Kaputte Gedichte

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revilo

Mitglied
Hallo, Ihr lieben Lesenden !

Habt Ihr auch Gedichte in der Schublade, die Ihr völlig scheiße
findet ?

Schreibt Ihr manchmal auch grottenschlechte Teile, für die Ihr Euch richtigt schämt?

Die Ihr nie veröffentlichen würdet, weil Ihr die schlechten Kritiken fürchtet, die den sauer erarbeiteten LL - Nimbus zerstören?

Well, ich habe jede Menge davon!!!!!!!!

Hier findet Ihr ein Forum für lyrischen Schrott!!!!!!!!!

Traut Euch!

Veröffentlicht Eure Gedichte!

Einzige Bedingung: Sie müssen nach Eurer subjektiven Auffassung schlecht sein!

Vielleicht bergen wir ja die eine oder die andere Perle!

Ich mache mal den Anfang:

und wenn schon

jetzt treib ich dir
diesen ganzen lyrischen Scheiß aus

sie hatte wieder einmal
diesen enzyklopädischen Blick

sie sang aus vollem Hals
erfinde ein neues Nein
ich fange Zahlen
die sieben und die neun
hab ich schon
die sind so richtig niedlich
viel schöner als die vier
Jahreszeiten brüllte ich

und wenn schon
lächelte sie


Los, gebt´s mir! Dieses Gedicht ist SCHEIßE!
 

revilo

Mitglied
Hallo Estrella, meine Zuckerschnittte..........Frauen schreiben nie peinliche Liebesgedichte, sie denken nur lauthals nach.........LG revilo
 

revilo

Mitglied
Hallo, mein Mandelbäumchen...............seufz...........was mußt Du verliebt gewesen sein..........LG revilo
 
B

Beba

Gast
Na ja, revilo,

die ganz Schlimmen vernichte ich regelmäßig. Aber ich habe trotzdem noch reichlich Schund, wie ich festgestellt habe.


Auf der Suche

heimatlos
trotz hundert Heimaten
lieblos
trotz tausend Lieben
ahnungslos
trotz aller Ahnungen
leblos
nach den Leben
die ich schon gelebt habe
 
B

Beba

Gast
oder der hier ist auch nicht schlecht! ;)

Da bleibt etwas
ganz Winziges
nicht zu fassen
nicht zu vernichten

Es bleibt
dein Blick
der sich eingebrannt hat
in meinem Kopf

Denn Blicke
bleiben
lachen dich an
lachen dich aus

Wenn du sie ernst nimmst
sie erwiderst
dich ihnen öffnest
dann lachen sie schallend

schallend zunächst
werden dann leiser
immer, immer leiser
doch du wirst sie nicht los!

Autsch!
 

Ralf Langer

Mitglied
ich habe was gefunden:


Die Welt dreht sich

Ich drifte ab
Den Weg zurücklassend
Den die Väter beschritten
Der alte Weg
ist verbraucht

Besser nicht
auf Asphalt laufen
Spüren die Welt atmet unter mir
Besser nicht
Rasen um vorwärts zu kommen
Mit Bedacht Zeichen lesen
Die mir den Weg zeigen

Die Väter arbeiteten viel
Um ansehnliche Straßen zu bauen
Die Väter vergeudeten viel
Um die Welt gerade zu machen

Aber sie vergaßen
Die Welt ist krumm


( das stück muß über zwanzig jahre alt sein.
und ist mit sicherheit schwer zu toppen)
lg
Ralf
 

Mandelbaum

Mitglied
Hallo revilo,
keine schlechte Idee von dir, uns nach "kaputten" Gedichten suchen zu lassen.
Aber ehrlich: Wer bewahrt schon Gedichte in der Schublade auf, die er völlig Scheiße findet!!!
Die werden gleich vernichtet.
Was wir in unseren Schubladen finden werden, sind Texte, die irgendwie Hoffnung weckten-vielleicht auf kreativere Zeiten; in denen ein Keim steckte, wir aber zur weiteren Nährung weder Zeit noch Ideen hatten oder, oder, oder ... Jedenfalls haben wir das Gedicht aufbewahrt, eine Zeit lang vergessen ... und nun?
Ja, Schrottsammler sind manchmal auch Schatzsucher - genau diese Seite in uns willst du wachrütteln, sehe ich das richtig?
LG, Mandelbaum
 
Du blühender Mandelbaum, :)

da hast du völlig recht. Wer bewahrt schon so was auf? Ich habe jetzt aber einiges Vorrätiges als Schrott erkannt, seitdem ich hier bei euch ein Studium begonnen habe. :D

Lachende Grüße,
Estrella
 

Rhea_Gift

Mitglied
ggg - da könnt ich alles posten, was ich mal hier reingestellt und später beschämt wieder rausgelöscht habe... lach
oder zu nem neuen Gedicht nur als Basis genommen habe - das hab ich dann aber meist gelöscht (also die Ursprungsidee, die kacke war)

