Flachdachromantik

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dreckiges Grau liegt wie ein Schleier über dem Viertel
Betongrau verschlingt alles Lebendige
Hier zu sein bedeutet zu sterben
Die Töne hallen tot vom toten Stein zurück
Ein Lachen erschreckt sich
Vor den Häusern zwei Meter Gras
Im Grün Menschengeschichten
Wodkaflaschen, Bierdosen, Kotze, Kacke,
Das Leben halt
Oder dass, wofür sich das Leben hält
Es hat seinen Geist aufgegeben
Steht im vierundzwanzigsten Stockwerk
und macht sich vor Angst in die Hose
Flachdachromantik
Selbst das Vögeln
hatte ihm nur noch eindringlicher verdeutlicht
wie tot er war
Das Leben halt
Oder dass, wofür er es gehalten hatte
Das Leben macht sich vor Angst in die Hose
Es hat sich diesen Jungen ausgesucht
Keine Arbeit, keine Perspektiven
außer dieser wunderbaren Flachdachperspektive
Dieser „Aus“sicht auf´s Grau
Manchmal ist das Leben einfach nur schwer
und die Aussicht leicht
Grau ist keine Farbe
Das Leben ist schön
Der Tod schöner
 

Melchior

Mitglied
...

Hallo

Prosaische lyrik, wunderbar gelöst! Ich bin geradezu angetan Heer Otto Lenk, monotones adequat zu beschreiben, melancholie bis hin zur todessehnsucht, obwohl der tod als metapher algegenwertig war und nur dieses ende möglich erschien.

Nocheinmal Bravo.
 
R

Ramona Linke

Gast
Hallo Otto Lenk,

diese ausweglosigkeit,
welche bestürzung hervorruft,
beim lesen,...
traurigkeit und angst.
RL
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Otto Lenk,

der erste Teil bis Flachdachromantik gefällt mir sehr gut. Im zweiten Teil ist die Sprache nicht mehr ganz so intensiv. Die Wiederholungen schwächen sogar das Vorherbeschriebene ab.

Vielleicht könnte man den zweiten Teil noch etwas kürzen und drängen.

cu
lap
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
:) Ich danke euch......
Hallo lapismont,
sein Leben war eine einzige Wiederholung. Ich kann nichts ändern.
lG Otto
 



 
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