Hi Kristian!
Ja - große Freude! Kein Sternchen von Fee zu viel!
Das muss zwar nicht heißen, dass man nicht noch dran herumwerkeln könnte (immer natürlich mit der imminenten Gefahr der Verschlimmbesserung), aber auch so wie es ist, find ichs klasse!
Bzgl. "vierter Ebene", die Du angesprochen hast, Kristian: Ich für meinen Teil fänd eine vierte Etage dann zu viel des sehr Guten, das wäre doch Völlerei.

Will heißen: Es würde nach meinem Gefühl entweder zu viel verdeutlichen oder gar irgendwie kommentieren und dem Text Beweglichkeit nehmen oder es würde den Text mit weiteren Bilder überladen.
Bei der Bildtransformation in der ersten "Etage" (oberste Strophe), also der Metamorphose des dem warm gefüllten, ausgebeult-reißfesten "Etwas" (ist der Vater selbst gemeint?) zu einem "Buch ohne Zitat" bin ich noch nicht ganz sicher, ob diese beiden Bildwelten so richtig zahnradmäßig ineinandergreifen, dass sie sich wechselseitig verstärken, aber das ist eine wirklich nur mü-mäßige Bruchlinie für mich, die wiederum auch nicht ganz ohne Reiz ist. Wegen der letzten Etage, dem wirklich beglückenden Höhepunkt des Textes, braucht es natürlich das Buch. Hm... wie wärs mit irgendwas in der Art:
.
ausgebeult hatte er an
wärme sogar zugenommen
blieb immer reißfest gefüllt
mit unseren geschichten und
schwer von all den jahren ent-
knittert war er beschreibbar
wurde zum buch ohne zitat
Unabhängig von diesen meinen, reichlich unfertigen Detailüberlegungen: Vielen Dank für den Lesegenuss!
LG!
S.