die Mauer

2,50 Stern(e) 2 Bewertungen

anemone

Mitglied
Es war einmal eine Frohnatur. Die lebte so dahin. Wo sie auftauchte, gab es immer Interessantes zu sehen, zu erleben, zu riechen, schmecken oder einfach nur auszuprobieren.
Eines Tages traf die Frohnatur ein kleines Chamäleon. Sie erfreute sich daran, wie es blitzschnell zwischen der Steinmauer einher huschte und mal links, mal rechts wieder auftauchte.
Gerne hielt sie sich in seiner Nähe auf und lachte laut, wenn es überraschend irgendwo huschte, wo sie es nicht erwartet hatte.
Mit der Zeit allerdings sah sie es immer seltener und vermisste es. Sie begann danach zu suchen und setzte eine Brille auf und tatsächlich sah sie es wieder.
Das Tier hatte die Farbe gewechselt, so dass sie es auf Anhieb nicht erkennen konnte. Denn es nahm genau die Farbe der Steine an, über die es huschte.
Zunächst wollte die Frohnatur sich freuen, wie das immer ihre Art war. Doch dann bemerkte sie, dass dieses Tier an ihr vorbeilief und sie dachte darüber nach, warum das so war.
Früher sah es sie doch immer an und machte seine Späße mit ihr.
Langsam wurde ihr bewusst, dass es ihretwegen die Farbe wechselte und dann fiel ihr auf,
dass es andere Tiere in seiner Nähe gab, mit denen es glücklich haschen spielte und die es auch ansah.
Da wurde die Frohnatur immer trauriger und beschränkte sich darauf, vor der Mauer zu stehen und es einfach nur hin und wieder zu beobachten. Das machte sie noch trauriger, denn sie sah, wie es Spass mit den anderen Chamäleons hatte und dass es sie nicht daran teilhaben ließ.
Nachdem sie das erkannt hatte, war sie keine Frohnatur mehr und sie zog sich mehr und mehr zurück und wurde krank.
Um wieder fröhlich zu werden, musste sie aufhören mit dieser
Art der Begegnung und sich einen Ruck geben.
Sie musste ihr Leben ändern und sich von ihrem geliebten Chamäleon lösen, wenn sie nicht daran sterben wollte
und das wollte sie nicht.
 
M

Mara K.

Gast
liebe anemone,

wie du schon gesagt hast, wir stehen alle wohl manchmal vor einer mauer. aber mauer sein finde ich nicht so optimal. eigentlich habe ich etwas gegen mauern, von je her, aus persönlichen gründen.
aber deine geschichte gefällt mir und ich wünsche dir mut zu vielen neuen ideen.
bis dann und auf bald, herzlich Mara K.
 



 
Oben Unten