ich begehre die tränen des vaterlandes

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G

gitano

Gast
Lieber Samuel!
Wegen Deiner Nennung des Andreas Gryphius...einem meiner deutschsprachigen Favoriten....bin ich hier hängen geblieben:

Auch bei wiederholtem Lesen ist mir leider nicht klar, was Dein Text mit Andreas Gryphius...dem deutsch-barocken Meister des Alexandriner Verses...zu tun hat.

Die Anspielung auf sein bekanntes Sonett "Thränen des Vaterlandes" ist im Text zu erkennen - doch wofür?

Gryphius Sonett stand für die Greuel des dreißigjährigen Krieges. Einen aktuellen Bezug zum Zeitgeschehen kann ich nicht ablesen.

Es fällt mir schwer den Versfragmenten etwas abzugewinnen ...wahrscheinlich würden meine Interpretationsversuche eher in Spekulationen abdriften.

Vielleicht hilfst Du bitte mal mit ein paar Anhaltspunkten ....oder vielleicht weiß irgendwer anders besser in den Text hinein zu kommen?

Liebe Grüße
gitano
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Samuel,

heute ist der Tag "Zur Überwindung der Armut". Ja, wer heute als Leiharbeiter schon kaum über die Runden kommt, wird im Rentenalter mit 2/3 seines Gehaltes in die Armut stürzen. Gerade im Alter benötigt man oft viel Geld: Taxifahrten, weil man nicht mehr laufen kann, nicht mal mehr bis zur Bushaltestelle, Medikamente, welche die Krankenkasse nicht mehr bezahlt im Gegensatz zu früheren Jahre usw. Da es viele Singles gibt, hilft denen auch nicht der Paragraph "Eltern haften für Kinder/ Kinder haften für Eltern". Wer weiß, wo das alles hinführen wird? Ich weiß es jedenfalls nicht.Wer heute so wenig verdient, dass er sich keine Riesterrente leisten kan... nun ja.

Ich denke "Die Tränen des Vaterlandes" forderst Du ein, als Metapher für ein größeres Engagemant der Politiker, sich mit diesem Thema überhaupt zu befassen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Vaterland hat sich lange genug in seiner Ruhe gesuhlt und wenn es jetzt nicht hören will, wird es bittere Tränen vergießen.
So verstehe ich das Gedicht.

Liebe Grüße
Manfred
 
S

samuel

Gast
mein zuum bloßen wirtschaftsstandort heruntergekomenes vaterland

gitano, Vera-Lena, Manfred,

danke für Eure Antworten!

Ja, so ungefähr wie Vera-Lena es dargelegt hat, verstehe ich meinen Text - nur viel emotionaler und aggressiver ist er gemeint! Ich möchte die Tränen des Vaterlandes über dem Elend der schuldlos Betroffenen - ich will die Anti-Wall-Street-Bewegung, endlich ein Ende eines die Menschen versklavenden und verdummenden Systems.

Gerade deshalb: LG

samuel

P.S.: Das Titelzitat dieser Antwort , leider fahrlässig falsch geschrieben, stammt - aus meinem Gedächtnis zitiert - von Günter Grass
 



 
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