Partum

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rAysen

Mitglied
Erst nachdem Lutvik den Schuss hörte und zusätzlich noch kurz abwartete, kam er aus seinem Versteck heraus. Er wusste genau, was er sonst hätte tun müssen. »Lutvik! Wo warst du?«, rief der Truppenführer, als er ihn aus der Ferne, mit seiner grauen, etwas zu großen Uniform, anlaufen sah.
»Ich habe mich nur kurz erleichtert.«

»Nur kurz erleichtert?« Die anderen Soldaten fingen an zu lachen. Der Truppenführer ging bis auf einen Schritt an Lutvik heran und fuhr fort. »Sag doch einfach, dass du Pissen oder Scheißen warst, so wie jeder andere auch ... aus dir machen wir schon noch einen richtigen Industria

Der Knabe wich seinem Blick verlegen aus und sah die Leiche des Gefangenen am Boden liegen, dem die Patrone, des abgefeuerten Schusses, den Kopf durchbohrt hatte.
»Der nächste Traditum, den wir in die Hände kriegen, wird von dir exekutiert. Oder willst du den Präsidenten der Industria enttäuschen?«
Lutvik schreckte beim Gedanken, einen Menschen zu erschießen, zusammen. »Ja-Jawohl Sir«.

Der Truppenführer wendete sich kopfschüttelnd ab. »Und jetzt geh mir aus den Augen, hol etwas verdünntes Partum und verbrenn die Leiche dieses dreckigen Traditum.«
Lutvik eilte zum Panzerfahrzeug und öffnete eine Seitenklappe, in der das Partum lagerte. Der intensive Geruch sprach dafür, dass es frisch war und erst kürzlich in einer der zahlreichen Partum-Minen abgebaut wurde. Lutvik kamen die Erinnerungen an die abgemagerten Sklavenarbeiter in den Kopf. Auf seinem Weg in die Kaserne zur Grundausbildung hatte er ihr Leid immer mitanschauen müssen, wie sie im tiefsten Winter bis zum Erbrechen schufteten.

Er griff etwas von dem Partum, füllte es in einen Kanister und mischte es mit Wasser, bis es leicht sämig wurde. Dann übergoss er den Leichnam, nahm zwei Feuersteine zur Hand und schlug sie aneinander. Währenddessen vermied er den Anblick des Kopfes, er erhoffte sich dadurch schneller zu vergessen, was er gerade tat. Ein paar Funken reichten aus und der ganze Körper fing an zu brennen. Lutvik wich einen Schritt zurück und sah mit regungslosem Gesichtsausdruck in das Feuer. Wir haben dem Traditum sein Leben genommen. Haben ihn seiner Familie entrissen. Haben seine Frau zur Witwe gemacht und seine Kinder zu Waisen. Und haben ihm nicht mal ein anständiges Begräbnis gewährt. Alles nur wegen Partum.

»Was glotzt du so dumm in das Feuer, hast du etwa Mitleid mit dem?«, sagte Melania, eine der anderen Soldatinnen.
Lutvik senkte den Kopf, seufzte, nahm den Kanister und brachte ihn zurück zum Panzer.
Die Soldatin folgte ihm und machte Lutvik mit zusammengebissenen Zähnen eine Ansage: »Hör mir mal zu. Dein Mitleid kannst du dir sonst wohin stecken! Als die Traditum damals beim Angriff auf unsere Partum-Produktion meinen Vater getötet haben, hatten die auch kein Erbarmen. Wir sind hier die Guten und können froh sein, für den Norden und die Industria in den Kampf zu ziehen. Hast du das kapiert?!«

Melania schlug Lutvik mit der Rückseite seines Gewehrs in den Magen. Lutvik sackte vor Schmerzen auf die Knie. »Ja, ich habs verstanden.«
Der Truppenführer sah das Ganze gelassen mit an. »Wir haben Glück, die seltsamen Unwetter lassen nach. Macht euch marschbereit! Wir ziehen weiter Richtung Süden.«
Das Motorengeräusch des Panzers dröhnte los und der zwanzig Mann starke Trupp setzte sich in Bewegung. Die Landschaft verwandelte sich von einer tristen gräulichen Umgebung in lebhafte grüne Felder, je weiter sie südlich vordrangen. Lutvik genoss den Landschaftswechsel und hatte das Gefühl befreit durchatmen zu können. Nach einem Halbtagsmarsch meldete einer der Späher, dass er einen Außenposten der Traditum gesichtet hatte. Das Lager befand sich einen Kilometer vor ihnen und war mit acht Personen besetzt.

