Es gibt keine Nacht mehr

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Es gibt keine Nacht mehr

Die Lyriker stehen auf die Nacht
Blubben einen immer voll von wegen
„am Ende des Tages“ und so `nen Scheiß
Dann geht es ans Eingemachte
Der Mond und die Sterne müssen herhalten
Für die verreckte Phantasie
Die sie natürlich – schlau wie sie nun einmal sind
Mit einem F schreiben - wie Fick dich
Und wenn es hart auf hart kommt
Fliegt auch mal ein Glühwürmchen
Durch deren nachtschwarze Dunkelheit
Um sich im nächsten Augenblick
Direkt nach der Lektüre des ihm gewidmeten Werkes
In ein Feuerzeug zu stürzen
Die Nacht hat nicht durch des Menschen nächtlichen Liebens
Ihre Unschuld verloren
Nein, nein, nein
Die Lyriker haben sie defloriert
Mit ihren Worten, die alles, ja wirklich alles
Erzählen, berichten, entzaubern mussten
Ja, selbst die Träume haben sie verschrieben
Bis sie die Flucht ergriffen
Und so ist die Nacht nur noch ein Tag ohne Licht
 



 
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