es ist die fülle

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M

mirami

Gast
hallo samuel,

mir gefallen die ersten beiden absätze sehr gut. aber mit der wahrheit aus menschensicht und -mund habe ich ein problem. auch das „kafkaesk“ merzt sie nicht aus. nach meiner lebenserfahrung fühlt es sich eher an wie eine kunde, einsicht, erkenntnis...

abgesehen von meinem zweifel am worte wahrheit... ein gelungenes gedicht. ich kanns leider nicht bewerten, denn obwohl ich es gut finde, widerstrebt mir die "wahrheit" so sehr, dass sie für mich eine bewertung unmöglich macht. wie gesagt handwerklich und inhaltlich find ich’s klasse... bis auf eben... ;-)


lg
mirami
 
S

samuel

Gast
Nicht aus Menschenmund

Hallo, mirami!

Danke für Deine anerkennenden Worte!

Noch einige Bemerkungen zum Text: Es ist keine Wahrheit aus Menschenmund; wie sollte es auch, da hast Du recht!

Im übrigen: Wie in vielen meiner Texte bleiben Aussagen in der Schwebe oder widersprechen einander sogar: Sie sollen nur wirken, zum Nachdenken, Nachfühlen.

Kafka hat sich in den kafkaesken Gefilden verloren.

LG, samuel
 

meradis

Mitglied
Ich finde kafkaesk
negiert die Wahrheit (läßt sie im Ungewissen)
was einen schönen Kontrast abgibt

Liebe Grüße
Conny
 
H

Heidrun D.

Gast
Lieber Samuel,
du zählst ja nicht gerade zu den Änderungsenthusiasten, aber ich wage trotzdem mal wieder einen Vorschlag ;):

es ist die fülle

der sich ergießenden schönheit
die die welt hält

das erscheinen des guten
in bösen zeiten

kein jammern mehr!

es ist die wahrheit -
kafkaesk
[strike]zu uns getreten[/strike]
M. E. bedarf es der letzten Zeile nicht, denn wenn die Wahrheit (kafkaesk) wahrgenommen wird, ist sie bereits zu "uns" getreten.

Andererseits verstehe ich nicht so ganz, was du hier mit "kafkaesk" meinst? Vielleicht die Verwandlung? Dann könnte ich mir als letzten Vers auch
es ist die wahrheit
kafkaesk
[blue]in ihrer Verwandlung[/blue]
vorstellen.

"Kafkaesk" meint aber eigentlich nichts sonderlich Positives ...

Grüßle
Heidrun
 
M

Marlene M.

Gast
jeder hat seine eigenen Wahrheiten, leber samuel.
Das drückt antithetisches Gedicht für mich aus.
LG von Marlene
 
Lieber Samuel,
dein Gedicht gefällt mir - bis auf die letzte Zeile. Die klappt irgendwie nur so hinterher.
Ich würde sie einfach weglassen.
Herzliche Grüße
Karl
 
S

samuel

Gast
zu uns getreten

Danke, liebe Leute,

aber dass die Wahrheit "zu uns getreten" ist, finde ich schon wesentlich.

Im übrigen ist das wieder einmal eine Erinnerung an Celan, "mitten ins Metapherngestöber".

LG, samuel
 



 
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