Der Truppenführer wies seine Soldaten auf ihre Angriffspositionen ein. Lutvik wurde mit Melania in Gruppe eins eingeteilt, die von der linken Seite vorrücken sollte, sobald sie das Kommando dafür erhielten. Der Panzer eröffnete aus sicherer Entfernung das Feuer auf den Außenposten. Der laute Knall lies Lutvik das Gesicht verziehen. Der Einschlag des Geschosses traf die Traditum unvorbereitet und zwei Personen starben durch die Explosion. Die Druckwelle wirbelte Staub auf, der zusammen mit dem Rauch der Detonation, eine undurchsichtige Rauchwolke bildete. Im Lager der Traditum brach Panik aus. Schreie halten umher und die friedliche Atmosphäre wich schlagartig einem Schauplatz von Angst und Schrecken.

»Gruppe eins und zwei - flankieren, los jetzt!«, brüllte der Truppenführer. Melania startete das kleine, leicht gepanzerte Fahrzeug, indem sie mit Lutvik saß. »Wehe du bringst uns in Schwierigkeiten kleiner ... dann bist du dran«, sagte Melania und sah Lutvik mit einem eindringlichen Blick über die Schulter in die Augen.

Das zweirädrige Gefährt, beschleunigte schnell und glitt sicher über den hügeligen Feldboden. Lutvik presste vor Anspannung sein Gewehr feste gegen seinen Brustkorb. Sie nutzten die Rauchwolke und die allgemeine Verwirrung der Traditum um sich unbemerkt über die linke Flanke dem Lager zu nähern. Als sich der Rauch langsam verzog, sahen sie die restlichen Traditum. Drei Männer, zwei Frauen und ein kleiner Junge. Sie waren kaum geschützt, ohne Waffen oder Rüstungen und mit der Situation sichtlich überfordert.

Die zweite Angriffsgruppe hatte das Lager, über die östliche Flanke, bereits erreicht und das Feuer eröffnet, ein Projektil traf einen der Traditum in den Oberkörper. Einer der männlichen Traditum nahm den Jungen an die Hand und lief los zu einem anliegenden Waldstück. Lutvik beobachtete wie eine Frau einen Klumpen Partum in der linken Hand hielt, die rechte kreisförmig durch die Luft schwang und sich ein bläulich schimmerndes Energiefeld vor ihr bildete. Die Schüsse der Industria-Soldaten prallten daran ab. Ein weiterer Traditum, mit Partum in der Handfläche, brachte sich hinter dem Schild in Deckung. Er hob seine freie Hand, bewegte sie wellenartig vor sich umher und richtete sie schwungvoll nach vorne. Aus seiner Hand entsprang ein Energiegeschoss, dass einen Soldaten der Industria am Hals traf. Er fiel regungslos zu Boden. Das Geschoss knallte weiter hinten gegen einen Felsen und zertrümmerte ihn.

Lutvik und Melania erreichten das Lager von der linken Seite und brachten sich im Rücken der Traditum in Stellung. Melania griff ihr Repetiergewehr, legte an und schoss. Der Schuss traf die Frau, die das Energiefeld aufrecht erhielt in den Hinterkopf. Sie kippte leblos nach vorne und das Schutzfeld löste sich auf. Lutvik hatte sein Gewehr zwar angelegt, brachte es aber nicht übers Herz abzudrücken. Die anderen Soldaten der Industria nutzten die Situation und feuerten auf die übrigen Traditum, die ohne Schutz, nach und nach im Kugelhagel starben.

Lutvik drehte sich betrübt ab und setzte sich mit gesenktem Haupt auf den Boden. »Was tun wir hier eigentlich«, murmelte er leise vor sich hin. Als er den Kopf mit Tränen in den Augen wieder hob, sah er wie der Mann, der zuvor mit dem Jungen geflüchtet war, das Waldstück erreichte. Schnell richtete er sich auf und drehte sich um, in der Hoffnung, dass es sonst niemand bemerkte. Melania schaute Lutvik an, überrascht über dessen abrupte Bewegung. Skeptisch drehte sie nach hinten und sah den Mann und den Jungen noch gerade im Wald verschwinden.