Das hier stand nur in anderer, getunter Form hier drin, selbst die aber später gelöscht - hier also das peinliche warum auch immer noch nicht vom PC gelöschte Original:


Das tanzende Mädchen


Das Mädchen schwingt die Hüfte
mediengerecht
Hormonspiegel gesteuert
gelenkt und vergewaltigt
vom öffentlichen Blick
vom natürlichen Spiel
im rhythmischen Takt
hämmernder Bässe
vornehme Blässe
seltsam gekünstelt
das Lächeln ihrer Lippen
die Brüste wippen

schau diese Rundung
fühl diesen Schwung
mit tastenden Augen
dring in sie ein
breche die Maske
tanz in ihrem Blut
auf roten Noten
die Komposition
auf bleichem Papier
zum Leben erweckt

im klingenden Körper
die Muskeln zupfen
auf gespannten Sehnen
die wilde Melodie
die auf Sex sich reimt
den Leib erhitzt
der Seele entringt
den rollenden Schrei
das rasende Heulen
sehnender Natur nach Vereinigung.

>> Na? Isset nich kacke??

:D
 

Rhea_Gift

Mitglied
Oh - ich hab noch ne urururur-alte KLamotte gefunden - da mußt ich selbst beim Lesen lachen - echt schlecht...

Kleine Träne

Laternenlicht verschwimmt,
eine kleine Träne rinnt
mir über das Gesicht –
doch das stört mich nicht.

Lauf nur über, kleine Träne,
such den Weg und fall hinab,
weil ich sonst an mir ersticke,
meines Herzens kaltem Grab.

Ich blinzle tränenblind,
eine Krähe krächzt im Wind
ihr Lied der Traurigkeit –
doch ich, ich bin befreit
und fühl die Tränen funkeln
wie Sterne nachts im Dunkeln.

>> oje, ist das lang her...!! schluuuuchz :D
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hah - und last not least:

Das Schweigen der Lämmer

Die Lämmer schweigen,
verstummter Reigen,
für and´re erblindet,
weil nichts verbindet,
verschüchtert, verängstigt,
zusammengedrängt,
im Untertanengeist
sich selbst eingeengt,
Zivilcourage
an den Nagel gehängt,
weil Vergnügen
jeden Blick ablenkt,
der sich nicht stur
in sich selbst versenkt.

Einheit im Blöken,
Einheit im Schweigen,
dummer oder stummer Reigen –
ist das wirklich alles was bleibt?
Ist das das Erbe unserer Zeit?

>> määh! Moralischer Zeigefinger deluxe *schäm* - das geht auch anders... ich mahne zwar gern mal - aber das hier ist echt Mist *schüttel* :rolleyes:
 
Kind sein

Mondstaub kitzelt in der Nase
wenn ich still nach oben schau
mich das Sternenlicht bescheint
doch eines weiß ich ganz genau
nur als Kind kann ich ihn spüren
wie so vieles andre auch
mich Erwachsenen vergessen
fühlen - aus dem Bauch heraus.

Brrrrrrrrr..... :(
 
Vulkanausbruch

Wie ein brodelnder Vulkan
kurz vor dem Ausbruch,
fühlt sich mein Inneres an.
Möge er doch explodieren,
die Lava herausschleudern
mit dem spitzen Gestein,
das mir Wunden schneidet
ins Fleisch und meine Seele.
Lava, fließe langsam und heiß,
denn - ich will dich spüren,
wenn du mich endlich verlässt.
Die Wunden, die du brennst,
werde ich kühlen und heilen
mit Tränen der Erleichterung.


:( alles kaputt..... auch das Gedicht :)
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ich merk schon: Ich bin kein echter Lyriker. Das meiste find ich durchaus "potenzhaltig", den "Vulkanausbruch" sogar einigermaßen gut (wenn auch noch verdichtbar). Außer der "kleinen Träne", das ist wirklich Kitsch pur.

Ich erinnere mich an ein "Jugend-Werk" (war aber damals schon purer Spaß):


An einem großen Ti-Ta-Teich,
da lag das I-A-Entenreich.
Die Könige der Enten,
die lagen da und pennten.
Die anderen Enteleien,
die tanzten Ringelrein.

Da kam ein großer, langer Sturm,
der war so lang wie'n Regenwurm,
Der bließ das ganze Entenreich
weit weg vom Teich.
Na so'n Scheiß!
 

revilo

Mitglied
Hallo, Ihr lieben Lesenden.....danke für eure Gedichte. Bi derzeit sehr eingespannt, so daß mir die Zeit fehlt, auf die einzelnen Sachen einzugehen................LG revilo
 

revilo

Mitglied
Hallo Estrella- baby......vereistes Herz .......da solltest Du etwas daraus machen...........aber als totalen Kontrapunkt in einem Gedicht........verstehst Du, was ich meine?????????? LG revilo
 
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