Ob es sich um ein Gedicht "aus gegebenem Anlass" handelt? Ob also wohl der linde Gegenwind thematisiert wird, den der Berger verspürte (einen "Sturm" wie in diesem Gedichtlein will man es nun nicht gerade nennen), nachdem er einige schöne Gedichte von Scal und Karl Feldkamp mit etwas provokant unbegründeter Losung in Form abwertender Kommentare verziert hat?
Man könnte es wohl annehmen, doch wohin führt das? Da der Berger ja keine direkte Replik in den eigentlich zuständigen Threads verfasst hat, bleibt sein Verslein im Raunigen stecken und wir sind auf das in diesem Fall recht karge Feld der textnahen Exegese verwiesen.
Wir finden hier ein etwas reliktisch anmutendes Terzett-Duo, das sich auffällig jeder Nennung von irgendwelchen Rössern & Reitern verweigert. Wer der "Feind" (hörthört!) sein soll, erfahren wir leider nicht. Ebenso bleibt obskur, wem der Brückenbau als Notwendigkeit erscheint (dem seltsam fehlenden lyrischen Ich? der Menschheit?), wer sich hinter dem "uns" in Z2.verbirgt, was es mit diesem Lug (Z3) auf sich hat, wessen Hand ausgestreckt wird (Z4) und warum trotz aller Anfechtungen offenbar der Frieden doch "gewagt" werden kann (Z5). Konsequenterweise wird bei all diesem Nebelsprech auch der "Sturm" (Z6) nicht näher spezifiziert.
Gibts noch etwas zu sagen (man kann ja selbst aus der dürftigsten Quelle noch Erkenntnisse zu schöpfen versuchen)?
Jedenfalls fällt die eigentümlich plump gewirkte Form auf - wackelige Metrik und gezierte Inversionen... wir wollen mal höflicherweise annehmen, dass dies absichtsvoll geschah, um eine "kunstlose" und damit nahbare Ausdrucksweise zu generieren.
Fazit: Der beachtliche semantische Aufwand knalliger Signalworte wie "Feind", "Lug" und "Sturm" steht in etwas disparatem Verhältnis zur dürftigen Form und der innerlich hohl bleibenden Botschaft des ganzen. Eine Fingerübung. Der Sinn bleibt dem Autor überlassen.