Melania packte Lutvik an der Schulter. »Los komm mit, die schnappen wir uns. Jetzt kannst du beweisen, dass du ein Soldat der Industria bist.« Sie stiegen auf das Fahrzeug und fuhren bis an den Waldrand, an dem sie die beiden Traditum zuletzt gesehen hatten. Der Wald war dicht bewachsen, deswegen ließen sie das Fahrzeug stehen und nahmen zu Fuß die Verfolgung auf.

Der erdige, harzige Geruch stieg Lutvik in die Nase. So etwas Angenehmes hatte er zuvor noch nicht gerochen. Wo früher Wälder in seiner Heimat waren, standen nun stinkende Fabriken. Auf dem weichen, Moosbedeckten Waldboden waren die Fußspuren deutlich zu erkennen. Mit ihren Gewehren im Anschlag folgten sie den Spuren. Sie holten rasch auf und nach kurzer Zeit sahen sie den Traditum und den Jungen durchs Gestrüpp laufen. Melania senkte sich für eine bessere Stabilität in Knielage, schulterte ihr Gewehr, zielte und schoss. Sie traf den Mann in den rechten Oberschenkel, der schreiend zu Boden viel. Der Junge hielt an. Er war erstaunlich ruhig, drehte sich um und blieb einfach stehen. Melania und Lutvik nährten sich den beiden. Der Mann wendete sich ihnen auf dem Boden liegend mit schmerzerfüllter Miene entgegen. Mit den Händen an die Wunde gedrückt flehte er sie an: »Bitte lasst den Jungen gehen.«

»Ihr werdet alle dafür büßen, was ihr uns bei den Partum-Minen angetan habt«, sagte Melania.

»Was WIR euch angetan haben? ... Ihr beutet seit Jahrzehnten die Natur aus. Die Naturkatastrophen häufen sich, je mehr Partum ihr der Welt entreißt. Unser Volk leidet. Wir haben versucht mit euch zu reden, viele Male. Aber ihr wolltet nicht verstehen, getrieben von eurer Gier nach technischem Fortschritt«, entgegnete der Mann.

»Die Naturkatastrophen wurden durch eure spiritistischen Rituale und euren Glauben hervorgerufen, um uns zu vernichten. Partum ist nur eine Ressource wie...«, der Junge unterbrach Melania und sprach fast wie in einem Gebet: »Partum ist die Quelle des Wassers, welche durch unsere Körper fließt. Die Quelle des Windes, welche durch unsere Lunge bläst. Die Quelle des Feuers, welche uns Wärme spendet. Die Quelle des Erdreiches auf dem wir wandeln und der Natur von der wir speisen. Die Quelle des Lebens und des Todes. Geschaffen von asal ahaan.«

Melania fasste sich mit der linken Hand an die Stirn, wobei sie ihre Augen schloss und kurz innehielt. Es war für einen Moment still und friedlich, dann kniff sie die Augen feste zusammen und ihr Gesicht färbte sich rötlich. Sie schrie plötzlich los: »Ihr habt meinen Vater getötet!« Und schoss dem Mann in den Kopf.

Lutvik schupste Melania zur Seite. »Was hast du getan? Er war unbewaffnet, hat sich nicht gewehrt.«

»Er ist ein Traditum!«, sagte Melania und trat Lutvik in die Seite, sodass er umfiel und auf dem Boden saß.

»Genau so ein dreckiger Traditum wie der Junge«, murmelte Melania mit einem verrückten Klang in der Stimme vor sich hin. Sie legte ihr Gewehr auf den Jungen an, der Junge blieb weiter ruhig stehen und sah Melania tief in die Augen.
Ein Schuss ertönte…

Ende
 
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Robert Poster

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Die Story

Ich denke, du hast hier ganz gut einen Konflikt aus einem Soldatenleben beschrieben. Wie der Tod von Verwandten einen Soldaten unmenschlich werden lässt, während sich ein anderer Soldat die Unschuld bewahrt. Womöglich, weil er bislang keine negativen Erfahrungen mit dem Krieg hat? Und damit wäre ich bei einer Frage: warum die anderen Charaktere die unschuldigen Menschen töten, ist offensichtlich. Rache? Den Feind vernichten? Aber was macht deinen Protagonisten aus? Er hat Hemmungen Menschen zu töten, ja. Aber warum ist er eigentlich so anders? Hat er womöglich keine Verluste im Krieg hinnehmen müssen, die ihn innerlich brechen?

