hungergedicht

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Vielen Dank, HMB, die Kommentierung des Textes wäre mir allerdings viel lieber. Macht ja nichts ...

Meine bisherigen Gedichte sind echte Überflieger - kaum gelesen, schon gar nicht bewertet, so respektvoll breit interessiert ...

Kr.
 

petrasmiles

Mitglied
Du musst Dich in Geduld üben Christian, es werden jeden Tag viele Texte eingestellt, kommentiert, weitergesponnen - ich gehe die neuen Beiträge immer chronologisch durch, nicht zu allen fällt mir etwas ein.
Aufmerksamkeit ist ein Geschenk, man hat darauf kein Anrecht.
Ich denke bei Deinem Gedicht an die Tafeln und wonach die Besucher hungrig bleiben, ist ihre Würde. (Ich glaube nur, dass man auch in der Tafel Bargeld braucht ...)

Liebe Grüße
Petra
 
Ich bin weder ungeduldig, noch fordere ich bestimmte Anrechte für mich ein. Ich beobachte nur ... und stelle fest. Die an anderer Stelle annoncierte Sauregurkenzeit ist hauptsächlich Eigenleistung (ganz bestimmter Leute ...).

Danke, Petra.

Kristian
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Lieber Christian,

da ist kein Aufbäumen, dein lyrisches Ich nimmt hin, was man ihm vorsetzt. Ich weiß nicht, ob solch ein Gedicht zu diesem Thema, so gemacht, überhaupt einen Sinn hat. Das Gedicht müsste ein Aufschrei sein. Ich will damit nicht sagen, wer auf sich hält, sollte lieber hungern. Mir ist da aber zuviel Ergebenheit ins Schicksal. Ein Protest ist es nicht. Und der ist bitternötig, gerade heutzutage. Denn was auf uns zukommt, nicht nur auf die Hartz-Vierer, die "Bedürftigen",
lässt bereits jetzt ahnen, dass wir alle zusammen "bedürftig" werden.
 
Liebe Hanna,

solch leise Töne wie die zweite Strophe, in der der Zynismus des Selbstgefälligen eine böse Variante zeigt, oder das 'rausschleichen nach wohin' haben Wirkung, das soll man nicht unterschätzen. Auch die wiederholte Frage 'was war es nur' ist in ihrer (scheinbaren) Gedämpftheit laut genug.
Gleichwohl - die Verklassung (Gremliza?) und die damit einhergehende Verelendung von gesellschaftlichen Schichten, die sich bislang in bürgerlicher Sicherheit wähnten, hat längst die Festigkeit von Beton erreicht. Recht hast Du, da ist ein Aufschrei nötig! Aber, ach ... von wem in welche Richtung? Die so genannte schöne Literatur ändert nichts, gar nichts!

Kristian
 
G

Gelöschtes Mitglied 20513

Gast
Lieber Kristian,

wenn man davon ausgeht, einfach nur zu zeigen, was ist, dann ist das eine sehr genaue Beobachtung. Für mich eben die Frage, ob das ausreicht.
Nun sind wir hier im literarischen Blog, von daher hast du alles richtig gemacht, wir stehen nicht auf einer Demo-Tribüne und schmettern Kampfgedichte heraus. Dabei besteht aber die Gefahr, dass ein so wichtiges Thema einfach nur literarisch verwurstet wird. Ich weiß auch nicht, wie man es besser machen kann. Ich habe selbst mal so ein Gedicht über die Tafeln geschrieben und war, obwohl ich die Gedanken eines Mannes beim Anstehen aufgegriffen hatte,
überhaupt nicht zufrieden damit. Weil es folgenlos blieb. Da war nur der Hinweis: So ist es. Ist schon schwierig, zu solchen Themen zu schreiben in einem Literaturblog, wo mehr der schöne Ausdruck gepflegt wird, als dass soziale Themen im Mittelpunkt stehen. Manchmal denke ich, was man wirklich schreiben will, kann man nur für den Schreibtisch schreiben. Aber mach mal so weiter. Viel Erfolg.

Lieben Gruß, Hanna
 



 
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