabei hab´ ich mir die Schuhe gerade erst gekauft.“ Sie seufzte und sah ihn an: „Sie wissen ja selbst, wie das ist – heutzutage kriegt man kaum mehr anständige Qualität.“
Oswalt nickte und sagte, dass das sein Auto sei und dass er sie ein Stück mitnehmen könne. Die Frau zögerte zuerst und musterte ihn – dann lächelte sie
und war einverstanden. Sie zog den kaputten Schuh ohne Absatz wieder an und Oswalt half ihr bis zur Beifahrertür, schloss auf und ließ sie einsteigen.
Sie wohne im Außenbezirk, erfuhr Oswalt auf der Fahrt. Es reiche, wenn er sie bis zur nächsten S-Bahnstation bringe. Oswalt lehnte selbstverständlich ab – das käme gar nicht in Frage. Er bestand darauf, sie nach Hause zu fahren. An der nächsten Tankstelle hielt er, tankte voll und kaufte noch Blumen für seine Frau. Er ließ den Strauß in Papier einpacken und legte ihn in den Kofferraum. Dann stieg er wieder ein, nickte der Beifahrerin freundlich zu und fuhr weiter.
Sieht ja verdammt gut aus, diese Frau, ging es ihm durch den Kopf. Lange, dunkle Haare, hohe Wangenknochen, sinnliche Lippen und ungeheuer ausdrucksvolle Augen. Und nett ist sie noch dazu. Er konnte nicht umhin, ein weiteres Mal zu ihr rüber zu schielen und sie dabei anzulächeln. Ihr Körper war eine rasante Konstruktion - schlank, mit Kurven und Fülle genau an den richtigen Stellen. Vielversprechend, dachte er - und wusste eigentlich nicht, warum er so etwas dachte.
Jo war sich der Blicke des Mannes bewusst. Sie registrierte, dass der Fisch bereits am Haken zappelte. Also spielte sie weiterhin die junge Frau, die sich in einer Notlage befindet und sich von einem netten Mann mittleren Alters helfen lässt. Den werd´ ich leicht aufs Kreuz legen, dachte sie. Ist vermutlich seit Ewigkeiten verheiratet. Kennt seine Frau in und auswendig und hat diesbezüglich keine großen Überraschungen mehr zu erwarten. Vielleicht ist es ihm gar nicht mal bewusst. Macht nichts - ich werde ihm auf die Sprünge helfen.
Oswalt überkam der Gedanke an seine Frau: An den Besuch, an das Essen und an seine Zusage, auf jeden Fall pünktlich zuhause zu sein. Wollte er ja auch. Aber wenn sich jemand in einer Notlage befindet, ist es dann nicht erste Bürgerpflicht ihm zu helfen? Im Geiste hörte er bereits die Gäste fragen: „Ist denn der Heinz noch nicht da?“ Und seine Frau dann äußerst verlegen antworten: „Er kommt wohl heute etwas später.“
Jo deutete nach einer Weile Fahrt nach links und sagte: „Dort drüben wohne ich.“
Oswalt nickte und ging vom Gas. Er fuhr von der Schnellstraße runter, machte eine Rechtsschleife nach unten, fuhr unter der Schnellstraße durch und kam genau vor dem Hochhaus zum stehen, auf das Jo gedeutet hatte. Dort stellte er den Motor ab und stieg sofort aus, um der Frau die Tür zu öffnen und ihr raus zu helfen. „Sie sind sehr freundlich“, bedankte sich Jo, „ich möchte mich revanchieren und Sie zu einem Kaffee einladen.“
Oswalt überlegte einen Moment, dachte wieder an seine Frau, an den Besuch, an sein Versprechen pünktlich zu sein - an die Blumen, die er im Auto liegen hatte. „Was ist ?“, drängte Jo und lächelte einladend, „kommen Sie mit?“
Oswalt ließ den Besuch, Besuch sein. Er nickte. Jo zog beide Schuhe aus, lachte und lief barfuß neben dem Anwalt her bis zum Fahrstuhl. Als sie davor standen, bedeutete sie dem Anwalt mit einem Kopfnicken, den Knopf zu drücken, da sie in jeder Hand einen Schuh hielt.
Oswalt drückte den Knopf. Als der Fahrstuhl unten und die Tür offen war, stiegen beide ein.
„Welches Stockwerk?“
„Dritter.“
Oswalt drückte den Knopf. Was ihm später noch erinnerlich war: Jo lächelte etwas verlegen und sah auf ihre Füße. In einer hilflosen Geste hob sie beide Arme mit den Schuhen in den Händen.
„Sie haben sicher noch andere Schuhe?“, sagte Oswalt, um etwas Tröstliches verlauten zu lassen.
„Aber klar doch – ist halt ärgerlich, weil die ganz neu sind.“
Kurz bevor sie das anvisierte Stockwerk erreichten, sah Jo Oswalt an und sagte:
„Übrigends, ich heiße Johanna!“
„Mein Name ist Heinz“, erwiderte Oswalt.
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