Dann hast du versucht, die Geschichte authentisch zu schreiben. Die Kampfszenen, die Benennung von Waffensystemen. Zeitgleich hast du aber nicht die militärische Hierarchie recherchiert. Im militärischen Fachbegriff gibt es keinen Truppenführer als Feldoffizier. Es gibt einen Truppführer (Unteroffizier oder Corporal, etwa 4 Mann Trupp), einen Gruppenführer (Feldwebel / Sergeant etwa 5 bis 10 Mann groß) oder einen Zugführer (erfahrene Feldwebel oder niedrige Offizier (Leutnant). Deiner Geschichte entnehme ich, dass du vermutlich einen Zugführer als Einsatzleiter beschreibst.

Das Werk

Ich fand die Einleitung deiner Geschichte schwer zu lesen, weil du dort viele zusätzliche unnötige Worte eingebunden hast. In einigen Bereichen wurden die Sätze lang und mit zahlreichen Kommas versehen, so dass ich öfters aus den Lesefluss gerissen wurde und nochmal nachlesen musste.

Zum Beispiel:
Erst nachdem Lutvik den Schuss hörte und zusätzlich noch kurz abwartete, kam er aus seinem Versteck heraus.

Doch im weiteren Verlauf der Geschichte ändert sich das und sie wird sehr flüssig lesbar.

Bei der Szene, als deine Protagonisten die Frau mit dem Energiefeld erschießen, geht nicht klar hervor, wie sie das gemacht haben? Warum konnte die Frau mit ihrer Magie die Schüße/Angriffe der Industria mit einem Energiefeld abwehren, aber den eigenen Tod nicht verhindern? Welchen taktischen Vorteil hatten deine Protagonisten hier? Die Szene würde ich noch etwas ausarbeiten, damit das ersichtlich wird.

Der Satz: Der Wald war dicht bewachsen, deswegen ließen sie das Fahrzeug stehen und nahmen zu Fuß die Verfolgung auf. - Warum sie das hier tun ist offensichtlich beschrieben. (überflüssige Wörter)

Ich hoffe, die Hinweise helfen dir weiter, die Geschichte weiterzuentwickeln. Denn das Werk hat meiner Meinung nach potenzial und könnte durchaus eine gute Science Fiction Geschichte erzählen.
 

ahorn

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rAysen – Partum

Hallo rAysen ich habe deinen Text mit Genuss gelesen.
Deine Geschichte lebt von den Dialogen heraus, welche nicht allein mit den Protagonisten geführt werden, sondern gleichfalls mit dem Erzähltext. Daher ist er wichtig, dass dieser präzise formuliert ist, denn in der wörtlichen Rede ist ausreichend Umgangssprache.

Meine Mutter war zu neugierig!
Auf das ‚zu‘ kannst du verzichten.

noch ein Jahr bis zur Volljährigkeit, dann bestimmte ich selbst über mein Leben. Das waren in etwa meine Gedanken, als meine Mutter mich ansah.
Wortlos sah ich meine Mutter an.
Du schreibst einen Dialog. Wenn nichts gesagt wird, wird nichts gesagt!
Ich sah meine Mutter an.

Sie trat auf mich zu und richtete meinen Pullover.
Ich senkte meinen Kopf beschämt zu Boden.
Das Gefühl des Beschämens drückt der folgende Satz zu Genüge aus.

Ich hasste es, wenn sie sowas tut und das wusste sie auch.
Wenn sie dieser / jenes tat klingt besser. Sowas tut ist Ehre Umgangssprache.

Aus dem Wohnzimmer konnte ich das Brüllen meines Stiefvaters hören.
Aus dem Wohnzimmer hörte ich das Brüllen meines Stiefvaters.

Obwohl die Stimmlage meiner Mutter mich eigentlich beruhigen sollte, wühlte sie mich innerlich nur noch mehr auf.
Was und wie sie ihn aufwühlte, erklärst du im folgenden Satz.

Ich fühlte die Wut aufkommen.
Hier könntest du prägnanter werden.
Wut keimte in mir auf.
Oder
Wut schoss mir durch meine Adern.
Wut ist weiblich, trotzdem würde ich auf einen bestimmten Artikel verzischen. Gibt es eine bestimmte Wut?


