kreis

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Scal

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mich nicht spürte in einem langen bogen
mich nicht wusste auf dem weg zurück


Der Garten, das Sinn-Besinnen und das Weg-Wissen. Schön skizziert.
Das Kreisen - vielleicht ist es ein Spiralisieren?

LG
Scal
 

fee_reloaded

Mitglied
...

an der gartenpforte
rüttelte ich
bestimmt mehrere male

sie war gar nicht verschlossen
Oh, ja, lieber Kristian!

Die ganz großen Kreise, die wir gehen - einer inneren Natur folgend und den leisen Stimmen und Traditionen, derer wir uns gar nicht bewusst sind. Und letztlich - im besten Falle - stellen wir fest, dass das Schließen dieses großen Kreises sein Gutes hat, das Leben rund macht und uns zeigt, wo wir ausbrechen können und wo nicht....und wo wir vielleicht gar nicht müssen. Die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln wird dann zugleich auch zum Ankommen.

Sehr schön und einfühlsam verdichtet! Die zart angedeutete, versöhnliche Schlussnote ist dir besonders gelungen (das Rütteln - unbedingt notwendig)! Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße,
fee
 

revilo

Mitglied
kreis


weg bloß weg
so ging ich geradeaus
und schaute nur geradeaus
dass ich mich nicht spürte
in einem langen bogen
ich wollte ja auch nicht zurück

und kam nach jahren
zum ende des kreises
der so groß war
dass ich mich nicht wusste
auf dem weg zurück

an der gartenpforte
rüttelte ich
bestimmt mehrere male

sie war gar nicht verschlossen
ein gedicht, welches vor aneinanderreihung von plattitüden nur so strotzt.....schwache, nichtssagende metaphern, nicht einmal der leiseste ansatz von sprachlicher orginaltät.....die letzte strophe entbehrt nicht einer gewissen, sicherlich ungewollten komik.....inhaltlich unausgegoren...schreib einfach, schreib klar, nimm den fuß vom metaphern-gaspedal....... einen schönen abend wünscht revilo
 

Tula

Mitglied
Hallo Kristian
Die Metapher nicht gänzlich neu, aber das Nachsinnen über unsere Kreise, nicht allein in lyrischer Hinsicht, ist immer wieder inspirierend. Je größer die Kreise, um so stärker vielleicht die Versuchung, noch einmal an alten Pforten zu rütteln. Das hinter diesen das Leben auch ohne uns unwiderruflich eigene Kreise zog, mag eine erfreuliche oder eher schmerzhafte Erkenntnis sein. Trifft wohl beides zu.

LG
Tula
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Kristian,

sehr schön, da kann ich mich meinen Vorredner*innen anschließen.
Und Revilos Kommentar würde ich jetzt einfach mal ignorieren - das Leben selbst ist das Banalste, was man sich vorstellen kann. Da rennen wir doch alle anfangs los und meinen, das alleraußergewöhnlichste Leben sei uns gedacht und vorbehalten, nur um irgendwann festzustellen, dass unsere Möglichkeiten beschränkt sind und wir die wesentlichen Merkmale alle gemeinsam haben - platter geht nicht. Aber das macht aus Deinen Zeilen noch keine Plattitüden :)

Erkenntnisse sind um so schmerzhafter, desto wichtiger sie sind - und um so größer ist die Befreiung von falschen Annahmen.

Liebe Grüße
Petra
 
Ich mag es. Ein Lebensweg, der am Ende bei sich selbst wieder ankommt, das könnte auch schrecklich enden, aber bei dir ist es eher ein Staunen und ein versöhnliches Ankommen. Wirklich schön.
 



 
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