[ COLOR=blue]Ich[/COLOR] ignorierte Mutter mit Absicht, was zu Hause geschah? Aus dem Wohnzimmer schrie mein Stiefvater nun noch lauter. KOMMA jemand solle ihm gefälligst sein Bier bringen. Das Sein übliche Verhalten.
Sie war 37. Ich fand sie eigentlich ganz hübsch für ihr Alter sexy.
Manchmal, da stellte ich mir abends vor.. ich meine... wenn sie aus der Dusche kam.
Wenn sie aus der Dusche kam, dann stellte ich mir vor ...

Sie schien sich in meiner Gegenwart nicht zu schämen, wenn ich sie nackt sehen konnte.
Die Nacktheit wird durch die Dusche ausgesagt.
In meiner Gegenwart schien sie sich nicht zu schämen.

und dann kamen mir diese Gedanken. Einfach so. Ich weiß, es ist nicht richtig, aber was konnte ich dagegen schon machen?
Dann kamen mir diese Gedanken, aber was konnte ich dagegen unternehmen.

Sie gab mir eine Ohrfeige, ich wendete meinen Blick von ihr ab und hielt mir die Wange. Normalerweise würde ich ich jetzt einfach gehen. Und am Abend für mein Verhalten vielleicht eine weitere Ohrfeige kassieren. Von ihm.
Trotzdem fing ich mir früher eine Ohrfeige ein, dann wandte ich mich von ihr ab und hielt mir die Wange. Heute drehte ich ihr gleich den Rücken zu und kassierte am Abend eine von ihm.

»Du sagst in letzter Zeit oft, ick soll mir ansehen, was Corona aus der Welt macht. Und weißt de wat, Mama? Det ist nicht Corona. Det Problem gab’s schon immer in unserer Familie. Er trinkt. Du guckst zu. Er weiß nicht, was er machen soll. Du versuchst das Problem zu ignorieren.«

Ich sah, wie meine Mutter erneut zum Schlagausholen wollte ausholte, jedoch sie stoppte in der Bewegung. Ihre Gesichtszüge waren starr erstarrten wie Stein in diesen Moment zu Stein.

Ich sah konnte eine Träne in ihren Augen sehen. Aus einer Träne wurden mehrere, bis sie ihr schließlich über die Wange liefen.
»Macht er wieder Ärger?«, hörte ich plötzlich die Stimme meines Stiefvaters, der mittlerweile in die Küche kam polterte. Seine Mit der rechten Hand stellte die er eine leere Bierflasche ab, während seine linke Hand langsam zum seinem Gürtel wanderte. »Ich kann das für dich regeln, Emma. Söhne brauchen eine strenge Erziehung. Das weißt du!«
Mir stockte der Atem, als ich sah, wie mein Stiefvater den Gürtel lockerte. Warum sind wir bloß mit Stefan zusammengezogen? Die letzten 4 Jahre mit ihm waren keineswegs besser, als die Jahre zuvor. Er würde jeden Moment einen Ausraster bekommen und ich würde Schmerzen erleiden, die ich so schnell nicht vergessen würde vergaß. In dieser Sekunde erinnerte ich mich an meinenm sächsischen leiblichen Vater.
Ich wagte es nicht, auch nur einen Blick zu riskieren, bis ich die Küchentür erreichte und mich langsam auf die Beine brachte.
Ich drehte meinen Kopf kurz um.
Drehen kann wehtun!
Ich wandte meinen Kopf.

Stefan sass jetzt am Küchentisch, die Hände ins Gesicht geschlagen.
Blieben die Hände kleben?
Stefan sass jetzt am Küchentisch und verdeckte sich mit seinen Händen das Gesicht.

Weinte er etwa? Ich habe hatte ihn noch nie weinen gesehen. Stefan wirkte bislang immer so männlich Wei ein starker Mann auf mich.
Das etwa wird durch das Fragezeichen ausgedrückt.

Als ich die Küche verließ und mich auf dem im Treppenhaus befand, wurde mir plötzlich klar, dass meine Mutter in diesen Moment vor der größten Herausforderung ihres Lebens stand.
Nimm was du willst, vergiss was dir missfällt.

Gruß
Ahorn
 



 
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